
Der VfL Schwerte bejubelte einen 2:0-Derbysieg gegen den VfB Westhofen. © Manuela Schwerte
Torschütze des VfL Schwerte hat wohl letztes Spiel gemacht - er setzt andere Prioritäten
Fußball
Der Jubel war groß auf dem Schützenhof. Mit dem Tor zum 2:0 entschied der VfL Schwerte am vergangenen Sonntag das Bezirksliga-Derby gegen den VfB Westhofen fünf Minuten vor Schluss für sich.
Gefallen ist das zweite Tor für den VfL Schwerte, mit dem das Derby gegen den VfB Westhofen entschieden war, durch einen Spieler, der gegen seinen Ex-Verein getroffen hat. Und dessen erstes Saisontor mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zugleich auch schon sein letztes war.
Denn wenn es halbwegs normal läuft, wird Lukas Beßlich im weiteren Saisonverlauf nicht mehr im VfL-Trikot auflaufen. Denn Beßlichs sportliche Prioritäten liegen woanders. „Der Futsal hat für mich absoluten Vorrang - das ist auch ganz klar so kommuniziert“, erklärt Beßlich.
Dass Beßlich am Sonntag überhaupt im Kader des VfL stand, war nur möglich, weil die Futsal-Saison noch nicht begonnen hat. Das ändert sich am kommenden Wochenende, wenn das Team von Holzpfosten Schwerte 05 zum Saisonauftakt der Futsal-Regionalliga beim FC Gütersloh zu Gast ist.

Lukas Beßlich (2.v.li.) erzielte für den VfL Schwerte das Tor zum 2:0-Endstand gegen den VfB Westhofen. © Manuela Schwerte
Und damit verlagert sich Lukas Beßlichs sportlicher Schwerpunkt noch deutlicher in Richtung der „Pfosten“-Futsaler. Deren Spiele finden samstags statt - da wäre es doch theoretisch möglich, dass Beßlich tags darauf auch noch als Fußballer für den VfL unterwegs ist. In der Praxis aber sieht es anders aus. „Ich bin froh, wenn ich mich sonntags ausruhen kann“, sagt Beßlich lachend.
Kamal Hafhaf: „Wenn du Lust hast, kommst du einfach vorbei“
Eigentlich hatte er im Vorfeld der laufenden Saison bei den VfL-Verantwortlichen schon abgesagt, verrät Lukas Beßlich. Mit dem Sportlichen Leiter, Kamal Hafhaf, habe er dann aber die Vereinbarung getroffen, dass der Spielerpass beim VfL Schwerte bleibt - nach dem Motto „Wenn du Lust hast, kommst du einfach vorbei.“
Zumindest als Zuschauer wird Lukas Beßlich auch künftig regelmäßig am Schützenhof aufkreuzen - allein schon, weil er sich mit den meisten seiner VfL-Teamkollegen richtig gut versteht. Als Aktiver aber war er wohl am Sonntag letztmals für den VfL am Ball - und Beßlich ist Trainer Fadil Salkanovic dankbar, dass er ihm zum Abschluss das emotionale Highlight gegen seinen Ex-Klub ermöglicht hat.

Lukas Beßlich (re.) startet mit dem Futsal-Team von Holzpfosten Schwerte 05 am Samstag in die Regionalliga-Saison. © Manuela Schwerte
Selbstverständlich war dies nicht - allein schon, weil Beßlich in den vergangenen Wochen so gut wie gar nicht trainiert hat. In der Woche vor dem Westhofen-Spiel aber hat er zweimal trainiert, „Fadil hat mir dann den Gefallen getan, mich zu bringen“, erzählt der 25-Jährige, „und dann ist es ja auch ganz gut gelaufen.“ Wohl wahr.
Aber warum gibt Beßlich dem Futsal, dieser Hallenfußball-Variante mit dem sprungreduzierten Ball, eigentlich den Vorzug gegenüber dem klassischen Fußball? „Zunächst mal regnet es in der Halle nicht“, sagt Beßlich lachend, „aber Spaß beiseite: Futsal ist intensiver als Fußball, man ist immer in Aktion und muss hellwach sein.“
Lukas Beßlich - ein Protagonist des Derbysiegs des VfL Schwerte
Das Fußballspiel sei dagegen manchmal fast schon ein bisschen langweilig, sagt Lukas Beßlich - sieht man mal von der 85. Minute des Derbys gegen Westhofen ab, als er die Hereingabe von Kai Hintzke zum 2:0-Endstand vollendete und damit zu einem Protagonisten des VfL-Derbysiegs gegen den VfB Westhofen wurde - in seinem vermutlich letzten Bezirksliga-Spiel für den VfL Schwerte.
Als Schwerter Sportredakteur seit 2000 auf den Sportplätzen und in den Hallen unterwegs – nach dem Motto: Immer sportlich bleiben!
