PSV Bork schlägt wieder Alarm Sanmi Ojo sieht „neuen Tiefpunkt“ erreicht

PSV Bork schlägt wieder Alarm: Ojo sieht „neuen Tiefpunkt“ erreicht
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Der PSV Bork hat gerade einmal ein Spiel im Rahmen der Rückrundenvorbereitung absolviert, schon tritt Trainer Sanmi Ojo einmal mehr als Mahner auf. Schon das 0:4 im Test gegen den FC Frohlinde gefiel dem Coach gar nicht. „Das ist für uns eine ganz normale Vorbereitung“, sagt Ojo lachend. „Das kennt man bei uns ja gar nicht anders. Ich habe nur einmal erlebt, dass es gutging. Das ist immer schwierig und scheiße. Aktuell sehe ich es aber sehr, sehr kritisch.“

Sanmi Ojo kritisiert Lage beim PSV Bork

Die Alarmglocken schrillen bereits wieder an der Waltroper Straße, Ojo fürchtet, dass der PSV in der Rückrunde noch einmal Probleme bekommen könnte. „Die Ergebnisse sind ja nicht so, dass wir es locker angehen lassen können.“ Das Polster von acht Punkten auf die Abstiegszone könne schnell aufgebracht sein.

„Generell ist es eine komische Stimmung, weil so einen Umbruch macht nicht jeder so locker mit. Der Fokus liegt viel auf der neuen Saison, was aber normal für einen Verein ist“, meint der scheidende Spielertrainer Ojo, fügt aber an: „Manchmal habe ich das Gefühl, dass vergessen wird, dass eine sehr schwere Rückrunde gespielt werden muss. Ich habe die Hoffnung, dass in der langen Pause der ein oder andere in sich gegangen ist und sich gefragt hat, ob jede Abmeldung gerechtfertigt war.“

Sanmi Ojo vom PSV Bork treibt den Ball voran.
Sanmi Ojo steht gezwungenermaßen wieder selbst als Spieler beim PSV Bork auf dem Feld. © Weitzel

Es mangelt also an Trainingsbeteiligung, allerdings scheint auch die Bereitschaft für Testspiele in der Vorbereitung nicht allzu hoch zu sein, der für Sonntag angesetzte Freundschaftskick beim VfR Sölde II sagten die Borker ab. „Natürlich gibt es im Januar berechtigte Abmeldungen wegen Krankheiten, da erwischt es den ein oder anderen“, so Ojo, der aber einer anderen Sache überhaupt kein Verständnis entgegenbringt, die sich beim Test gegen Frohlinde ereignet habe: „Auch da waren wir zu wenig Leute und jemand hat abgesagt, weil er verschlafen hat. Das Spiel war um 20 Uhr, wie kann man da verschlafen? Das ist aber mittlerweile gang und gäbe“, sagt der Trainer mit einem Schuss Resignation.

Zumal der Borker Kader insgesamt nicht sehr groß sei. „Die Kadergröße war schon Anfang der Saison scheiße“, kritisiert Ojo. „Jetzt über den Winter haben wir auch nicht nachgelegt. Wenn man das mal gegenrechnet: Drei Spieler habe ich suspendiert, Lukas Knoke ist nach Berlin gezogen. Das sind vier, die abgegangen sind. Das ist ein dünner Kader und noch eine Person weg. Das ist nicht förderlich.“ Bislang stellte der PSV Ben Knappmann und Dennis Schulz demgegenüber als Neuzugänge vor.

Innenverteidiger Simon Serges drohte Ausfall

Ausdrücklich von seiner Kritik nimmt Ojo einige Spieler aus: „Simon Serges hat für mich Legendenstatus. Der hat sich im Training das Knie zerrissen. Ich dachte, dass er drei oder vier Wochen fehlt. Plötzlich steht er im Trainingsspiel wieder auf dem Platz. Das ist einer, auf den ich mich zu 100 Prozent verlassen kann“, lobt Ojo. Bei anderen sei das aber eben anders. „Beim ein oder anderen ist Fußball die Priorität Z. Das ist für unsere Situation Gift. Es gibt ein paar Leute, die alles tun. Wenn aber von denen einige krank werden, dann wird es eng. Alleine kann ich das nicht bewältigen und mit sechs, sieben, acht Leuten kannst du den Krieg nicht beenden.“

Bekomme das nicht jeder Spieler in den Kopf, sei die Lage gefährlich. „Supergefährlich“, wie Ojo sogar sagt. „Die Leute müssen wachwerden. Es kann nicht sein, dass nur die Ü30-Spieler die Knochen hinhalten“, so der Coach, der sich selbst als Beispiel nennt: „Es kann doch nicht sein, dass ich drei Monate nicht spielen kann, aus dem Krankenhaus komme und dann 60 Minuten spielen muss.“

Ojo richtet Appell an die Mannschaft

Immerhin will sich Ojo ordentlich verabschieden, bevor er im Sommer weiterzieht – ebenso wie viele seiner Spieler. „Ich kann zu 200 Prozent bejahen, dass die Spieler, die gehen werden, zu 200 Prozent durchziehen werden“, sagt Ojo. So sei es nun anderen, es diesen Spielern gleichzutun, sonst drohe dem PSV Bork Ungemach: „Wir bewegen uns an einer sehr gefährlichen Schwelle und haben drei Wochen, um wachzuwerden.“