A-Junior von SC Capelle wechselt zum SV Herbern „Warum nicht? Kann man ja mal ausprobieren“

Von Tom Manzelmann
Capelles A-Junior Tim Wienken wechselt zum SV Herbern
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Die Fußball-A-Jugend des SV Herbern stellt sich für die kommende Saison völlig neu auf. Zum Teil werden B-Junioren hochgezogen, viele kommen von anderen Vereinen. Herberns Jugendsportleiter Toni Brockmeier sieht die vielen Zugänge vor allem mit dem Verbleib in der Bezirksliga verbunden. „Es ist wichtig, dass wir weiterhin da sind. Gerade nach dem Abstieg der ersten Mannschaft war uns das wichtig“, unterstreicht Brockmeier.

Die meisten Neuen kommen von der JSG NordSüdcap nach Herbern. Einer davon ist Tim Wienken aus dem Stammverein SC Capelle, der mit seiner Entscheidung gerungen hat. „Die neue Herausforderung hat sich extrem spannend angehört“, freut sich der 17-Jährige nun aber auf die U19-Bezirksliga-Mission beim SV Herbern.

Ursprünglich hatte Wienken überlegt, bei den Senioren in Capelle mitzuspielen. Die JSG NordSüdcap hat ihm nahegelegt, aufgrund eines Personalmangels im Juniorenbereich doch noch bei den U19 zu spielen. „Ich hätte in die Erste gehen können, wenn ich das unbedingt gewollt hätte“, betont der Mittelfeldspieler, dass ihm aber bei allem die Wahl gelassen wurde. In Herbern hat ihn aber die große Herausforderung, die Abwechslung und die neu zusammengestellte Mannschaft sehr gereizt.

„Körperlich ausbaufähig, fußballerisch ok!“

Jugendsportleiter Brockmeier erinnert sich an die erste Begegnung mit Wienken. „Anberaumt war ein Kennlerntraining mit unserem neuen Trainer Recep Alkan. Tim war beim ersten Treff auch dabei und hat mittrainiert.“ Dabei ist Wienken positiv aufgefallen – das Herberner Gespann erkennt Potenzial beim 17-jährigen Mittelfeldspieler. „Körperlich ausbaufähig, fußballerisch ok!“, lautet das Fazit von Brockmeier.

Der SV Herbern hat dann das Angebot gemacht: „Wenn du in deinem letzten A-Jugendjahr höherklassig spielen willst, kannst du das bei uns machen.“ Das letzte Wort hatte dann Wienken. Und das lautete „Ja“.

Tim Wincken wechselt nach Herbern
Tim Wincken will in Herbern mit seinen Freunden zusammenspielen. © Privat

„Eigentlich hat alles damit angefangen, dass ich mit Freunden zusammenspielen wollte, die bei Herbern sind“, begründet Wienken seine Zusage vor allem mit sozialen Kontakten. Zusätzlich hat den Jungspieler, der auf dem Platz im rechten Mittelfeld zuhause ist, auch das neue Trainerteam und deren Ideen gereizt.

Dass er als Herberner A-Junior in der Bezirksliga spielt, sei nicht ausschlaggebend. Allerdings sei das natürlich „eine neue Herausforderung mit einem anderen Niveau, bei dem man auch nicht sicher ist, dass man so viel spielt“. Doch Wienken ist bereit und will sich in der kommenden Saison durchsetzen: „Der neue Trainer, eine ganz neue Mannschaft, auch aus Ascheberg von der JSG. Sehr geil!“

JSG NordSüdCap in Personalnot

Auf der anderen Seit reißt Wienkens Abgang eine weitere Lücke beim SC Capelle auf – explizit beim Jugenddachverein des JSG NordSüdCap. „Wir haben im A-Jugend-Jahrgang zwölf Spieler. Wir werden das mit der B-Jugend auffüllen und auch zusammentrainieren“, versucht JSG-Jugendtrainer Martin Stein alles, um ein wettbewerbsfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen.

Die JSG sei bei der Personalnot im U19-Bereich aber nicht allein. „Auch Selm und Ascheberg hatten Probleme“, spricht Stein generell von angespannten Zeiten. Um Spieler wie Wienken zu halten oder andere Jungspieler zu holen, reichen die Argumente nicht immer aus. Eine höhere Liga könne schon als sehr gutes Transferargument dienen, betont Stein. Und der SV Herbern hat zwar vielleicht nicht bei Wienken von der eigenen Bezirksliga-Zugehörigkeit profitiert – sicherlich aber bei dem einen oder anderen Spieler.

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