Kurz vor der Winterpause werden die Fans des ETuS/DJK Schwerte regelmäßig überrascht. Im vergangenen Jahr lief ein ehemaliger Leistungsträger des ETuS/DJK im Spiel gegen Körne auf, dieses Jahr war es in der Partie gegen den Tabellenvierten SpVg Berghofen. Immer, wenn die Personalnot groß ist bei den „Östlichen", ob vor einem Jahr in der Bezirksliga oder aktuell in der Kreisliga A, dann springt er kurzerhand ein: Die Rede ist von Florian Bartel.
Nur schade, dass aus dem sporadischen Einsatz keine Dauerbeschäftigung wird. Dem ETuS/DJK hat das Mitwirken des Linksverteidigers außerordentlich gut getan. „Natürlich hätte ich auch lieber drei Punkte behalten, aber das Remis ging in Ordnung und Berghofen hat als Tabellenvierter einen guten Ball gespielt“, zeigte sich Bartel zufrieden mit seiner Vorstellung in Schwerte.
„Die Resonanz der Fans war gut, ich persönlich bin ja sehr selbstkritisch mit meiner Leistung. Aber dafür, dass ich von jetzt auf gleich eingesprungen bin, passte es schon“, resümierte der 29-Jährige, der nur deshalb so schnell einspringen konnte, weil er noch immer Vereinsmitglied beim ETuS/DJK ist.
Vor gut dreieinhalb Jahren hatte er seine aktive Laufbahn bei den „Östlichen“ nach sechs Jahren beendet, davor hatte er für den VfB Westhofen gespielt. Seitdem ist viel passiert in der Laufbahn von Florian Bartel, der zuerst Co-Trainer in Holzwickede war, dann bis zum Sommer dieses Jahres Co-Trainer beim Oberligisten ASC 09 Dortmund. Danach wurde Bartel von Sebastian Tyrala zum Oberliga-Aufsteiger TuS Bövinghausen geholt. Vor knapp zwei Wochen war dann das gesamte Trainerteam und der Sportliche Leiter zurückgetreten - ein echtes „Trainer-Beben“.

Über seine Zeit beim TuS Bövinghausen wollte Bartel verständlicherweise nicht unbedingt reden. Nur soviel: „Ich habe viel gelernt, mit Sebastian Tyrala und dem Team war die Zusammenarbeit perfekt.“
Zurück zum ETuS/DJK. Anfang der vergangenen Woche wurde Bartel vom Sportlichen Leiter Tobias Felgner angesprochen, ob er denn nicht einspringen könne. „Wenn ich helfen kann, helfe ich natürlich. Ich habe immer noch ein gutes Verhältnis zum Klub, zu Trainer André Haberschuss“, so der 29-Jährige. Zweimal habe er mittrainiert vor seinem Einsatz am Sonntag: „Mein Fitnesslevel ist noch ganz ok, das Kampfgewicht ist vorhanden“, schmunzelte der Linksverteidiger.
Bevor der Projektleiter für Gebäudetechnik bei Siemens höchstwahrscheinlich Anfang des neuen Jahres wieder einen Job als Co-Trainer annimmt, will er die kurze Pause zum Durchatmen nutzen. Das sei doch schon alles sehr ambitioniert in der Oberliga. Viermal Training in der Woche plus Spiel. „Jetzt will ich erstmal die Winterpause genießen“, so Bartel.
Kein dauerhafter Auftritt
Einen dauerhaften Auftritt für den ETuS/DJK Schwerte schließt er aus („mein Ding ist es, Trainer zu sein“), einen sporadischen wie zum Beispiel bei der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft in Schwerte aber nicht. „Das ist ein super organisiertes Event, ich habe schon meine Bereitschaft signalisiert, dass ich Dabeisein würde, wenn ich gebraucht würde. Die Halle ist für mich immer etwas ganz Besonderes“, so Bartel, der trotz der prekären Tabellensituation überzeugt davon ist, dass der ETuS den Abstieg vermeiden kann: „Der Umbruch ist vom Trainerteam eingeleitet. Es braucht halt etwas Zeit, bis sich die jungen Spieler an den Senioren-Bereich gewöhnt haben. Aber im neuen Jahr werden sie die Punkte für einen Platz im Mittelfeld holen.“
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