Kuriose Annullierung Spiel zwischen GS Cappenberg II und Holzwickede III wird wiederholt

Spiel annulliert: Partie zwischen Cappenberg II und Holzwickeder III muss wiederholt werden
Lesezeit

Schon im Oktober trafen die Zweitvertretung von GS Cappenberg und die Dritte des Holzwickeder SC in der Fußball-Kreisliga B aufeinander. Den Vergleich entschied GSC mit 1:0 für sich. Doch das Ergebnis hat keinen Bestand, die Partie muss wiederholt werden. Dabei trifft wohl beide Mannschaften keine Schuld.

Grund für die Neuansetzung ist die Personalie Thomas Gebhardt. Der Trainer der ersten Cappenberger Mannschaft steht teilweise noch selbst auf dem Feld, so wie eben auch gegen den HSC III. Gebhardt war zuletzt für den BSV Heeren spielberechtigt, für den er am 14. April sein letztes Spiel bestritt. Nach Ablauf der sechsmonatigen Spielsperre wäre er am 15. Oktober spielberechtigt gewesen und damit auch bei der Partie am 21. Oktober gegen Holzwickede, bei der Gebhardt dann auch das GSC-Tor hütete.

FLVW stimmt Einspruch zu

Doch aus den offiziellen Mitteilungen des Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) geht hervor, dass gegen die Wertung des Spiels Einspruch eingelegt wurde und der Protest zurecht erfolgte. Denn offenbar bestritt Gebhardt im August noch ein Spiel für die Alten Herren der Heerener.

„Die Passstelle in Duisburg hat wohl ein Alte-Herren-Spiel (beim BSV Heeren in dieser Saison) von Thomas Gebhardt nicht berücksichtigt. Cappenberg hat ihn angemeldet und wusste von dem Spiel anscheinend nichts beziehungsweise der abgegebene Verein (BSV Heeren) hatte es nicht angegeben“, erklärt Christian Ritter, Vorsitzender des Kreisfußballausschusses Unna-Hamm, auf Anfrage. „Holzwickede wusste von dem Spiel und hatte deshalb Protest eingelegt und gefragt, warum der Spieler Gerhardt die Spielberechtigung hat.“

Thomas Gebhardt spielte zuletzt als Torwart für den BSV Heeren. Wegen eines Einsatzes bei den Alten Herren muss nun das Spiel der Reserve von GS Cappenberg gegen den Holzwickeder SC III wiederholt werden.
Thomas Gebhardt spielte zuletzt als Torwart für den BSV Heeren. Wegen eines Einsatzes bei den Alten Herren muss nun das Spiel der Reserve von GS Cappenberg gegen den Holzwickeder SC III wiederholt werden. © Michael Neumann

Gebhardt selbst war der Fehler nicht aufgefallen. Heeren habe seinen Pass über das entsprechende System freigegeben. „Dann wurde dort die automatische Spielberechtigung ab den 15. Oktober errechnet“, erklärt Gebhardt. Offenbar habe es aber dennoch einen Fehler gegeben. Nun ist Gebhardt erst zum 1. Januar spielberechtigt. „Weder der abgebende noch der aufnehmende Verein haben einen Fehler gemacht“, sagt Gebhardt. Die offiziellen Mitteilungen geben diese Einschätzung fast wortgleich wieder.

Doch wie kam es zur Entdeckung des Formfehlers? „Wir haben einen dezenten Hinweis erhalten“, verrät Claudio Marzolla, Trainer der HSC-Dritten. „Ein Spieler hat was in die Mannschaftschatgruppe geschrieben.“ Dem Hinweis ging der HSC III dann mit Erfolg nach.

Holzwickeder SC: „Faire Lösung“

Gebhardt zeigte im Übrigen Verständnis für die Entscheidung des Sportgerichts. „Wenn die Regularien so sind, können wir uns nicht dagegen wehren. Wichtig ist, dass die Punkte nicht gegen uns gewertet werden. Wir machen Holzwickede keinen Vorwurf. Wir hätten an ihrer Stelle genauso gehandelt“, erklärte Gebhardt, der allerdings auch ein wenig Bedauern ausdrückte: „Es lag damals nicht an mir, dass wir gewonnen haben. Ich hatte eine Parade. Wir haben super verteidigt und verdient gewonnen.“

Marzolla hat auf die Partie aus dem Oktober eine etwas andere Sicht: „Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir hatten zwei- oder dreimal Alupech, dann einmal noch eigenes Unvermögen beim Stürmer. Ein Unentschieden wäre leistungsgerecht gewesen.“ Auch der HSC-Trainer betonte, keinen Ärger mit Cappenberg zu haben: „So ist es die fairste Lösung. Mein Respekt geht nach Cappenberg, mit denen ich im Austausch stand.“

Nun erhält der HSC also eine zweite Chance. „Die sollten wir nutzen, gerade in unserer Ausgangslage“, so Marzolla, der mit seinem Team nur einen Punkt Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz hat. „Wir stehen nicht gerade rosig da, aber wir haben gezeigt, dass wir mehr leisten als es die Punkte aussagen.“

GS Cappenberg ist zuversichtlich

Auch in Cappenberg herrscht Zuversicht für das Spiel am Mittwoch (20 Uhr): „Wir werden eine gute Truppe aufs Feld bringen. Wenn wir so wie in den vergangenen Wochen agieren, werden wir wieder ein gutes Ergebnis erzielen“, so Gebhardt über seine Mitspieler.

Beide Teams werden nun hoffen, dass das Spiel ohne formelle Besonderheiten über die Bühne geht. „Wir wollen nicht am Grünen Tisch, sondern auf dem grünen Teppich gewinnen“, sagt Marzolla, „dann schmeckt das Bier danach auch besser.“ Gebhardt ergänzt: „Wenn wir nochmal gewinnen, brauchen wir uns wirklich nicht mehr ärgern.“