Thomas Gebhardts gute Laune nach dem Test bei frostigen Temperaturen am Kohuesholz hatte zwei Gründe: Zum einen hatten seine Grün-Schwarzen aus Cappenberg im Duell der Fußball-A-Ligisten gegen den SV Herbern II in den letzten fünf Minuten ein 1:3 in ein 4:3 gedreht. Zum anderen imponierte dem Trainer der allgemeine körperliche Zustand seiner Schützlinge: „Ich bin mit dem Training bisher zufrieden. Wir sind wirklich fit und das hat man heute auch gesehen. Von daher ‚Chapeau‘ an die Mannschaft!“
Testspiel
GS Cappenberg – SV Herbern II 4:3 (1:2)
Eine Galavorstellung lieferten freilich beide Teams nicht, zumal es für die Herberner der erste Test überhaupt in der Wintervorbereitung war. Für das Team von Trainer Daniel Heitmann begann dieser unglücklich: Eine Cappenberger Flanke lenkte Jona Spigiel per Kopf ins eigene Netz – 1:0 für die Gastgeber (5. Minute).
Doch davon unbeeindruckt spielte auch der SVH munter nach vorne und glich durch Mirco Kortendick nach einem Pass von Tom Paschedag, der einige Minuten später mit Oberschenkelproblemen raus musste, aus (11.). GS Cappenberg übernahm danach wieder mehr die Spielkontrolle, musste allerdings nach einem langen Ball aus der Herberner Hintermannschaft noch vor der Pause das 1:2 durch Tom-Louis Brinkmann hinnehmen (33.)
SV Herbern II vergibt Sieg
Zur zweiten Halbzeit tauschte vor allem Thomas Gebhardt bei seinen Cappenbergern kräftig durch. Das Spiel hatte nun wenig Struktur, da beide Mannschaften immer wieder Anlauf nahmen, aber selten ihre Angriffe zu Ende spielten. GSC wurde ein paar Mal durch Standards gefährlich, aber die größte Chance zum Ausgleich vergab Lars Bußkamp (50.).
Nachdem Leon Krampe in der 75. Minute nach einem Missverständnis in der Cappenberger Abwehr zum 3:1 für den SVH getroffen hatte, sah es nach dem ersten Herberner Sieg seit Oktober aus. Doch einige eingewechselte Cappenberger drehten ganz zum Schluss noch einmal auf.
Den Anfang machte Jan Phillip Steinkamp mit dem Anschlusstor nach einer schönen Kombination (86.). Henrik Telgmann besorgte mit einem Kracher aus gut 16 Metern vom linken Strafraumeck den Ausgleich (89.) und David Eichmanns staubte sogar noch zum 4:3 ab (90.). Der SV Herbern II muss weiter auf ein Erfolgserlebnis warten.
GS Cappenberg braucht Kaltschnäuzigkeit
Die verrückte Schlussphase wurmte Herberns Coach Daniel Heitmann nach dem Spiel spürbar: „Natürlich ist das Ergebnis in Testspielen grundsätzlich nebensächlich und in der Vorbereitung ist es normal, dass es auch mal rumpelt. Aber so wie in der Schlussphase können wir uns nicht verhalten, auch in einem Test nicht. Da haben wir einfach nicht gut verteidigt.“ Heitmann gab aber auch zu Bedenken, dass er mit seinem Team eine neue taktische Formation ausprobiert habe. Bis zum ersten Ligaspiel hat der SVH nun noch vier Wochen Zeit, um sich in Form zu bringen.
Für GS Cappenberg geht es bereits in zwei Wochen wieder los. Thomas Gebhardt ist optimistisch: „Wir waren heute schon spielbestimmend und haben es bis zum Sechzehner auch gut gemacht. Was uns noch gefehlt hat, war die Kaltschnäuzigkeit. Es war aber schön zu sehen, dass wir nach den ganzen Wechseln keinen sichtbaren Qualitätsabfall in der Mannschaft hatten.“
GSC: Göttker – Schulze Twenhöven, Zinke, L. Brinkmann, Schulze Weiling, N. Bußkamp, Stiens, Buschmann, L. Bußkamp, J. Harhoff, Egert / Augustin, Steinkamp, Sudholt, Y. Harhoff, Eichmanns, T. Zentgraf, F. Jäger, Telgmann, Kerk
SVH: M. Krampe – Spigiel, Heubrock, Paschedag, T. Brinkmann, T. Jäger, Eickholt, Kortendick, Mangold, Tüns, Overs / Zurloh, Kindermann, Forsthövel, L. Krampe, Neuhaus, Ullrich, Schäfer
Tore: 1:0 Spigiel (5./Eigentor), 1:1 Kortendick (11.), 1:2 T. Brinkmann (33.), 1:3 L. Krampe (75.), 2:3 Steinkamp (86.), 3:3 Telgmann (89.), 4:3 Eichmanns (90.)
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