Es war sicher nicht das DFB-Pokal-Viertelfinale, was sich der Nordkirchener Amos Pieper und der Borker Joel Grodowski gewünscht hatten. Trotzdem ging einer der beiden mit einem breiten Grinsen in die Kabine. Zusammen mit Arminia Bielefeld erreichte Joel Grodowski sensationell das Halbfinale des DFB-Pokals.
Joel Grodowski steht im DFB-Pokal-Halbfinale
Allerdings hatten die beiden Fußballprofis nicht den ganz großen Einfluss auf die Partie, zumindest bis zu der hochdramatischen Schlussphase. Amos Pieper musste 88 Minuten auf der Bank schmoren, der Borker Stürmer sogar bis in die Nachspielzeit.
Beide hatten beim Ligaspiel am vergangenen Wochenende noch in der Startelf gestanden, Joel Grodowski sogar dabei seinen ersten Treffer für den neuen Arbeitgeber erzielt. Trotzdem vertrauten die Trainer Ole Werner (Werder Bremen) und Mitch Kniat (Arminia Bielefeld) auf anderes Personal.
„Wir brauchten Frische in so einem Spiel. Anders geht es einfach nicht. Joel hatte zum Beispiel in München einen Krampf, deshalb habe ihn geschont“, erklärte Kniat nach dem Spiel in der Pressekonferenz den Verzicht auf Grodowski. „Wir sind davon ausgegangen, dass uns Tempo erwartet“, sagte sein Gegenüber zur Bremer Defensivumstellung. Das war offensichtlich nicht die passende Voraussetzung für Amos Pieper.
Zumindest dem Borker Offensivmann schien das allerdings merkbar egal zu sein. Fast wie immer grinste er auf der Ersatzbank und beim Aufwärmen, scherzte dazu in der Halbzeit mit seinen Teamkollegen. „Ich kenne ihn schon seit vier Jahren, er kommt damit klar und wird jetzt noch mehr Gas geben“, so Trainer Mitch Kniat. Und beinahe hätte sich der Borker sogar noch unsterblich auf der Bielefelder Alm gemacht.

Der 27-Jährige eroberte in der Nachspielzeit den Ball, sprintete bis in die andere Hälfte und bediente mustergültig seinen Mitspieler Sam Schreck zum Treffer. Allerdings hatte Grodowski bei der Balleroberung doch sehr klar den Bremer Felix Agu gefoult. Der Videobeweis holte den Treffer folgerichtig zurück.
Zu diesem Zeitpunkt hatte es längst 2:1 für die Arminia gestanden. Zuvor hatten nämlich seine Teamkollegen für einen ganz besonderen Pokal-Abend gesorgt – zur Halbzeit stand es nach einem Eigentor und einem Traumtor von Marius Wörl bereist 2:0 für den Underdog aus Ostwestfalen. Oliver Burke brachte den maximal enttäuschenden Bundesligisten nach der Pause wieder ran.
Amos Pieper köpft Ball an die Latte
Daran hätte der Nordkirchener Amos Pieper allerdings durchaus etwas ändern können. Der Innenverteidiger kam kurz nach seiner Einwechslung völlig frei zum Kopfball, setzte die Kugel aber aus wenigen Metern frontal an die Latte. Es war die Rückkehr des 27-Jährigen an die alte Wirkungsstätte, doch so hatte sich Pieper das Wiedersehen mit dem Ex-Klub gewiss nicht vorgestellt. Wenige Minuten später schied Werder Bremen aus.
Für Joel Grodowski und Arminia Bielefeld geht dagegen der Traum weiter. Der Borker wird mit dem Drittligisten am 1. oder 2. April wieder im eigenen Stadion einen Bundesligisten im Halbfinale erwarten. Am kommenden Sonntag (2. März) wird die Vorschlussrunde in der ARD ausgelost.