Korruptionsverdacht beim Automobilclub

MSC Borks Hieke im ADAC-Vorstand nicht entlastet

Die Mitglieder entlasten ihren Vorstand nicht - ein ungewöhnlicher Vorgang auf einer Jahreshauptversammlung. Passiert ist es am Sonntag beim ADAC Westfalen in Dortmund. Mittendrin war Jürgen Hieke, Vorsitzender des MSC Bork und stellvertretender Vorsitzender des ADAC Westfalen.

DORTMUND/BORK

, 21.03.2016 / Lesedauer: 2 min

Jürgen Hieke ist in der Mitte seiner vierjährigen Amtszeit angekommen.

Nach Vorwürfen um Korruption bei Bauprojekten war im Vorjahr der Vorsitzende Klaus-Peter Reimer beim Regional-Ableger des Automobilclubs zurückgetreten. Bei zwei Bauprojekten im Ruhrgebiet soll Reimer Aufträge an einen befreundeten Architekten gegeben haben statt sie ausschreiben zu lassen. Darüber berichtete zuletzt unter anderem der WDR.

Borks Jürgen Hieke wollte zu Vorwürfen und zu den Vorgängen auf der Jahreshauptversammlung keine Stellung beziehen. ADAC-Pressesprecher Peter Meintz sagte, dass der Vorstand darum gebeten habe, nicht entlastet zu werden, "solange die Vorwürfe nicht komplett ausgeräumt sind." Das habe versicherungstechnische Gründe. Denn ist der Vorstand entlastet, könne er für Fehler nicht mehr haftbar gemacht werden. Dann habe der ADAC keinen Anspruch gegen den Vorstand mehr.

Jürgen Hieke habe aktiv zur Vorbereitung der Beschlüsse beigetragen. "Er hat auch kein Interesse daran, geschädigt aus der Sache hervorzugehen", meinte Meintz, "der Vorstand möchte mit offenen Karten spielen." Der ADAC in München hätte einen Rücktritt aller Vorstandsmitglieder begrüßt. Die meisten Mitglieder im Vorstand wurden jedoch wiedergewählt. Für den den Borker Jürgen Hieke gilt das nicht: Er stand nicht zur Wahl und ist noch für zwei weitere Jahre gewählt.  Einen neuen Westfalen-Chef gibt es jedoch: Es ist Bernhard Jühe, der für mehr Transparenz im ADAC sorgen will.