Auf Platz 2 in der Rangliste der am meisten geklickten Artikel aus dem Bereich des Schwerter Lokalsports ist der Bericht über eine Trainer-Personalie zu finden, die im September für Aufsehen sorgte: Ex-Profi Lothar Huber und der Landesligist VfB Westhofen gehen getrennte Wege.
Der Artikel vom 22. September:
Kurz vor dem siebten Spieltag gibt es im Schwerter Amateur-Fußball eine echte Hammer-Nachricht. Lothar Huber, Trainer des VfB Westhofen, hat dem Landesligisten am Donnerstagabend mitgeteilt, dass er die erste Mannschaft nicht weiter trainieren wird.
Trainer verlässt VfB Westhofen
Die genauen Gründe wollte der 71-Jährige im Gespräch mit dieser Redaktion nicht nennen, sportlicher Natur seien sie aber nicht gewesen. „Ich möchte nicht nachtreten, das bringt nichts. Ich bin stolz darauf, was wir mit dieser Mannschaft erreicht haben und bin mir aber auch sicher, dass dieser Schritt der richtige ist. Es sind Dinge vorgefallen, die dafür sorgen, dass es mir keinen Spaß mehr gemacht hat“, sagte Lothar Huber.
„Es sind viele interne Dinge, die da abgelaufen sind“, erklärt auch VfB-Präsident Jürgen Rump die Trennung im „gegenseitigen Einvernehmen.“ Man stecke allerdings in manchen Sachen auch nicht immer hundertprozentig drin. „Es wäre aber für alle Beteiligten blöd gewesen, mit Murren und Knirschen weiterzumachen.“
Der ehemalige Profi von Borussia Dortmund hatte den VfB Westhofen vor drei Jahren mit seinem Trainerteam übernommen und ihn von der Kreisliga A bis in die Landesliga geführt. „Als ich gekommen bin, war der Verein eine graue Maus und jetzt ist er die Nummer eins im Schwerter Fußball“, resümiert der 71-Jährige. In der Landesliga-Staffel 3 kämpft Westhofen um den Nichtabstieg und will am Sonntag (24. September) bei den Sportfreunden Wanne wichtige Punkte holen - dann allerdings ohne Lothar Huber an der Seitenlinie. Trainer-Kollege Christoph Pajdzik wird den Landesligisten weiter führen.
„Ich habe den Jungs gesagt, dass sie alles dafür geben sollen, in der Saison den Klassenerhalt zu schaffen. Es ist super wichtig, nicht direkt wieder abzusteigen, sondern sich in der Landesliga zu etablieren. Sonst läuft man Gefahr, bald vielleicht sogar wieder bis in die Kreisliga zu fallen“, sagt Lothar Huber.
Gerne wäre er selbst diese Mammutaufgabe mit dem Aufsteiger angegangen, doch „dafür ist einfach zu viel vorgefallen“, sagt der Ex-Coach. „Ich möchte über diese Dinge nicht reden, aber es hat natürlich einen faden Beigeschmack. Es gibt Momente, in denen man Entscheidungen treffen muss und ich weiß, dass es die richtige war.“
In Westhofen nimmt man eben diese Entscheidung mit großem Bedauern auf. „Lothar hat unseren Verein mit seinen sportlichen und taktischen Erfahrungen enorm vorangebracht und unser Image in der Öffentlichkeit aufgewertet“, teilt Präsident Jürgen Rump mit. Der gesamte Verein sei dem Ex-Trainer seine Arbeit sehr dankbar. „Wir haben viel voneinander gelernt“, heißt es.

Am vergangenen Wochenende hatte sich der VfB noch mit einem 3:2-Erfolg in letzter Sekunde über die SG Welper im Abstiegskampf der Landesliga 3 zurückgemeldet. Momente, die beim Amtsantritt von Lothar Huber vor drei Jahren noch undenkbar gewesen wären. „Das ist so eine tolle Mannschaft. Björn Schulte-Tillmann oder Jannik Braß waren B-Liga-Spieler und führen jetzt ein Team in der Landesliga. Genauso die beiden Bröckelmänner (Maurice und Leon, Anm. d. Red.). Diese Jungs haben Riesen-Sprünge gemacht“, schwärmt der Ex-Coach.
„Dazu waren unsere beiden Italiener Domenico und Guiseppe Restieri einfach Glücksfälle. Es war immer sehr angenehm, mit der Mannschaft zu arbeiten.“ Besonders der Aufstieg in die Bezirksliga im Sommer 2022 sei Lothar Huber noch im Gedächtnis geblieben. Weil der TuS Holzen-Sommerberg parallel vollkommen überraschend gegen den Hörder SC verlor, stieg der VfB Westhofen plötzlich wie aus dem Nichts auf.
Zukunft von Lothar Huber offen
Und wie geht es für Huber nun weiter? Der ehemalige Abwehrspieler von Borussia Dortmund und dem 1. FC Kaiserslautern absolvierte über 300 Bundesliga-Spiele, an ein Leben ohne den Sport kann er eigentlich gar nicht denken. „Ich lebe Fußball - und das solange, bis ich nicht mehr da bin. Vielleicht gibt es bald eine neue Aufgabe, aber das wird sich noch zeigen. Erstmal werde ich mir ganz viele verschiedene Spiele und Plätze anschauen. Nur nicht mehr beim VfB Westhofen“, schaut Lothar Huber in die Zukunft.
Der Verein selbst wird nun mit Christoph Pajdzik an der Seitenlinie die kommenden Wochen antreten. „Wir sind ja voll im Soll und hätten deswegen auch gerne mit Lothar weiter gemacht. Es war klar, dass wir sechs bis acht Wochen brauchen, um in der Liga anzukommen“, so der Präsident Jürgen Rump. „Wir sind ein kleiner Dorfverein, der auch nicht einfach so eine Verstärkung präsentieren kann, die das gleiche Niveau hat. Wir haben eine klare Vorstellung und hinter der stehen wir.“ Wichtiger seien nun erstmal die nächsten Landesliga-Zähler am Sonntag bei den Sportfreunden Wanne.
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