
© Jura Weitzel
„Lustige und verrückte Situation“: PSV Bork hat in dieser Saison gleich fünf Kapitäne
Fußball
Bei den meisten Vereinen gibt es einen Kapitän. Beim PSV Bork gibt es die skurrile Situation, dass schon vier Spieler die Binde trugen. Dabei hätten es eigentlich sogar fünf sein müssen.
Wer führt die Mannschaft auf das Feld? Normalerweise gibt es einen festen Kapitän, der für das eigene Team im wörtlichen und übertragenen Sinn vorangeht. Beim FC Nordkirchen gibt es zwei Spielführer und bildet damit eine Ausnahme. Beim PSV Bork können sie da aber nur müde drüber lächeln. Beim Fußball-B-Ligisten gab es in dieser Saison vier Spielführer und eigentlich hätte es sogar einen fünften geben müssen.
Denn der etatmäßige Kapitän Pascal Zander stand in dieser Saison für den PSV noch nicht auf dem Feld. Wegen seines Umzuges ins Sauerland war es bislang nicht möglich, für Bork zu spielen. Das Vereins-Urgestein wollte aber in jedem Fall noch die Saison an der Waltroper Straße beenden.
Danny Vogelhofer ist zum Saisonauftakt Kapitän
Also lief zum Saisonauftakt Vize-Kapitän Danny Vogelhofer mit der Binde auf. Aber nur einen Spieltag weiter führte schon wieder jemand anderes den PSV Bork aufs Feld, Vogelhofer weilte in den Flitterwochen. Also rückte die Nummer drei in der Kapitänshierarchie nach – aber erst über Umwege.
Vorher wird es dann noch ein wenig wild. Denn zunächst läuft Spielertrainer Sanmi Ojo mit der Kapitänsbinde auf. „Ich habe aber gesagt, dass es völliger Quatsch ist, wenn ich die Binde trage“, so Ojo. Also geht das Kapitänsamt während des Spiels an Maik Küchler, dem etatmäßigen dritten Spielführer über. Nach zwei Spielen laufen drei Kapitäne für den PSV Bork auf.

Maik Küchler fehlte teilweise berufsbedingt. © Sebastian Reith
Nachdem beim dritten Spiel beim Königsborner SV II wieder Vogelhofer die Mannschaft anführt, gibt es für die letzten beiden Spiele vor dem Lockdown einen neuen Kapitän: Vogelhofer fehlt im Kader des PSV. „Die Binde wäre dann Maik gegangen, aber der war verletzt“, berichtet Ojo, Spielertrainer beim PSV Bork. „Ich habe dann entschieden, das Amt an David Onweni zu übergeben. Ich habe mir gedacht, dass es eine schöne Aufgabe für ihn ist.“ Onweni profitiert hierbei auch ein wenig davon, dass Küchler berufsbedingt nicht immer am Wochenende Zeit hat.
Nur wenig mehr Spiele als Kapitäne beim PSV Bork
Die Bilanz am Ende: fünf Spiele, vier Kapitäne, wobei der vor der Saison bestimmte Spielführer noch gar nicht für den PSV auflief. „Es ist schon eine verrückte und lustige Situation“, gibt Vogelhofer zu. „Ich gehe auch davon aus, dass sich das in der nächsten Saison ändert. Das Trainerteam wird sicher neue bestimmen oder wir wählen die Kapitäne durch die Mannschaft.“

David Onweni führte den PSV Bork trotz seines jungen Alters schon als Kapitän aufs Feld. © Jura Weitzel
Eine besondere Situation dürfte es für Onweni sein. Schließlich ist der Spieler erst 20 Jahre alt. „David hat das seht gut gemacht“, bescheinigt Ojo seinem Schützling ein gutes Zeugnis. Trotz des jungen Alters scheint Onweni die logische Wahl gewesen zu sein. Schließlich übernimmt er bereits jetzt schon neben dem Platz einiges an Verantwortung – warum also nicht auch auf dem Feld? „Er ist ein engagierter Bursche“, meint auch Vogelhofer.
Es ist also gut möglich, dass Onweni in den inneren Kapitänszirkel aufsteigt, wenn Pascal Zander am Ende der Saison den Verein verlässt. Eines steht beim PSV Bork aber schon jetzt fest: An Führungsspielern mangelt es nicht.
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
