Enttäuschung und lange Gesichter auf der einen, breites Grinsen und Partystimmung auf der anderen Seite: Die Laune nach dem Duell zwischen GS Cappenberg und dem SV Afferde hätte nach Abpfiff unterschiedlicher kaum sein können. Beide Mannschaften hatten sich den ersten Saisondreier in der Fußball-Kreisliga A vorgenommen, dem SVA gelang das und war entsprechend glücklich.
Kreisliga A2 Unna-Hamm
GS Cappenberg – SV Afferde 2:3
(1:1)
„Ich kann es gar nicht beschreiben. Das ist unglaublich. Das glaubt man nur, wenn man dabei war“, meinte ein sichtlich überwältigter Lorenz Wagener. „Es war ein unglaublich schweres Spiel für uns, mit unglaublich vielen Ausfällen. Wir waren mit den Kräften am Ende. Wir wollten den Sieg irgendwie erzwingen.“
Das Team des Afferder Trainers hätte sich kaum einen besseren Start ausmalen können, denn das Spiel war gerade erst angepfiffen, da lag der SVA schon vorne. Ein langer Ball nach vorne und nach nicht einmal zehn Sekunden lag Afferde dank des Treffers von Francis Schön vorne.
GS Cappenberg erhöht den Druck
Sehr zum Unmut von Thomas Gebhardt: „Ich habe den Jungs gesagt, dass wir jeden Ball geil verteidigen müssen, damit das hier vernünftig ausgeht. Und dann ist da der erste lange Ball, der nicht einmal gut war, den kriegen wir nicht“, so der GSC-Trainer. „Den zweiten Ball kriegen wir auch nicht und dann liegst du hier nach zehn Sekunden hinten und musst dem Spiel hinterherlaufen. Dass das bei diesen Temperaturen eine superschwierige Aufgabe ist, das haben wir dann auch gemerkt.“
Die äußeren Bedingungen machten beiden Mannschaften zu schaffen, Cappenberg verpasste dann auch noch die schnelle Antwort per Kopf durch Eric Meier (2. Minute). Nach gut einer halben Stunde erhöhte GSC den Druck, die beste Chance von Timon Zinke, der eine Mattis-Stommer-Flanke volley nahm, verfehlte aber das Tor (35.). Auf der anderen Seite hätte Afferde erhöhen können, Jan Steinkamp rettete aber auf der Linie vor seinem bereits geschlagenen Keeper Luca Wiegel (35.).

Dann aber gelang doch noch der Cappenberger Ausgleich. Nach einem Fehler im Aufbau fasste sich Zinke ein Herz und schloss wuchtig wie platziert ab – 1:1 (44.). „So ein unverdientes Unentschieden“, kommentierte Gebhardt an der Seitenlinie und bestätigte diese Ansicht auch nach dem Abpfiff: „Ich war nicht zufrieden. Vorne haben wir einigermaßen gut gespielt. Wir haben aber auch eine Phase wie beispielsweise, als wir das 1:1 machen, in der 0:2 oder 0:3 hinten liegen müssen. Das wäre vollkommen verdient gewesen für Afferde.“
Die Gäste ihrerseits verteidigten auch nach der Pause weitgehend clever und spielten ihre Konter dann auch noch gut aus. Zwar gehörte die erste Chance Cappenberg – Justin Schulze Weilings Schuss wurde pariert (48.) – dann aber war Afferde zur Stelle: Marvin Bremkes wurde fein von Julian Blume bedient und stellte auf 2:1 (50.). Cappenberg monierte erfolglos Abseits. Der Schiedsrichter rückte in den zweiten 45 Minuten mehr in den Vordergrund, beide Mannschaften waren mit der Spielleitung nicht besonders zufrieden. „Es ist heute viel passiert auf dem Platz“, fand auch Wagener.
Doppelpacker beim SV Afferde
Glücklicherweise zählt dazu auch Sportliches: Der SV Afferde fuhr den nächsten Konter und war gleich wieder erfolgreich: Bremkes schnürte den Doppelpack zum 3:1 (60.). Den Hausherren gelang nur noch der Anschlusstreffer zum 2:3, als Meier nach einer starken Spieleröffnung von Yannick Harhoff traf (75.). Cappenberg hatte per Kopf noch die Möglichkeit auf den Ausgleich (88.), Afferde aber auch die Möglichkeit, Rest-Zweifel zu beseitigen, doch Blume scheiterte mit Ablauf der regulären Spielzeit vom Elfmeterpunkt. So blieb es beim 3:2 für den SV Afferde.
„Wir wollten den Dreier irgendwie – und wir haben den Dreier irgendwie. Es war nicht unser schönstes Spiel, aber das ist mir so was von scheißegal, weil ich der Meinung bin, dass der erste Dreier der Saison immer der schwierigste ist. Jetzt sind wir in der Liga angekommen“, sagte der glückliche Wagener.
Gebhardts Laune war da schlechter: „Ein paar Spieler in der Startformation haben ihre Chance nicht genutzt. Aber dafür ist Konkurrenzkampf gut. Wir schauen, was nächste Woche passiert. Wir werden weiter arbeiten und uns auf den Kamener SC vorbereiten. Wir werden auch wieder Ergebnisse erzielen, da habe ich keine Sorgen, aber wir müssen wieder ackern“, forderte der GSC-Trainer.
GSC: Wiegel – Egert, Zinke, Brinkmann (55. Eichmanns), Schulze Weiling (55. J. Harhoff), Steinkamp, Y. Harhoff, Osterkemper (70. Schulze Twenhöven), Stommer, Jäger (70. Bußkamp), Meier (80. Stiens)
SVA: Harendt – Schneck, Blume, Duve (46. Schott), Schön, Bremkes (72. Tillner), Bodjanac (46. Thurau), Bräckelmann, Pasternack, Fröse, Tran
Tore: 0:1 Schön (1.), 1:1 Zinke (43.), 1:2 Bremkes (50.), 1:3 Bremkes (60.), 2:3 Meier (75.)
Bes. Vork.: Blume schießt Foulelfmeter über das Tor (90.)
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