Fassungslosigkeit beim Fußball-A-Ligisten PSV Bork: Erst im Januar gab Youngster Matthis Fritsch bekannt, dass er sich in der kommenden Saison zusammen mit Paul Brunken Bezirksligist BW Alstedde anschließen werde. Doch nun haben die beiden es sich anders überlegt und bleiben dem PSV erhalten.
Matthis Fritsch bleibt beim PSV Bork
„Wäre ich alleine gewesen, wäre es, glaube ich, gar nicht zu dem Wechsel gekommen“, überlegt der 19-Jährige. „Ich spiele schon so lange in Bork und kenne gefühlt nichts anderes. Da hätte ich mich, glaube ich, nicht getraut zu wechseln. Der Schritt wäre deutlich schwerer gewesen als zu zweit.“
Mit seinem guten Freund Paul Brunken wirkte der Wechsel nach Alstedde zunächst verlockend. Doch schnell merkten beide, dass es nicht die richtige Entscheidung war: „Nachdem es offiziell wurde, haben Paul und ich uns darüber unterhalten, wie wohl alles werden würde. Dann ist uns aufgefallen, dass wir bei jedem Training oder Spiel – unabhängig davon, ob wir gewonnen oder verloren hatten –, extrem viel Spaß hatten.“

„Dann ist uns in den Sinn gekommen, dass es vielleicht doch noch zu früh für ein Wechsel ist und wir jetzt einen Fehler ausbügeln mussten“, berichtet Fritsch. Keine einfache Aufgabe für den 19-Jährigen: „Im ersten Moment war es richtig scheiße. Es war total blöd von uns beiden. Da kann ich Alstedde komplett verstehen und ich hätte es auch verstanden, wenn sie negativ über uns sprechen. Das rechne ich denen auch hoch an, dass sie es nicht getan haben.“
Die erste Person, der sich die beiden anvertrauten, war PSV-Trainer Sanmi Ojo. „Als wir es Ojo gesagt haben, wusste er noch gar nicht, worum es geht. Das war ein echt witziger Moment, denn erst dachte er, wir wollen ihn verarschen und er hatte es erst nicht geglaubt. Aber ich habe ihn, glaube ich, noch nie so glücklich gesehen. Es war ein sehr geiles Gefühl“, erzählt der Borker.
Doch Fritsch weiß auch, dass das Gespräch anders hätte laufen können: „Wir wussten ja vorher auch nicht, wie Ojo reagieren wird. Es hätte ja auch sein können, dass er sagt, dass der Zug abgefahren ist.“
BW Alstedde muss geplatzten Wechsel hinnehmen
Der schwerste Schritt stand den beiden aber noch bevor. Sie mussten auch bei BWA Bescheid geben, dass sie doch nicht wechseln: „Wir hatten Benedikt Kuhne (Sportlicher Leiter von BWA, Anm. d. Red.) um ein Treffen gebeten. Wir sind dann zu ihm gefahren und haben auch ihm erklärt, warum wir nicht bereit für diesen Wechsel sind.“
Beim Sportlichen Leiter trafen die beide auf Verständnis. „Natürlich war er nicht wirklich begeistert und fand es scheiße von uns, da wir ja schon unsere Zusage gegeben haben. Aber im Endeffekt hat er uns verstanden und alles gut aufgenommen. Er meinte zu uns auch, dass Fußball am Ende auch nur ein Hobby ist und man spielen sollte, um glücklich zu sein“, beschreibt der 19-Jährige.
Ojos Mannschaft ist glücklich
Beim PSV war die Freude groß: „Natürlich durften wir uns von der Mannschaft einige blöde Sprüche anhören. Der ein oder andere meinte auch, dass wir nur wegen ihm geblieben wären. Aber auch hier haben es alle locker aufgenommen und sich gefreut.“
Als alle Bescheid wussten, ging es Fritsch deutlich besser. „Im Endeffekt war es eine wirkliche Erleichterung für mich. Wie ein Stein, der mir vom Herzen gefallen ist“, verrät der Offensivspieler, der am Ostermontag (15 Uhr) wieder für den PSV beim Auswärtsspiel bei BR Billmerich auflaufen könnte-