Fahrer des MSC Bork führt Westfalen-Meisterschaft an Erfolgsgeheimnis Geschick statt Tempo

Von Tom Manzelmann
Kai Jüngling führt Wertung in der Westfalen-Meisterschaft deutlich an
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Der MSC Bork hat einen ganz besonderen Fahrer in seinen Reihen: Kai Jüngling führt derzeit die Wertung in der ADAC-Westfalen-Meisterschaft im Motorsport an. Der Youngster ist für seine jungen 17 Jahre schon lange im Geschäft. In seinen ersten beiden Jahren im Auto hat Jüngling bereits starke Platzierungen erzielt und stand mit einem zweiten und einem dritten Platz auf dem Podest. Ein erster Platz sei aber natürlich besser und „extrem schön“, zeigt Jüngling seinen Erfolgshunger und freut sich über seine Entwicklung.

Seit 2014 ist Jüngling bereits auf den Strecken unterwegs. Angefangen hat Jüngling wie so viele Motorsportler im Kartslalom, bevor er vor zwei Jahren vorwiegend zum Autoslalom gewechselt ist. Die Leidenschaft für den Motorsport liegt in der Familie und hat den 17-Jährigen schnell angesteckt. „Mein Vater hat viel mit Motoren am Hut gehabt, ist Motorrad und Quad – und ab und zu eben auch Kart gefahren. Dann hat er mich einmal mitgenommen und ich hatte einfach Riesenspaß daran und seitdem mache ich das immer schon“, schildert Jüngling.

Drei Siege hintereinander

In einem Slalomlauf müssen die Fahrer nacheinander eine Runde fahren. Auf der Strecke – häufig auf Verkehrsübungsplätzen – sind verschiedene Figuren mit Pylonen aufgebaut. „Und wenn man ein Hütchen umschmeißt, gibt es direkt zwei Strafsekunden“, weiß Jüngling, der in der Vergangenheit oft zu viel Gas gegeben habe und somit die ein oder andere Strafsekunde in Kauf nehmen musste. Nach einem Probelauf und zwei Wertungsläufen wird zusammengerechnet und der Sieger des Laufes ermittelt.

Kai Jüngling fährt einen Sieg nach dem anderen ein.
Kai Jüngling fährt einen Sieg nach dem anderen ein. © privat

Aktuell fährt Jüngling in der Westfalen-Meisterschaft und führt die Gesamtwertung nach fünf von insgesamt acht Läufen mit deutlichem Vorsprung an. Dreimal hintereinander wurde der Fahrer des MSC Bork Erster, ehe er im letzten Rennen eine Pylone mitgenommen hat.

Neben der Führung ist damit eine Teilnahme bei der folgenden NRW-Meisterschaft schon so gut wie sicher. Dort kann er sich mit guten Leistungen auch für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren – mit hervorragenden sogar, noch bedeutender, für die Bundesendläufe. Bei denen kommen am Ende jeder Saison die allerbesten Fahrer in Deutschland zusammen. Jüngling war schon einmal mit dem Auto dabei, wurde damals 15. von insgesamt 91 Teilnehmern.

Mehr Geschick – weniger Tempo

Seine nochmal verbesserten Leistungen führt Jüngling auf Erfahrung und seine cleverere Fahrweise zurück. „Es geht immer alles auf Zeit. Man möchte immer der Schnellste sein. Man darf aber nicht zu schnell sein. Sonst macht man viele Fehler. Ich hab jetzt so langsam realisiert, dass ich mehr Erfolg habe, wenn ich nicht voll am Limit fahre, sondern mehr auf Geschicklichkeit, also eher fehlerfrei fahre. Das bringt einen sehr weit nach vorne.“ Offensichtlich, wenn man sich die Wertung anschaut.

„Wenn’s so weitergeht, wie es jetzt läuft“ – dann steht dem ersten Platz in der Westfalen-Meisterschaft nichts im Wege. Zunächst muss der Youngster aber seine letzten Pflichtaufgaben lösen, die nächste am 13. August. Dort fährt Jüngling den sechsten Lauf in Oelde. „Mit Top drei wäre ich auf jeden Fall zufrieden“, muss es für Jüngling auch nicht immer zwingend der erste Platz sein. Obwohl der natürlich für ihn immer „extrem schön“ ist.

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