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Wiedervereinigung auf der Trainerbank der HSG Schwerte/Westhofen nach 17 Jahren
Handball
Es war eine überraschende Personalie, die die HSG Schwerte/Westhofen vor knapp drei Wochen zu verkünden hatten: Henning Becker (50) kehrt auf die Trainerbank der HSG zurück.
Henning Becker ist zurück bei der HSG Schwerte/Westhofen - wenn auch nicht als Cheftrainer, sondern als „Co.“ des Oberliga-Damenteams. „Grundsätzlich war die Bedingung für mich, nicht in der ersten Reihe zu stehen. Die Aufgabenteilung ist so, dass ich Mischa Quass in seiner Trainerarbeit unterstütze“, sagt Becker.
Damit kommt es nach 17 Jahren zu einer Wiedervereinigung der beiden Coaches. Denn 2005 fungierten Becker und Quass, der damals zugleich der Torwart des HSG-Teams war, als Trainergespann des HSG-Männerteams, das damals in der Verbandsliga spielte. Später war Henning Becker sehr erfolgreich als HSG-Trainer im Mädchen und Damenbereich tätig, wurde unter anderem mit der weiblichen A-Jugend 2010 Westfalenmeister und stieg ein Jahr später mit der ersten Damenmannschaft in die Verbandsliga auf.
„Haben schnell gemerkt, dass es funktionieren wird“
Auch wenn der Abschied Beckers von der HSG danach nicht ganz geräuschlos über die Bühne ging, freut sich der Coach, der nach seinem ersten HSG-Engagement unter anderem beim ASC 09 Dortmund, Rote Erde Schwelm und zuletzt bei der HSG Herdecke/Ende als Trainer unterwegs war, auf die Zusammenarbeit mit Quass. „Wir haben beide schnell gemerkt, dass es hervorragend funktionieren wird“, meint Becker.
Seinen Zeitaufwand für den Trainerjob wolle er aus familiären Gründen bewusst reduzieren. Auch in dieser Hinsicht passe die Rückkehr zur HSG Schwerte/Westhofen gut in seine Planungen, sagt der in Schwerte wohnende Becker. Und dass er zumindest einmal in der Woche gemeinsam mit seiner Tochter Kim, die in der zweiten Damenmannschaft spielt, zum Training fahren kann, hat ebenfalls Charme für den Coach.
HSG Herdecke/Ende hat sich von Becker getrennt
Dass er nun schon mitten in der Saison eingestiegen ist, war eigentlich aber nicht geplant. Schließlich saß Becker in der laufenden Saison noch auf der Trainerbank des Landesligisten HSG Herdecke/Ende. Obwohl die Herdecker eine ordentliche Saison spielen und noch Aufstiegschancen haben, trennte sich die Vereinsführung vor vier Wochen von Becker. Schon zehn Tage später saß er beim ersten Schwerter Spiel der Oberliga-Abstiegsrunde gegen die HSV Minden-Nord gemeinsam mit Quass auf der HSG-Bank.
Mit anderen Worten: Becker ist ab sofort aktiv daran beteiligt, dem HSG-Team zum Oberliga-Klassenerhalt zu verhelfen. Auf dem Weg dahin wäre ein Heimsieg am Samstag gegen die ostwestfälische HSG Petershagen/Lahde (19 Uhr, FBG-Halle) ein Riesenschritt. Die Schwerterinnen stehen aktuell bei 7:7-Punkten, Petershagen steht mit 10:6 etwas besser da. Weil vier Mannschaften dieser Abstiegsrunde zurück in die Verbandsliga müssen und alle acht Teams ziemlich dicht beieinander sind, hat beinahe jedes Spiel einen Endspiel-Charakter.
Henning Becker sieht das Potenzial für den Klassenerhalt
Dass der angestrebte Klassenerhalt gelingen kann, steht für Henning Becker außer Frage. „Die Chancen sind da, denn das Potenzial ist vorhanden“, meint der Coach und äußert zudem seine Wertschätzung für sein neues Team. „Es ist Wahnsinn, was die Mädels bis dato schon geleistet haben“, sagt der Coach mit Blick auf den ziemlich kleinen Kader, der in den verbleibenden sieben Saisonspielen weiter gefordert werden dürfte. Wenn danach dann der Klassenerhalt zu Buche stehen würde, hätte sicherlich auch Henning Becker seinen Anteil daran - auch wenn er als Trainer nicht mehr in der ersten Reihe stehen will.
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