Vorwürfe der „schlechten Amtsführung“ Vorsitzender des Kanu- und Surf-Vereins tritt zurück

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Der Kanu- und Surf-Verein Schwerte (KVS) ist einer der größten und traditionsreichsten Sportvereine der Stadt. Mitte der vergangenen Woche bekamen die KVS-Mitglieder elektronische Post - mit brisantem Inhalt: Per E-Mail informierte der 2. Vorsitzende Klaus Schuh darüber, dass Klaus Volke (67) mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als KVS-Vorsitzender zurückgetreten ist.

Zur Begründung für seinen Rücktritt gab Volke eine schriftliche Erklärung ab. Darin heißt es: „Ich trete mit sofortiger Wirkung zurück, da mir von einzelnen Mitgliedern wiederholt eine schlechte Amtsführung vorgeworfen wurde. Diese Vorwürfe sind aus meiner Sicht absolut ungerechtfertigt, ließen sich aber trotz mehrmaliger Versuche nicht ausräumen. Betonen möchte ich, dass diese Vorwürfe nicht aus dem Kreis des Vorstandes geäußert wurden.“

„Im Interesse des KVS“

Weiter schreibt Volke an die Mitglieder: „Für die Ausübung des Amtes des 1. Vorsitzenden, der immer auch alle Mitglieder im Blick haben sollte, ist es wohl nicht erforderlich, immer mit allen Beteiligten einer Meinung zu sein. Aber eine grundsätzliche Vertrauensbasis ist meines Erachtens unabdingbar. Es tut mir sehr leid, diesen Schritt nun gehen zu müssen, aber auch im Interesse des KVS und meiner ganz persönlichen Situation ist das nun geboten.“

Klaus Schuh, 2. Vorsitzender des KVS, rückt nach Klaus Volkes Rücktritt nun an die Spitze des Vereins.
Klaus Schuh, 2. Vorsitzender des KVS, rückt nach Klaus Volkes Rücktritt nun an die Spitze des Vereins. © Manuela Schwerte

Auf Nachfrage wollte Klaus Volke nicht konkreter darauf eingehen, welche Vorwürfe im Raum stehen, die ihn zu einer solch gravierenden Entscheidung bewegen. „Vereinsinterne Dinge möchte ich nicht kommentieren. Ich kann nur sagen, dass es in der Vergangenheit eine Zusammenreihung vieler Ereignisse gab, nach denen eine grundsätzliche Vertrauensbasis nicht mehr vorhanden ist.“ Man könne sicher sein, dass ihm der Rücktritt nicht leicht falle - im Gegenteil. „Es war eine schwere Entscheidung, die mir schlaflose Nächte bereitet hat“, so Volke. Er fühle sich „ein Stück weit zermürbt“.

Seit Februar 2014 im Amt

Klaus Volke wurde im Februar 2014 als Nachfolger des mittlerweile verstorbenen Werner Rosener zum Vorsitzenden des KVS gewählt. Unter seiner Regie erfolgte rund zwei Jahre später eine umfangreiche Sanierung des Bootshauses und des Bootshausgeländes am Detlef-Lewe-Weg - ein Großprojekt, bei dem der Verein etwa 200.000 Euro investierte.

Turnusmäßig wäre Klaus Volke noch bis Februar 2024 im Amt, denn auf der jüngsten Jahreshauptversammlung des Vereins Anfang des Jahres war der 67-Jährige von den Mitgliedern für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Nun aber muss schon auf der kommenden Versammlung in rund zwei Monaten jemand gefunden werden, der künftig als Vorsitzender die Geschicke des Traditionsvereins leiten wird.

Wertvolle Arbeit geleistet

Bis dahin steht Klaus Schuh, als 2. Vorsitzender der Stellvertreter von Klaus Volke, an der Spitze des Klubs. Schuh würdigte zum Abschluss der E-Mail an die Mitglieder die Verdienste des zurückgetretenen Vorsitzenden: „Der Vorstand des Vereins bedauert den Rücktritt ausdrücklich und stellt fest, dass Klaus Volke in seinen Amtsperioden außerordentlich wertvolle Arbeit für den Verein geleistet hat.“