Beim Bezirksligisten VfB Schwelm, Liga-Konkurrent des Geisecker SV, VfB Westhofen, VfL Schwerte und SC Berchum/Garenfeld, hat sich die sportliche Krise zugespitzt: Nach anhaltender Erfolglosigkeit hat sich der Verein am 8. April von Trainer Nermin Jonuzi (35) getrennt. In der offiziellen Mitteilung des Vorstandes heißt es: „Nermin Jonuzi hat mit großer Leidenschaft, Energie und Einsatz bis zuletzt alles für den VfB Schwelm gegeben. Die Analyse der aktuellen Situation, der Spiele und Ergebnisse der letzten Wochen hat ergeben, dass der VfB Schwelm für den Weg aus der Leistungs- und Ergebniskrise einen neuen Impuls für nötig erachtet“.
Jonuzi nahm den Schritt gefasst, übte aber Kritik, die tiefer blicken lässt: „Ich habe mir den Arsch aufgerissen. Dann sind einige Spieler gegangen und die Motivation fehlte der Mannschaft. Als Trainer konnte ich sie nicht mehr auffangen“, berichtet er der Westfalenpost. Zudem habe es Streit mit Vorstandsmitglied Dirk Raab gegeben: „Mit dem Vorstand ist es sehr schwer, zusammenzuarbeiten. Er weiß nicht, wie er mit Spielern umzugehen hat.“
Spieler und Co-Trainer gehen
Nach dem Jonuzi-Aus ist Co-Trainer Mike Kupfer freiwillig zurückgetreten. Einen Tag später wurde klar: Auch einige VfB-Spieler sind mit der Entscheidung mehr als unzufrieden. Der langjährige Kapitän Michael Hong-Gonzalez hat ebenfalls seinen Abschied angekündigt. Der Westfalenpost sagte er: „Es sind über die Winterpause einfach zu viele Dinge passiert, mit denen ich mich nicht mehr identifizieren kann.“ Der 31-Jährige kritisierte sowohl Vorstand als auch die Rahmenbedingungen: „Im Vorstand sind nicht alle geeignet, den Verein zu führen.“
Parallel dazu haben Leistungsträger wie Fabio Kresse, Adis Babic und Torjäger Stephensunny Chukwudi den Verein verlassen. Auch geplante Neuzugänge sollen dem VfB abgesagt haben. Ex-Trainer Jonuzi sagt der Westfalenpost deutlich: „Der Vorstand hat sich damit keinen Gefallen getan und sich ein Eigentor geschossen.“
Übergangsweise übernimmt Uwe Jöns aus dem Sportvorstand den Trainerposten beim Bezirksligisten. Unterstützt wird er dabei von Dustin Falco und Gianluca Muzzi. In den letzten Tagen haben der Verein und Interimstrainer versucht, Stabilität in die Mannschaft zu bringen. „Wir haben viel mit den Spielern gesprochen und gut trainiert, auch gemeinsam mit der zweiten Mannschaft“, so Jöns.
Interimslösung soll für Ruhe sorgen
Auch sportlich konnte sich das Schwelmer Team zuletzt nicht befreien. Gegen den Geisecker SV verloren sie am vergangenen Sonntag (13. April) mit 0:1. Damit bleibt der nach einer guten Hinrunde auf Platz zehn abgerutschte VfB Schwelm mit nur drei Punkten aus neun Spielen das Schlusslicht der Rückrundentabelle der Bezirksliga 6.