Elf Spiele, elf Siege - der VV Schwerte ist in der Volleyball-Oberliga eine Klasse für sich. In drei Partien mussten die Schwerterinnen über fünf Sätze gehen und holten damit nicht die volle Punktausbeute - letztlich aber nur ein kleiner Klecks auf der weißen Weste des Tabellenführers, der somit in der Hinrunde 30 von 33 möglichen Punkten geholt hat und der zum Jahreswechsel mit fünf Punkten Vorsprung zum ärgsten Verfolger an der Spitze steht.
Von Glückwünschen zum Aufstieg in die Regionalliga will VVS-Kapitänin Lea Hagemeister aber noch nichts wissen. „Da sind wir noch vorsichtig“, sagt die 29-Jährige, die den aktuellen sportlichen Erfolg in vollen Zügen genießt. Seit sie in der Grundschul-AG zu der Sportart gekommen ist, spielt Lea Hagemeister Volleyball. Immer in Schwerte - als Jugendliche zunächst beim VCS, dann auch noch zwei Jahre für den VV Phönix und seit der Fusion der beiden Klubs im Jahr 2014 für den VV Schwerte.
VV Schwerte mit einem breiten Kader
Auch in der Saison 2022/23 war die Außenangreiferin schon eine Leistungsträgerin des Schwerter Teams. Da spielten die Schwerterinnen schon mal in der Regionalliga, mussten am Ende der Saison aber in den sauren Apfel des Abstiegs beißen. „Ich glaube schon, dass wir mit der aktuellen Mannschaft auch in der Regionalliga mitspielen könnten“, meint Lea Hagemeister und nennt den ihrer Meinung nach entscheidenden Unterschied zu den Vorjahren: „Wir haben in dieser Saison einen breiteren Kader. Der Trainer hat mehr Optionen und kann gleichwertig wechseln, wenn eine Spielerin mal nicht ihren besten Tag hat“, so die Kapitänin.

Zudem habe sich das Team im Vergleich zur Vorsaison auch mental in die richtige Richtung entwickelt, sagt Lea Hagemeister: „Wir schaffen es mittlerweile, das Spiel mutig zu Ende zu spielen, auch wenn es mal nicht so läuft.“
Schon gleich zum Saisonstart sei dieser Glaube an die eigene Leistungsstärke ein wesentlicher Erfolgsfaktor gewesen, erinnert sich Hagemeister. Gegen den USC Münster lag der VVS mit 0:2-Sätzen hinten und hatte sogar zwei Matchbälle gegen sich. Doch die Schwerterinnen drehten die Partie und gewannen mit 15:13 im fünften Satz - im Rückblick der emotionalste VVS-Sieg im bisherigen Saisonverlauf, meint die Kapitänin.
Lea Hagemeister hat Respekt
Zugleich war dieser Erfolg der Fingerzeig, in welche Richtung es geht für das Team des Trainergespanns Til Kittel/Constantin Limpinsel. Dass es dann aber so gut laufen würde, damit sei vor der Saison nicht zu rechnen gewesen, sagt Lea Hagemeister. „Ziel war es schon, um den Aufstieg mitzuspielen. Aber wir hatten auch durchaus Respekt. Denn ich finde schon, dass wir eine schwierige Staffel erwischt haben.“ Umso höher ist das bisherige Abschneiden des VV Schwerte zu bewerten.

Schon am 12. Januar starten die Schwerterinnen in die Rückrunde - eine Rückrunde, in der die Schwerterinnen gleich zu Beginn richtig gefordert sind. Zunächst beim USC Münster III und dann erst recht mit einem Doppelspieltag am ersten Februar-Wochenende, wenn es gegen Blau-Weiß Aasee II und Union Lüdinghausen geht. Die drei genannten Teams stehen direkt hinter dem VVS auf den Plätzen zwei bis vier - eine gute Gelegenheit für Lea Hagemeister und ihre Teamkolleginnen, die Weichen früh in Richtung Regionalliga zu stellen.