Die Siegesserie von GS Cappenberg geht weiter: Nachdem sich die Mannschaft schon in den vergangenen beiden Wochen gegen zwei Spitzenteams (SuS Oberaden und Kamener SC) der Fußball-Kreisliga A durchsetzte, gewinnen die Grün-Schwarzen nun auch gegen Tabellenführer TuRa Bergkamen – und das trotz doppelten Rückstands.
Kreisliga A2 Unna-Hamm
GS Cappenberg – TuRa Bergkamen 3:2 (1:1)
Wegen dieses Verlaufs war Christopher Brügmann auch ziemlich unzufrieden: „Es ist schwer, Worte zu finden. Die ersten zehn Minuten waren noch ganz okay. Da sind wir verdient in Führung gegangen und sind gut ins Spiel reingekommen“, fand der TuRa-Trainer. Tatsächlich ging der Favorit dann auch folgerichtig durch Lukas Manka in Führung (13. Minute). „Alles, was danach gekommen ist, da muss man sagen: Das geht so nicht. Das war schon fast peinlich, muss man sagen.“
Danach waren es in erster Linie die Gastgeber, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Die erste zwingende Aktion führte gleich zum Tor. Bergkamens Steven Schnura wollte eine Flanke blockieren, erwischte den Ball aber nicht voll und fälschte so ins eigene Tor ab (32.). Nur wenige Augenblicke danach hätte Cappenberg das Spiel schon drehen können, David Eichmanns ließ aber eine gute Konterchance ungenutzt (33.).
TuRa Bergkamen verliert Führung
Die Grün-Schwarzen setzten gegen TuRa immer wieder auf ihre schnellen Außenbahnspieler. „Das haben wir auch in der ersten Halbzeit ein paar Mal sehr, sehr gut hinbekommen. Leider haben wir nur ein Tor gemacht, da hätten wir noch nachlegen können“, bilanzierte Cappenbergs Trainer Thomas Gebhardt den ersten Durchgang. Tatsächlich hätte Conner Schönfelder noch vor der Pause erhöhen können (41.), Burak Soycicek im TuRa-Tor verhinderte das aber mit einem starken Reflex.
Nach dem Seitenwechsel machte Cappenberg da weiter, wo es aufgehört hatte: Gebhardt setzte kurz nach Wiederanpfiff zum Jubel an (48.), der Ball wurde aber doch noch geklärt. Das Tor fiel dann aber auf der anderen Seite: Matthias Göke brachte TuRa wieder in Führung.

Cappenberg gab sich nicht auf und kam zurück – und wie. Erst köpfte Eichmanns nach einer Ecke für die Grün-Schwarzen zum Ausgleich ein (65.), nur drei Minuten später ließ Lars Bußkamp bei einem Konter seinen Gegenspieler stehen, umkurvte dann Keeper Soycicek und schob zum 3:2-Siegtreffer ein. In den letzten Minuten half dann auch noch ein Feldspieler entscheidend mit, den Sieg über die Zeit zu bringen: Da Gebhardt sein Wechselkontingent schon erfüllt hatte, stellte sich Nils Bußkamp zwischen die Pfosten, der Torwart Steffen Göttker ersetzte, für den es verletzungsbedingt nicht weiterging.
„Ich habe die ganze Woche davor gewarnt. Ich habe mit vielem gerechnet, nur nicht mit so einer Leistung. Wir wussten, dass wir einen richtig guten Gegner haben, der top gecoacht wird. Cappenberg hat gekämpft und es taktisch gegen den Ball sehr gut gemacht“, sagte Brügmann und fügte an: „Trotzdem darf das nicht reichen, um uns so einfach zu bespielen. Das war eine völlig verdiente Niederlage.“
GS Cappenberg hat Rückenwind
Der TuRa-Coach kündigte weiter Konsequenzen an: „Nach der letzten Woche hatte ich eigentlich gedacht, dass wir eine Reaktion zeigen, aber wenn man die ersten zehn Minuten mal ausklammert, ist das heute im Ansatz nicht passiert. Das kriegen die Jungs am Dienstag und Donnerstag beim Training zu spüren.“ Nach dem Remis aus der Vorwoche und der Niederlage am Sonntag wird wohl ein etwas rauerer Wind in Bergkamen wehen – trotz des weiter komfortablen Zwölf-Punkte-Vorsprungs auf den Kamener SC.
Ganz anders die Lage in Cappenberg, das mit Rückenwind in die kommenden Wochen gehen dürfte: „Das haben wir uns in der Winterpause erarbeitet, haben die Dinge angesprochen, die wir verbessern wollen“, erklärte Gebhardt den Grundstein für den Erfolg. „Man sieht es deutlich, dass die Jungs durch die ersten Siege mehr Selbstvertrauen haben. Da ist eine ganz andere Leichtigkeit, vieles geht leichter von der Hand. Das merkt man uns an.“
GSC: Göttker – Egert, Schulze Twenhöven, Schönfelder (90. Meier), Brinkmann, Steinkamp (72. Osterkemper), L. Bußkamp (82. N. Bußkamp), Eichmanns (55. Schulze Weiling), Harhoff (60. Bregenhorn), Zentgraf, Stiens
TuRa: Soycicek – Kahraman, Asleni, Akyol (60. Morsel), Nagel, Kopar (50. Dumanli), Göke, Bah (60. Aktas), Schnura, Manka, Mitat
Tore: 0:1 Manka (13.), 1:1 Schnura (32./Eigentor), 1:2 Göke (55.), 2:2 Eichmanns (65.), 3:2 L. Bußkamp
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