Der VfB Westhofen geht als Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga 6 ins Fußballjahr 2023 - Hut ab! Als Aufsteiger aus der Kreisliga A auch eine Liga höher so durchzustarten und nach dem ersten Teil der Saison an erster Stelle zu stehen, ist eine beachtliche Leistung - so weit, so anerkennenswert.
Und trotzdem gehen die Westhofener nicht allerbester Laune in die Winterpause. Denn bei aller Wertschätzung für das bisher Erreichte bleibt festzuhalten: Es war durchaus möglich, mit einem deutlich größeren Punktevorsprung in den zweiten Teil der Saison zu gehen. Doch das scheinbar komfortable Sechs-Punkte-Polster ist binnen zwei Wochen auf einen Zähler zusammengeschmolzen.
Spärlich besetzte Bank
Zumindest teilweise sind es hausgemachte VfB-Probleme, die dazu geführt haben. Dass sich ein Stammspieler in den Urlaub verabschiedet und nicht noch das letzte Spiel des Jahres absolviert hat, ist dem Trainerteam genauso sauer aufgestoßen wie die spärlich besetzte Auswechselbank beim Spiel am vergangenen Sonntag in Halver. Die Frage muss erlaubt sein: Wie kann es sein, dass die zweite Mannschaft mit fünf Auswechselspielern zu ihrem Spiel der Kreisliga B fährt, während bei der „Ersten“ nur ein Feldspieler auf der Bank sitzt?
Vor allem Lothar Huber hat ganz sicher die Faust in der Tasche geballt. Das Klagelied zur Einstellung der heutigen Spielergeneration, die nicht mehr zu vergleichen ist mit früheren Zeiten, singt der 70-jährige Ex-Profi nicht allein. Aber ein Vollblutfußballer wie Huber hat vielleicht noch in größerem Maße ein Problem damit als viele seiner Trainerkollegen.
Die Gunst der Stunde nutzen
Vollkommen zurecht hat Huber nochmal nachdrücklich auf die eigentlich vielversprechenden Perspektiven hingewiesen. Der eigene Kader ist überdurchschnittlich besetzt und ein Mitkonkurrent, dessen Leistungsvermögen Angst und Schrecken verbreitet, ist in dieser Bezirksliga-Staffel 6 weit und breit nicht in Sicht. Die Westhofener sollten in der Lage sein, die Gunst der Stunde zu nutzen - vorausgesetzt, alle Beteiligten begreifen, wie groß die Chance auf den Durchmarsch in die Landesliga ist. Sie dürfen sich nur nicht selbst im Wege stehen, sondern müssen die Kräfte bündeln. Dann gibt es Ende Mai nächsten Jahres die nächste Aufstiegsfeier an der Wasserstraße.
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