Die Top-5-Trainer der Hinrunde Wer war der beste Coach an der Seitenlinie?

Die Top-5-Trainer der Hinrunde: Wer war der beste Coach an der Seitenlinie?
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Die Fußballer befinden sich in der Winterpause. Einige Mannschaften überraschten positiv in der ersten Saisonhälfte. Dafür sind vor allem die Trainer verantwortlich. Hier kommt die Top 5.

5.) Mario Rast, SG Selm

12 Siege aus 17 Spielen sprechen eine eindeutige Sprache: Die SG Selm gehört als Tabellenzweiter zu den Spitzenmannschaften der Kreisliga A. Dabei wäre aber wohl noch mehr möglich gewesen. Einerseits ist da der Saisonstart zu nennen, als die Rast-Elf gegen SV Schapdetten und den SV Herbern II Punkte liegen ließ – zwei Teams, die mit 18 beziehungsweise 19 Punkten deutlich hinter der SG (38). blieben.

Dabei sind die Selmer in der Lage, auch die besten Mannschaften zu schlagen, wie die SG gegen Spitzenreiter Wacker Mecklenbeck oder beim letzten Heimauftritt gegen Schapdetten zeigte.

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Andererseits muss man der Mannschaft auch Respekt zollen. Fast Woche für Woche war Coach Rast gezwungen, das Team umzubauen – eine frustrierende Situation, die sicher nicht ganz unschuldig ist am Ende des gemeinsamen Weges nach der Saison. Möglicherweise können die Selmer doch noch mal ganz vorne angreifen. Liegenlassen darf dann das Team aber eigentlich nichts mehr.

4.) Flemming Neuhaus, PSV Bork

Wenn sich eine Improvisationslösung als absoluter Glücksfall erweist – unter diesem Motto könnte die Verpflichtung von Neuhaus bei den Bezirksliga-Fußballerinnen des PSV Bork stehen. Der PSV hatte sich Mitte September nach nur drei Spieltagen vom bisherigen Coach Markus König getrennt. Als kurzfristige Lösung wurde dann eben Neuhaus präsentiert.

Dessen Start stand unter keinem besonders guten Stern. In den ersten beiden Spielen gelang lediglich ein Remis, die Abstiegsplätze rückten bis auf drei Punkte näher. In den zehn weiteren Spielen zeigte die Mannschaft aber, was in ihr steckt: In diesem Zeitraum holte das Team 14 Punkte und erarbeitete sich ein deutliches Polster von zwölf Punkten nach hinten.

Flemming Neuhaus war mit den Bezirksliga-Frauen des PSV Bork erfolgreich.
Flemming Neuhaus war mit den Bezirksliga-Frauen des PSV Bork erfolgreich. © Jura Weitzel

Der Erfolg scheint alle Seiten zusammengeschweißt zu haben. Zumindest wurde aus der Übergangs- eine Dauerlösung: Neuhaus und der PSV gaben bekannt, die Zusammenarbeit zunächst bis zum Saisonende und später auch in der neuen Spielzeit fortzusetzen.

3.) Deniz Sahin, SV Südkirchen

Einen Platz im oberen Tabellendrittel: Das war die Saisonvorgabe für Sahin und den SV Südkirchen. Diese Vorgabe ist aktuell übererfüllt. Der SV hat sich bis auf den dritten Tabellenplatz vorgespielt, liegt mit dem Zweiten FC Nordkirchen II gleichauf, hat nur drei Punkte Rückstand auf den VfL Senden II und außerdem noch ein Spiel mehr in der Hinterhand.

Der SV Südkirchen startete dabei wie die Feuerwehr in die Saison. Die ersten fünf Spiele gab es die perfekte Ausbeute. Auch kleinere Rückschläge gegen vermeintliche Pflichtaufgaben steckte die Mannschaft gut weg. Das ist umso bemerkenswerter, als das Sahin erst vor der Saison als Trainer installiert wurde, es aber offenbar sofort schaffte, dem Team seine DNA einzuimpfen.

Dabei bleibt der SV am Boden – rhetorisch geht dort der Coach voran. Der spricht zwar davon, möglichst oben bleiben zu wollen, lässt aber auch immer wieder durchblicken, dass die Südkirchener auch mit einer Platzierung leben könnten, die nicht die Meisterschaft oder den Relegationsplatz bedeuten. Sahin hält so den Druck von der Mannschaft fern – genau wie durch die bisherigen Erfolge.

2.) Sanmi Ojo, PSV Bork

Was kann man von einer Mannschaft erwarten, die gerade in die Kreisliga A aufgestiegen ist? Jedenfalls sicher nicht, dass sie den vierten Platz zum Jahresende hält, lediglich acht Punkte Rückstand auf den Tabellenführer hat und die Abstiegszone meilenweit entfernt ist. Doch genau das hat der PSV Bork geschafft.

Vermutlich reiben sich einige, die es mit den Borkern halten, verwundert die Augen, wenn man sieht, was Ojo und sein Trainerteam leisten. Das deutete sich schon in den ersten drei Spielen an, als der PSV zwar nur einen Punkt holte (gegen den Kamener SC), diesen aber gegen eine Mannschaft aus dem absoluten Spitzentrio – zumal der PSV bis auf das Spiel gegen den SuS Oberaden (2:6) gut mithielt, im Rückspiel aber mit einem Remis zeigte, dass auch solche eine Mannschaft wie der Tabellenzweite schlagbar ist.

Sanmi Ojo (l.) lief für den PSV Bork in dieser Saison auch auf dem Feld auf.
Sanmi Ojo (l.) lief für den PSV Bork in dieser Saison auch auf dem Feld auf. © Jura Weitzel

Dabei hielt Ojo auch einmal mehr seine Knochen auf dem Feld hin und fand sich häufiger auf dem Platz als daneben. Wie lange der Coach aber noch spielt, ist fraglich. Gezeigt hat Ojo aber längst, dass er dem Team auch „nur“ von der Seitenlinie helfen kann.

1.) Mario Plechaty, FC Nordkirchen

Auch für den FC Nordkirchen ging es zum Ende der vergangenen Saison in eine höhere Klasse. Und der Bezirksliga-Meister des Vorjahres ist gleich in der Landesliga angekommen. In den ersten drei Partien blieb der FCN ungeschlagen, holte in dieser Zeit fünf Punkte.

Mario Plechaty und der FC Nordkirchen liefen in dieser Saison nie Gefahr, in Abstiegsnot zu geraten.
Mario Plechaty und der FC Nordkirchen liefen in dieser Saison nie Gefahr, in Abstiegsnot zu geraten. © Matthias Henkel

Was danach besonders beeindruckte: Plechaty und sein Trainerteam um Issam Jaber und Florian Fricke schafften es, die Mannschaft auch durch kleinere Schwächephasen zu führen und stets wieder in die Erfolgsspur zurückzubringen. Die schlechteste Platzierung war der zwölfte Platz, der FCN so gut wie nie in Gefahr unten reinzurutschen.

Als süße Zugabe gab es dann noch prestigeträchtige Siege gegen den VfL Senden, Werner SC und SV Herbern. Wenn der FCN nicht völlig einbricht, wird er wohl mindestens im oberen Tabellenmittelfeld landen. Möglicherweise spielt das Team auch in Zukunft um den Aufstieg. Plechaty hält das selbst für möglich – und kann selbst dafür sorgen, dass es so kommt.