Spannender war das Rennen nie. Zwei Fußballer lieferten sich im Kampf um den Titel Spieler des Spieltags ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bis kurz vor Toreschluss am Donnerstagmittag lag mal David Onweni vom PSV Bork, mal Conner Schönfelder von GS Cappenberg vorne. Am Ende setzte sich Letzterer hauchzart durch: Gerade einmal zehn Stimmen Vorsprung der über 1600 Stimmen holte der Cappenberger.
„Das freut mich auf jeden Fall“, sagt Schönfelder zu seinem Wahlsieg. „Es ist jetzt nichts, von dem ich sage, dass mich das von anderen abhebt. Aber dass die Leistung anerkannt wird, freut mich schon.“
Die Nominierung hatte er sich vor allem für seinen Auftritt gegen Westfalia Wethmar II verdient. Da war Schönfelder auf seiner Position als Linksaußen einer der Aktivposten. Zwar gelang GSC beim 2:2 gegen die Westfalia nicht der erhoffte Befreiungsschlag und er vergab zweimal eine Führung, verlor aber gegenüber einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt auch nicht an Boden.
„Online-Derby“ gegen PSV Bork
Die Abstimmung ließ Schönfelder übrigens nicht völlig kalt. „Ich habe schon ab und zu reingeschaut“, gibt der 18-Jährige zu. „Es war immer ein Kampf mit Bork, so etwas wie ein Online-Derby.“ Und das blieb eben über den ganzen Abstimmungszeitraum bis in die letzten Sekunden spannend. Erst wurde die Abstimmung in den Chatgruppen des Vereins geteilt, auch Schönfelders Familie und Freunde beteiligten sich an der Wahl.
Die Mannschaft dürfte es ebenfalls freuen, denn der wird Schönfelder wohl eine Kiste Bier spendieren müssen. „Ich denke, da komme ich nicht drum rum“, sagt er mit einem Lachen.
Dass der Außenbahnspieler schon solche Leistungen wie im vergangenen Spiel und den Partien vor der Winterpause abliefert, ist insofern bemerkenswert, als dass der 18-Jährige auch noch für die A-Junioren spielberechtigt wäre. Mittlerweile ist Schönfelder aber fester Bestandteil des A-Liga-Teams von Trainer Thomas Gebhardt.
„Ich muss sagen, dass ich davon profitiere, dass mir das Vertrauen von Trainer und Mannschaft geschenkt wird“, freut sich Schönfelder, der ergänzt, was ihn gerade so stark macht: „Ich mache das, was ich immer mache: Ich habe einfach Spaß am Fußball. Dass ich in Topform bin, liegt daran, dass ich hart trainiere. Ich versuche, mich immer zu verbessern und das zahlt sich aus.“
GS Cappenberg fehlt das Glück
Würde die ganze Mannschaft von GS Cappenberg eine so starke Phase wie Schönfelder durchmachen, befänden die Grün-Schwarzen sich wohl in ganz anderen Tabellenregionen als im unteren Mittelfeld. „Das Quäntchen Glück hat in der Hinrunde oft gefehlt“, liefert Schönfelder einen Erklärungsansatz, „und vielleicht auch die Coolness, eine Führung über die Zeit zu bringen. Wir hatten dann den ein oder anderen Flüchtigkeitsfehler. Hätten wir das abgestellt, hätten wir auch mehr Punkte geholt.“
Das aber kann die Mannschaft vom Kohuesholz in der restlichen Saison noch schaffen. „Wenn wir weiter so trainieren und wir vorne die Tore machen, bin ich zuversichtlich“, sagt auch Conner Schönfelder. „Das sind alles gute Jungs. Jetzt muss nur Konstanz reinkommen.“
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