Im Augenblick geht alles für Conner Schönfelder rasend schnell. Eigentlich A-Junior kickt er seit einigen Wochen vor dem Jahreswechsel in der A-Kreisliga-Mannschaft von GS Cappenberg mit. Im Sommer folgt dann der Wechsel drei Ligen höher: Der Lüner SV hat sich die Dienste des 18-Jährigen gesichert.
„Schon als ich kleiner war, habe ich schon Spiele vom LSV geschaut“, berichtet Schönfelder. „Es ist ein kleiner Traum, da zu spielen, mein Papa hat ja auch schon da gespielt.“
Im Januar hatte Schönfelder noch seine Zusage bei GS Cappenberg gegeben, lehnte sogar diverse Angebote von Bezirksligisten ab. Als jedoch der Lüner SV anfragte, kam Schönfelder ins Grübeln. „Simon (Erling, Sportlicher Leiter des LSV, Anm. d. Red.) hat mich angeschrieben und gefragt, ob ich Lust hätte, vorbeizukommen. Das hat mich gefreut und das musste ich mir nicht zweimal sagen“, so Schönfelder.
Probetraining beim Lüner SV
Das erste Probetraining lief dann gleich richtig gut – „erstaunlich gut“, wie Schönfelder selbst sagt. Es folgt eine zweite Einheit beim LSV, wieder überzeugt der linke Flügelspieler. Der Lüner SV unterbreitet Schönfelder darauf ein Angebot, das Schönfelder später annimmt. Vorher aber klärte er die Angelegenheit mit GSC-Coach Thomas Gebhardt, dem er ja eigentlich seine Zusage gegeben hatte.
„Ich habe niemals damit gerechnet, weil ich ja erst zwei, drei Monate Seniorenluft geschnuppert habe“, erzählt Schönfelder. „Wir haben uns ausgesprochen und Thomas ist nicht mehr böse, dass ich den Schritt gehe.“
Diesen hat sich der 18-Jährige gründlich überlegt, wie er sagt. „Das ist ein krasser Schritt, aber ich habe mit vielen Freunden geredet. Ich habe da nicht nur einmal drüber geschlafen, sondern mir viele Gedanken gemacht.“ Nach Gesprächen mit dem Umfeld kam Schönfelder dann zum Schluss, den Schritt drei Ligen höher zu wagen.
„Ich denke, ich habe die Voraussetzungen“, sagt er, „wenn ich hart an mir arbeite, bin ich der festen Überzeugung, dass ich es schaffen kann. Ich will mich beweisen und auf gar keinen Fall verstecken. Ich will zeigen, dass ich auch pöhlen kann und werde in der Vorbereitung alles geben.“ LSV-Trainer Axel Schmeing darf sich also auf einen hochmotivierten, jungen, hungrigen Spieler freuen.
Fokus auf GS Cappenberg
Aber eben erst im Sommer. „Der Fokus liegt bis Saisonende auf der ersten Mannschaft in Cappenberg“, stellt Schönfelder klar. Immerhin hat der Mittelfeldspieler mit den Grün-Schwarzen noch Ziele: „Wir wollen auf jeden Fall den Klassenerhalt schaffen und Spaß am Fußball haben. Wenn wir vorne kaltschnäuzig sind und hinten die Fehler abstellen, sind wir eine geile Truppe. Das haben wir schon gezeigt.“
Tatsächlich ließ GSC zuletzt durch starke Ergebnisse gegen Spitzenmannschaften aufhorchen. Nun wartet am Sonntag (15 Uhr) aber mit TuRa Bergkamen der Spitzenreiter der A-Liga. Chancenlos sieht Conner Schönfelder seine Mannschaft aber nicht: „Ich würde sagen, wir haben einen kleinen Lauf. Wenn wir das Momentum mitnehmen, wenn wir uns gegenseitig pushen und jeder an sein Limit geht, dann können wir was mitnehmen.“
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