
© Manuela Schwerte
Mit Trainerstimme im Video: Eine Torflut, die den Fans des VfL Schwerte nicht gefallen hat
Fußball-Bezirksliga
Die Zuschauer auf dem Schützenhof sahen gegen den TuS Hannibal zunächst einen offenen Schlagabtausch und dann eine Mannschaft, deren Klasse mit zunehmender Spieldauer zum Tragen kam.
Zehn Tore in einem Spiel – Fußballherz, was willst du mehr? Die Anhänger des VfL Schwerte unter den nur hundert Zuschauern, die gestern Nachmittag zum Spiel gegen den TuS Hannibal auf den Schützenhof gekommen waren, konnten sich allerdings nicht für diese Torflut begeistern.
Denn die Treffer waren ungleich verteilt: Der VfL erzielte drei Tore, kassiert deren aber sieben – die Folge eines ganz schwachen Abwehrverhaltens der Blau-Weißen. Dabei ist eine stabile Defensive doch eigentlich das, was die Blau-Weißen auszeichnet.
Zu weit weg von den Gegenspielern
Weil die Schwerter aber in der ersten halben Stunde offensiv zu überzeugen wussten, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Mit der ersten nennenswerten Offensivaktion gingen die spielstarken Gäste in Führung, als die VfL-Defensivspieler zu weit von ihren Gegenspielern standen – nicht zum letzten Mal an diesem Tag.
Aber der VfL zeigte sich nicht geschockt und glich durch Ndubueze aus, der Hintzkes Hereingabe über die Linie drückte. Dann traf wieder Hannibal im Anschluss an eine zu kurz geratene Faustabwehr des ansonsten tadellosen Keepers David Graudejus.
Aber wieder antwortete die Buchwald-Elf – und wie! Aleksandar Djordjevic schnürte binnen drei Minuten ein Doppelpack, als er zuerst die uneigennützige Vorarbeit von Ion Samardac veredelte und kurz danach auf und davonzog und überlegt zum 3:2-Führungstreffer abschloss – erst eine knappe halbe Stunde war gespielt.
Defensivverhalten als Problem des VfL Schwerte
Aber das Defensivverhalten blieb das Problem der Platzherren – auch nach einer Ecke, die Amhaouach an der Strafraumgrenze volley nahm. Voll getroffen hatte er den Ball nicht, aber er hoppelte durch alle Beine der Angreifer und Abwehrspieler zum 3:3 ins Netz. Und als Hannibal-Spieler Cildir ungehindert durch die VfL-Abwehr spazieren und Ucar bedienen konnte, ging es für den VfL mit einem 3:4-Rückstand in die Pause – es war die letzte Aktion der ersten Hälfte.
Nach Wiederanpfiff war’s dann längst nicht mehr so eine wilde Fahrt. Mit zunehmender Dauer kam die fußballerische Klasse des Tabellendritten immer mehr zum Tragen. Hannibal dominierte das Geschehen nun nach Belieben – und am Ende wurde es ein richtig bitterer Nachmittag für den VfL Schwerte, der nach gut einer Stunde nichts mehr entgegenzusetzen hatte und dessen Keeper Graudejus eine noch höhere Niederlage verhinderte.
Schwerte: David Graudejus, Mohamed Ouali, Mark Moldenhauer, André Meyer (58. Janis Dworak), Ion Samardac, Kai Hintzke (63. David Sprungk), Alexander Göbel, Jan Römmich, Kingsley Ndubueze (76. Lucas Tielemann), Aleksandar Djordjevic (86. Karafe Traore), Aleksandr Todorov. Tore: 0:1 (11.), 1:1 Ndubueze (19.), 1:2, 2:2 Djordjevic (24.), 3:2 Djordjevic (27.), 3:3 (35.), 3:4 (45.+4), 3:5 (64.), 3:6 (72.), 3:7 (84.).
Als Schwerter Sportredakteur seit 2000 auf den Sportplätzen und in den Hallen unterwegs – nach dem Motto: Immer sportlich bleiben!
