Wenn Michel Zentgraf in der vergangenen Saison auf dem Feld stand, dann für die zweite Mannschaft von GS Cappenberg in der Fußball-Kreisliga B. Nach seiner Knieverletzung Ende 2021 ging es dann auch soweit wieder ganz gut – bis Anfang 2023 der Rücken streikte: doppelter Bandscheibenvorfall! „Vor ungefähr vier Wochen hat der sich auch nochmal gemeldet, also ist mit Fußballspielen gerade nicht so viel“, sagt der Co-Trainer von Thomas Gebhardt, dem Chefcoach der Ersten.
Offiziell beenden möchte Zentgraf seine aktive Laufbahn aber noch nicht. Zumindest habe er schon noch im Kopf, sich in absehbarer Zeit wieder spielfit zu machen. Allerdings schränkt der Routinier mit einem Lachen ein: „Man muss dann natürlich leistungsmäßig schauen, wofür es noch reicht. Es wäre ja nicht gut, wenn ich dann als Co-Trainer einer der Schlechteren bin.“
Deshalb seien Einsätze in der zweiten Mannschaft wie in der vergangenen Saison vielleicht die näher liegende Option. „Da sind ja auch Leute dabei wie Robin Mann oder Robin Twieling, die ich schon ewig kenne. Dazu Alex Porubenski als Trainer, der wieder einsteigt. Mir ist auch völlig egal, in welcher Liga ich spiele“, sagt Zentgraf.
Michel Zentgraf will in den Sturm
Die Kreisliga A ist also auch nicht ausgeschlossen. Sollte Thomas Gebhardt ihn brauchen, stehe er natürlich zur Verfügung. „Das gilt auch noch in zehn Jahren. Egal ob Kreisliga, Bezirksliga, was auch immer – wenn Thomas ruft, helfe ich immer“, zeigt sich Zentgraf besonders treu gegenüber seinem „Chef“.

Dann wolle er, nachdem er während seiner Laufbahn „schon nahezu überall“ gespielt hat, am liebsten in den Sturm gestellt werden – „natürlich, weil man da weniger laufen muss“, scherzt er und vermutet: „Ein paar spielerische Sachen könnte ich den jüngeren Spielern auf jeden Fall noch zeigen.“
Elfmeterspezialist bei GS Cappenberg?
An den Spielern ist er als Co-Trainer natürlich trotzdem nah dran, auch wenn die eigene Beteiligung am Training momentan flachfalle. „Im Moment bin ich für die Fitnesseinheiten der Jungs zuständig, das macht auch Spaß. Man merkt, dass die anderen Spieler da auch einen grundsätzlichen Respekt gegenüber dem Co-Trainer haben, obwohl sie wissen, dass ich einer bin, der gerne auch mal einen Spaß macht“, lobt Zentgraf seine Teamkollegen.
Am meisten schätze er ohnehin den engen Kontakt zu seinen Kumpeln bei GS Cappenberg. „Mir ist wichtig, dass wir auch privat einfach mal über verschiedene Themen labern können – sei es Familie, Fahrten nach Mallorca oder eben Fußball. Das ist bei uns im Verein einfach nur genial.“
Und möglicherweise gibt es dann ja doch noch einmal den großen Auftritt von Michel Zentgraf im Trikot von GS Cappenberg. Als Elfmeterschütze vielleicht? So gelang dem 32-Jährigen zumindest sein einziger Treffer für die Zweite in der vergangenen Saison, wie er launig erzählt: „Ich erinnere mich noch. Erik Eichhorst wollte den nicht schießen, hatte eine Träne im Auge. Da musste ich das dann übernehmen.“
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