GS Cappenberg trennte sich von Coach Markus Schnatmann. Einige Trainerkollegen solidarisieren sich nun mit ihm.

GS Cappenberg trennte sich von Coach Markus Schnatmann. Einige Trainerkollegen solidarisieren sich nun mit ihm. © Matthias Henkel

Rauswurf bei GS Cappenberg: Trainer solidarisieren sich mit Markus Schnatmann – „Komplett undankbar“

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Die Trennung von Markus Schnatmann und GS Cappenberg kommt überraschend – auch für die Trainerkollegen des Ex-Coaches. Die reagieren mit Unverständnis und solidarisieren sich mit Schnatmann.

Cappenberg

, 20.09.2022, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war eine ungewöhnliche Entscheidung, die GS Cappenberg traf und die am Montag bekannt wurde. Der Fußball-A-Ligist trennt sich von Coach Markus Schnatmann. Dieser Entschluss kam auch für einige Trainerkollegen von Schnatmann überraschend und reagierten mit Verwunderung und Solidaritätsbekundungen.

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Noch am Montagabend meldete sich Patrick Linnemann. Er müsse das tun, leitete der Trainer des SuS Olfen ein. „Ich bin fassungslos. Schnatti ist mit dem, was er geleistet hat, eine Ikone in Cappenberg. Was er erreicht hat, ist bemerkenswert. Er ist das Gesicht der zweiten Mannschaft gewesen.“

PSV Bork meldet sich in den Sozialen Medien

Ähnlich äußerte sich Sanmi Ojo: „Ich war und bin geschockt, auch wenn es der Stadtrivale ist. Was Markus in den letzten Jahren geleistet hat, fand ich beachtlich. Auch Teile der Mannschaft waren über die Entscheidung erschrocken“, sagt der Coach von Cappenbergs Liga-Konkurrent PSV Bork, der auf Instagram eine Respektsbekundung veröffentlichte.

Der PSV Bork äußerte sich über die Sozialen Medien.

Der PSV Bork äußerte sich über Instagram. © Screenshot

Beide Trainer betonten, nur die öffentlich bekannt gewordenen Umstände zu kennen, also nicht wüssten, ob vielleicht vereinsinterne Querelen eine Rolle gespielt hätten und sich nur vor dem Hintergrund der bekannten Informationen zu äußern.

„Ich finde, ein Verein darf nie vergessen, wie viel Zeit ein Trainer und, vor allem Schnatti, mit einer Mannschaft verbringt“, sagte Linnemann. „Es sind nicht nur das Training oder die Sonntage beim Spiel, sondern in seinem ganzen Tagesablauf hat man immer etwas mit Fußball zu tun. Man steckt Herzblut rein. Das ist wie eine zweite Familie.“

Wenig Verständnis für die Entscheidung von GS Cappenberg

Von daher könne er den Entschluss der GSC-Führung nur schwer nachvollziehen: „So einen Entschluss zu fassen, ist mehr als undankbar.“ Ojo regierte in ähnlicher Weise: „Wie sind alle megageschockt. Das kam aus dem Nichts.“

Sanmi Ojo und der PSV Bork, Liga-Konkurrent von GS Cappenberg, würdigten die Leistungen von Markus Schnatmann.

Sanmi Ojo und der PSV Bork, Liga-Konkurrent von GS Cappenberg, würdigten die Leistungen von Markus Schnatmann. © Matthias Henkel

Der Borker Coach wollte vor allem die Leistung Schnatmanns gewürdigt wissen: „Wenn man sich anschauen, was er geleistet hat – das hätten nicht viele geschafft“, findet Ojo. „Ich kann von der Person Markus Schnatmann nur gut sprechen: Ich zolle ihm höchsten Respekt.“

Außerdem ist die Beziehung zwischen GS Cappenberg und dem PSV Bork durchaus eine besondere. In der vergangenen Saison führte Schnatmann die Erste zum Klassenerhalt in der Kreisliga A, mit der Reserve holte er die B-Liga-Meisterschaft. Die Zweite verzichtete dann aber auf den Aufstieg, der PSV Bork profitierter als Tabellendritter und darf daher seit dieser Saison in der Kreisliga A ran.

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„Markus Schnatmann hat durch seine herausragenden Leistungen großen Anteil, dass wir in dieser Saison in der Kreisliga A spielen dürfen“, würdigte Ojo seinen Trainerkollegen und sprach von Dankbarkeit.

Patrick Linnemann, Trainer des SuS Olfen, äußerte sein Unverständnis.

Patrick Linnemann, Trainer des SuS Olfen, äußerte sein Unverständnis. © Matthias Henkel

Auch Linnemann ist mit Schnatmann gut bekannt. Vor seiner Zeit beim SuS Olfen trainierte Linnemann die Reserve des SuS Kaiserau und war damit Konkurrent der GSC-Zweitvertretung. „Es waren damals tolle Duelle gegen Cappenberg“, erinnert sich Linnemann. „Markus war immer ein super Sportsmann. Was er letzte Saison hingelegt hat, ist ein Riesenerfolg. Es ist Wahnsinn, was er da gemacht hat, welche Leute er auch geholt hat.“

Patrick Linnemann vom SuS Olfen wirbt für Geduld

Tatsächlich holte Schnatmann noch vergangenen Winter Leute ans Kohuesholz, um die dünne Personaldecke zu verstärken. „Deswegen bin ich schockiert, dass in unserem Kreisliga-Bereich eine solche Entscheidung getroffen wird, die komplett undankbar ist“, stellt Linnemann klar.

Am Ende äußerte der Olfener Coach dann noch ganz allgemeine Gedanken und warb für die Trainerzunft: „Ich habe manchmal das Gefühl, dass Vereine vergessen, mit viel Energie, Liebe und Hingabe viele Trainer ihrer Passion nachgehen und wie viel Zeit sie für diesen Verein investieren, um das Bestmögliche für die Mannschaft und den Verein rausholen. Mir fehlen die Worte. Das ist irre.“

Der Vorstand der Grün-Schwarzen wollte sich bisher noch nicht zu der Trennung mit Markus Schnatmann und weiteren Hintergründen äußern.

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