Vereins-Chef ist „stinksauer“ „Baustellen-Feeling“ zur Stadionpremiere des VfL Schwerte

Vereins-Chef ist stinksauer : „Baustellen-Feeling“ zur Stadionpremiere des VfL Schwerte
Lesezeit

Das altehrwürdige Stadion als sportliche Heimat des VfL Schwerte ist Vergangenheit. Der VfL ist umgezogen in das neue Stadion am Wandhofener Bruch, wo an diesem Wochenende dann auch zum ersten Mal um Bezirksliga-Punkte gespielt wird - das müsste doch eigentlich ein Fußball-Festtag in dem neuen Vorzeigeobjekt der Schwerter Sportlandschaft werden.

Doch die Stimmungslage bei den VfL-Verantwortlichen vor der Premiere gegen den FC Blau-Weiß Voerde (Sonntag, 15.15 Uhr) ist nicht sonderlich euphorisch - im Gegenteil. „Stinksauer“ sei er mittlerweile, sagt Bernd Arnhold, Vorstandssprecher des Vereins. Der Grund für Arnholds Verärgerung: „Es ist leider so, dass fest zugesagte Restarbeiten nicht fristgerecht abgeschlossen und notwendige Nachbesserungen nicht termingerecht erfolgt sind. Dabei handelt es sich um Dinge im Bau-Ablauf, die nicht im Einflussbereich des VfL Schwerte liegen.“

Hilfsstützen bleiben noch stehen

Arnhold spricht von einem „Baustellen-Feeling“, das nach wie vor beim Betreten der Anlage vorherrsche. Die Folge: „Wir müssen improvisieren“, so Arnhold. Das gelte unter anderem für den Gastronomie-Bereich, aber auch für die Beschallungsanlage. „Als provisorischer Standort“ sollen vier Lautsprecher unter dem Tribünendach positioniert werden.

A propos Tribünendach. Die Hilfsstützen, die während der Bauphase unter dem Tribünendach als zusätzliche Sicherung dienen, können vorerst noch nicht entfernt werden - andernfalls hätte der Prüfstatiker die Tribüne wohl nicht freigegeben. Diese Freigabe wurde aber am Donnerstag erteilt. So sei seitens des VfL Schwerte die sogenannte Verkehrssicherungspflicht erfüllt.

Ein Blick auf den neuen Kunstrasenplatz des VfL Schwerte.
Das Flutlicht der neuen Sportanlage in Wandhofen, hier beim ersten Training des VfL Schwerte vor drei Wochen, funktionierte am Donnerstagabend nicht, sodass das Training ausfallen musste. © Manuela Schwerte

Trotzdem ist nicht damit zu rechnen, dass am Sonntag die Massen zum ersten VfL-Spiel in neuer Umgebung strömen werden. Einige Zuschauer mehr wären es wohl gewesen, wenn die Partie auf Samstag vorverlegt worden wäre - aber da stimmten die Voerder Gäste nicht zu. So wird nun parallel zum Derby zwischen dem VfB Westhofen und dem Geisecker SV gekickt, und ein BVB-Heimspiel am Sonntag - die Schwarz-Gelben spielen um 17.30 Uhr gegen Mainz - kostet erfahrungsgemäß auch immer ein paar Zuschauer.

Zudem ist die sportliche Konstellation nicht allzu brisant - es spielt der Tabellenelfte gegen den Neunten, das ist grauer Liga-Alltag. Voerde hat zwei Punkte mehr auf dem Konto als der VfL, der mit einem Heimsieg den Sechs-Punkte-Abstand zum ersten Abstiegsplatz zumindest halten will.

Flutlicht funktionierte nicht - kein Training

Die Vorbereitung auf das Spiel bezeichnet Trainer Fadil Salkanovic allerdings als „suboptimal“. Denn das Donnerstag-Training musste ausfallen, weil das Flutlicht im neuen Stadion nicht funktionierte - noch ein Zustand, der die Laune bei allen Beteiligten des VfL Schwerte nicht besser werden ließ. David Graudejus, Sportlicher Leiter, machte seinem Unmut öffentlich Luft und schrieb sogar via Instagram: „Das ist der größte Witz der Nation“. Am Freitag war der Fehler, der offenbar bei den Arbeiten eines Elektrikers entstanden ist, aber schon behoben.

Bei allem Ärger über die Dinge, die aus Sicht des VfL Schwerte in der jüngeren Vergangenheit schiefgelaufen sind, ist sich Bernd Arnhold aber auch darüber im Klaren, „dass wir das Gesamt-Paket, das die Stadt Schwerte uns bietet, nicht infrage stellen oder kaputtreden sollten.“ Schließlich spiele der VfL Schwerte künftig „in einer der modernsten Sportstätten in NRW“. Bis dahin sind aber offenbar noch einige Restarbeiten zu erledigen,

Obwohl die ersten VfL-Schritte im neuen Stadion unter keinem guten Stern stehen, hofft man seitens des Vereins, trotzdem die Neugier wecken zu können - unter anderem mit dem Lockmittel, dass der Eintritt am Sonntag frei ist. „Wir würden uns freuen, wenn wir den einen oder anderen Zuschauer - auch Nachbarn, Sponsoren und Politiker - zu unserem neuen Standort bewegen können“, sagt Bernd Arnhold abschließend.