PSV Bork blickt auf emotionale Halbserie zurück Führungsspielerin erlebt Unvergessliches

Von Conrad Fröhlich
Führungsspielerin des PSV Bork blickt zurück : Ein schöner und ein sehr trauriger Moment
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Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass beim PSV Bork nach der Hinrunde eigentlich alles im Lot ist. Der achte Tabellenplatz bietet wenig Anlass, sich Gedanken zu machen − sowohl um den Abstiegskampf als auch um die Ligaspitze. Trotzdem steckt den Spielerinnen von Trainer Flemming Neuhaus eine turbulente Hinrunde in den Knochen, in der gerade der Trainerwechsel zu Beginn der Saison als auch das Spiel gegen den BVB heraussticht.

Alesssandra Sell, Rechtsverteidigerin des PSV Bork, zieht eine Zwischenbilanz: „Klar haben wir ein paar Punkte unnötig liegen gelassen und hätte das ein oder andere Spiel noch gewinnen können. Die Mannschaft ist allerdings richtig genial. Wir halten zusammen und sind immer füreinander da. So macht es richtig Spaß.“

Die 27-Jährige trug in der vergangenen Saison in der vergangenen Saison noch die Kapitänsbinde, gab die Verantwortung zur laufenden Spielzeit jedoch ab, um im Verein etwas kürzerzutreten. Daran, dass nun nicht mehr sie, sondern Alina Lübbers das Amt bekleidet, hat sich Sell schnell gewöhnt. „Komisch fühlt sich das für mich nicht an. Ich fühle mich so eher ein bisschen wohler damit, nicht mehr so viel Verantwortung zu haben.“

Obwohl Sell keine Kapitänin mehr ist, gehört sie immer noch zu den Führungsspielerinnen in der Mannschaft. Mit ihren 27 Jahren gehört sie in der blutjungen Borker Mannschaft schon zum alten Schlag. Trotz ihrer Erfahrung gab es in der Hinrunde ein Ereignis, was so noch keiner in Bork erlebt hat. „Das Spiel gegen den BVB ist natürlich ein absolutes Highlight für uns gewesen. Es war auch schön zu sehen, wie viele Leute aus Bork mitgekommen sind, um uns zu unterstützen.“

Alessandra Sell wird sowohl im Mittelfeld als auch in der Verteidigung eingesetzt.
Alessandra Sell wird sowohl im Mittelfeld als auch in der Verteidigung eingesetzt. © Reith

Doch die Hinrunde hatte nicht nur schöne Momente zu bieten. Die Trennung von Trainer Markus König kam für die Spielerinnen mehr als überraschend und gehörte sicherlich zu schwierigsten Momenten der jüngeren Vereinsgeschichte. „Da waren viele Emotionen mit drin. Wir waren natürlich schon traurig“, macht Sell, die auch ab und zu im rechten Mittelfeld spielt, deutlich.

Umso froher ist die Borker Führungsspielerin, dass der neue Trainer in der Mannschaft sofort Anklang fand. „Es war eigentlich ein nahtloser Übergang. Flemming (Neuhaus, Anm. d. Red.) hat das richtig gut gemacht und das richtig gut aufgefangen.“

Lauftraining beim PSV Bork

In der Rückrunde möchte der Neu-Trainer mit seiner Mannschaft weiterhin kontinuierlich Punkte sammeln. Dafür hat er seiner Mannschaft bis zum Start der Vorbereitung im Februar eine Aufgabe gegeben: „Wir haben einen Laufplan, den Flemming uns erstellt hat. Das macht schon Bock, weil wir uns gegenseitig immer richtig pushen.“

So haben die Spielerinnen Vorgaben, die sie in einem bestimmten Zeitraum erfüllen müssen. „Sonntag kommt immer ein Stand rein. Da will man natürlich schon auf Platz eins sein. Bislang haben aber alle das Ziel erreicht“, erklärt die Rechtsverteidigerin lachend und freut sich auf die Rückrunde.

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