Karriere des Motorsportlers stockt

Nach Vollbremsung: Brinkmann will Gas geben

Beim MSC Bork verwurzelt, jetzt wieder auf der Suche nach einem Cockpit: Der Lüner Motorsportler Dominik Brinkmann will nach einem halben Jahr Pause wieder Langstreckenrennen fahren. Dafür steht der 24-Jährige schon in Verhandlungen mit Teams. Dabei war die Profikarriere schon vor zweieinhalb Jahren zum Greifen nahe.

BORK

, 13.01.2016 / Lesedauer: 3 min

Dominik Brinkmann in Aktion - auf und neben der Strecke.

2013 rückte Dominik Brinkmann ins Cockpit des Haribo-Junior-Teams, bekam einen Jahresvertrag im Nachwuchsteam des Rennstalls. Einen Platz am Lenkrad eines Porsche GT3 Cups. Unter der Haube röhrt ein 3,6-Liter-Motor mit 400 PS - ein Traum für jeden Motorsportler. Damit ging Brinkmann in der VLN-Langstreckenmeisterschaft an den Start. "Wir waren erfolgreich und haben es geschafft, einen dritten Platz im Gesamtklassement einzufahren", erzählt Brinkmann. Selbstverständlich ist das nicht. Die Wagen aus der Top-Klasse GT3 seien in der Regel vorne.

Mit einem Renault Clio hatte der ehemalige Kartfahrer 2011 im Langstreckensport angefangen und war auf Anhieb Vizemeister in seiner Klasse geworden. Zuvor wollte er es in der Formel BMW versuchen, die auch andere deutsche Fahrer wie Sebastian Vettel durchlaufen haben. Nachdem die Rennserie aber komplett umstrukturiert wurde, war sie zu teuer geworden.

Und der Versuch, in der Formel Renault privat durchzustarten, ging nach hinten los. Auch hier waren die finanziellen Möglichkeiten begrenzt. Bis der gebürtige Lüner auf die Langstreckenmeisterschaften umstieg. Im Jahr 2011 fuhr er acht Klassensiege ein - dann schon am Steuer eines VW Scirocco -, gewann obendrein die VLN-Junior-Trophy und wurde ADAC-Motosportler des Jahres in Westfalen.

"Es sah danach aus, dass sich die Tür zum Profi-Geschäft endlich öffnet", sagt Brinkmann. Doch beim Team Haribo ging es Ende 2013 nicht weiter. Der Süßwarenhersteller als Sponsor stellte sein Junior-Projekt ein. Anschlussverträge gab es für keinen der Fahrer, sagt Brinkmann heute. Damals war er 22. Und er hatte eine große Karriere in Aussicht. "Nur danach hat sich nichts ergeben." Viele Teams fordern, dass die Fahrer ein Budget mitbringen, um den kostspieligen Sport zu refinanzieren.

2014 wechselte er daraufhin zu RTR, einem Kooperationsteam von Raceunion und Teichmann Racing - eine Entscheidung, die für Brinkmanns Karriere eine Vollbremsung bedeuten sollte. Brinkmanns Engagement bei dem Team endete mitten in der Saison 2015 wegen Meinungsverschiedenheiten.

"Wir hatten zuletzt verschiedene Zielsetzungen. Am Ende ist es jedoch wichtig, dass alle an einem Strang ziehen", heißt es auf der Internetseite des Fahrers. Mittlerweile sind die Differenzen so groß, dass ein Rechtsstreit zwischen beiden Parteien entstanden ist. Seitdem ist er ohne Team. Brinkmann möchte aber zurück ans Gaspedal. "Ich habe schon Gespräche geführt und stehe mit Teams in Kontakt", sagt Brinkmann und verrät, dass er schon ein Angebot habe - in der Hoffnung, ab März wieder fahren zu können.