Das zentraldefensive Mittelfeld ist bei vielen Fußballmannschaften das Herzstück. Einerseits sind die Abräumer dafür zuständig, gegnerische Angriffe frühzeitig zu unterbinden, auf der anderen Seite werden hier auch Gegenattacken eingeleitet. Hier kommt unsere Top 5.
5.) Daniel Wessels, Westfalia Vinnum
Trainer Mario Rast ist bei Westfalia Vinnum ebenso neu, wie große Teile der Mannschaft. Der Kader des B-Ligisten hat nach dem Abstieg ein neues Gesicht bekommen. Darunter waren auch viele Spieler, die aus einer längeren Pause kommen und die damit erst einige Zeit brauchten, um richtig in den Wettkampf zu finden.
Nicht so Daniel Wessels. Der defensive Mittelfeldstratege ist seit Jahren eine Konstante an der Borker Straße. Mit seiner Routine ist er ein Fixpunkt für den rundverjüngten Kader der Vinnumer. Wie wichtig er für die Mannschaft ist, zeigte sich auch, als Wessels auf einer ungewohnten Position überzeugte: Er spielte gegen Teutonia Waltrop II auf der Innenverteidigerposition, weil und obwohl er angeschlagen war und machte seine Sache dort gut.
Allerdings ist das auch die Krux beim Routinier: Einige Verletzungen sorgten dafür, dass Wessels weniger spielte, als es sich die Westfalia wahrscheinlich gewünscht hätte. Ansonsten wäre sicher auch eine bessere Platzierung möglich gewesen.
4.) Felix Fohrmann, PSV Bork
Eigentlich kann man den Namen Felix Fohrmann im defensiven Mittelfeld des PSV Bork nur zusammen mit dem von Lukas Dorschner nennen. Denn der A-Ligist hat mit diesem Duo die perfekte Besetzung vor der Abwehr gefunden. Das Stichwort ist hier: Arbeitsteilung.
Während Dorschner den spielerischen Part und die Eröffnung übernimmt, ist Fohrmann der kompromisslose Zweikämpfer in der etwas defensiveren Rolle. Letzterem bescheinigte Trainer Sanmi Ojo „mit Schaum vor dem Mund“ zu spielen, Mittelfeldkollege Dorschner bezeichnete Fohrmann als „Beißer“.
Das ist umso bemerkenswerter, als dass Fohrmann in der vergangenen Saison noch in Borks zweiter Mannschaft in der Kreisliga C unterwegs war. Im Saisonendspurt durfte er sich dann in der Ersten präsentieren, überzeugte schnell und zeigte Ojo, dass die C-Kreisliga einfach die falsche Spielklasse für ihn ist.
3.) Dominik Dupke, FC Nordkirchen
Die Kampfstärke und der Einsatzwille sind dem FC Nordkirchen in seiner Premierensaison in der Westfalenliga nicht abzusprechen. Wenn etwas dem Aufsteiger fehlt, sind es kreative Elemente. Dass es davon mehr geben könnte, hängt aber auch teilweise mit offensiven Ausfällen zusammen.

Gut, dass es da noch Dominik Dupke geht, der den kreativen Part im defensiven Mittelfeld übernimmt. In den meisten Spielen war der Stratege gesetzt, spielte meist an der Seite von Linus Hensler oder Lars Rustige, der die Qualitäten am Ball von „DD“ hervorhob: „Was das Technische angeht, ist er ein Ausnahmespieler.“
Diese technische Beschlagenheit zeigte sich dann auch einmal eindrucksvoll. Auch wenn es gegen den SV Mesum keine Punkte gab, blitzte dort die Klasse Dupkes auf: Der Nordkirchener traf für den FCN kurz nach Überschreiten der Mittellinie. „Tor des Jahres“, fand FCN-Trainer Mario Plechaty.
2.) Benedikt Stiens, GS Cappenberg
Auch beim defensiven Mittelfeldblock von GS Cappenberg muss man eigentlich mehrere Namen nennen: Timon Zinke, Yannick Harhoff und Benedikt Stiens. Dieses Trio verdiente sich im Saisonverlauf ein Sonderlob von Thomas Gebhardt, Coach der Grün-Schwarzen.
Kämpferisch stehen sich die drei kaum in etwas nach. Da hat vielleicht am ehesten Harhoff die Nase vorn, der Einsatz von Zinke ist ebenfalls nicht zu unterschätzen für jeden Gegner in der Kreisliga A2 Unna-Hamm unangenehm.
Wo Stiens aber dann doch ein wenig die Nase gegenüber seinen beiden Kollegen vorne hat, ist das Spielerische. Mit dem Ball kann Stiens noch einen Tick mehr anfangen als Zinke und Harhoff. Stiens selbst betonte aber, dass die drei eben zusammen genannt werden müssten: Nach dem Spiel gegen BR Billmerich, bei dem Stiens sehenswert getroffen hatte, sagte der Abräumer: „Wir sind harte Zweikämpfer. Es macht nicht so unbedingt Spaß, gegen uns zu spielen.“ Das klingt schon ein wenig nach Understatement. Die Gegenspieler können ein Lied davon singen.
1.) Andre Zolda, SuS Olfen
Seit diesem Sommer ist Andre Zolda zum SuS Olfen zurückkehrt. Nach einem Intermezzo bei der SG Selm ist der zentrale Mittelfeldspieler zurück an der Hoddenstraße. Im Zuge seiner Rückkehr sagte Zolda, direkt eine Führungsrolle unter dem neuen Trainerduo Michael Krajczy/Marco Jedlicka übernehmen zu wollen.

Und es blieb nicht nur bei Worten, Zolda lieferte sofort ab und ist ohne große Anlaufschwierigkeiten gleich wieder zur Schaltzentrale beim SuS Olfen geworden. Dass die Grün-Weißen in dieser Saison deutlich weniger Gegentore kassieren, hängt auch mit der Rückkehr des kampf- und zweikampfstarken Mittelfeldspielers zusammen.
Der besticht aber auch durch spielerische Intelligenz und mit feiner Technik – letzteres nicht nur, was das Fußballerische angeht. Sein Tor im Kreispokalspiel gegen den SV Borussia Darup bejubelte Zolda mit einem Radschlag, dem er auch noch einen Salto folgen ließ: Nicht nur deswegen ist Zolda das Symbol des Olfener Aufschwungs.
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