Es war eine symbolische Szene für die Unterlegenheit des VfB Westhofen beim 0:11 beim SV Vestia Disteln in der Landesliga 3. Beim Stand von 5:0 klärte Westhofens Torwart Gianluca Caruso nach 40 Minuten außerhalb des Strafraums den Ball eindeutig mit der Hand. Im Regelbuch steht dafür eine Rote Karte.
Doch selbst Schiedsrichter Dirk Skzudlarski schien etwas Mitleid mit den Westhofenern gehabt zu haben. Er schickte Caruso nicht vom Platz und machte es den Gästen an einem Tag, an dem sie in allen Belangen unterlegen waren, noch schwieriger. Proteste der Distelner gab es nicht. Auch ihnen war klar, dass nichts mehr anbrennen würde.
Den Grundstein für den klaren Erfolg des Tabellenzweiten legte eine furiose Anfangsphase. Innerhalb von sechs Minuten traf die Vestia dreimal. Den Anfang machte Fabian Lohmeyer mit einem Flachschuss nach einer Ecke (10.). Nur vier Minuten später ließ Westhofens Björn Schulte-Tillmann das Bein stehen, Justin Gruber fiel darüber. Elfmeter. Kevin Gola verwandelte sicher. Philipp Müller schob wiederum nur zwei Minuten danach einen Pass von Timo Schmidt zum 3:0 ein (16.).

Anschließend durfte Gruber selbst einmal einschieben (29.) und traf per Weitschuss (38.). Für den Schlusspunkt vor der Pause sorgte Westhofens Rafael Kovac mit einem Eigentor zum 6:0 (45.). Der folgende Pausenpfiff glich einer Erlösung für den abgeschlagenen Tabellenletzten.
Dessen Hoffnungen, dass es die Gastgeber in Durchgang zwei ruhiger angehen lassen würden, wurden zerschlagen. Die Spielfreude und Leichtigkeit der Distelner erinnerte an beste Zeiten aus der vergangenen Bezirksliga-Saison, als die Gegner regelmäßig an die Wand gespielt wurden. Auf der anderen Seite gebührt Westhofen ein Lob dafür, dass sie trotz der sportlichen Demütigung fair blieben.
„Wir waren chronisch unterlegen“
In Hälfte zwei folgten fünf weitere Distelner Tore. Zweimal Philipp Müller (52., 65.), zweimal Daniel Koseler (72., 83.) und Tom Kühlkamp (62.) trafen. Meist mussten die Torschützen die Bälle nur noch einschieben. Den Großteil der Vorarbeit erledigte das Schlusslicht mit teils haarsträubenden Fehlern vor dem eigenen Tor selbst.
Westhofens Sportlicher Leiter Leonard Gashi brachte es nach dem Schlusspfiff auf den Punkt: „Wir waren chronisch unterlegen.“ Auch Distelns Spielertrainer Daniel Koseler fühlte sich an alte Bezirksliga-Zeiten erinnert und freute sich über einen Auftakt nach Maß: „Der April wird ein wichtiger Monat. Das war ein guter Start.“
In den kommenden Wochen folgen das Kreispokal-Spiel beim FC Marl sowie Landesliga-Partien beim SV Wanne 1911, gegen BWW Langenbochum und bei der SSV Buer. Westhofen dagegen muss kommende Woche gegen SW Wattenscheid 08 gewinnen, um noch irgendeine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Die Leistung in Disteln war aber definitiv nicht Landesliga-tauglich.
Landesliga 3: SV Vestia Disteln - VfB Westhofen 11:0 (6:0)
Vestia: Weeke - Altehage, Barlage, Kenzlers, Müller, Gruber (54. Trakowski), Schmidt (60. Koseler), Zuk (75. Kühn), Sellinat (65. Schramm), Lohmeyer (60. Kühlkamp), Gola
Westhofen: Caruso - Schulte-Tillmann, Kovac (46. D. Restieri), L. Bröckelmann, Bibic (65. Sandmann), Kakoulidis, G. Restieri, Peters, Ciftci, M. Bröckelmann, In (77. Bosnjak)
Tore: 1:0 Lohmeyer (10.), 2:0 Gola (14., Elfmeter), 3:0/7:0/9:0 Müller (16., 52., 65.), 4:0/5:0 Gruber (29., 38.), 6:0 Kovac (45., Eigentor), 8:0 Kühlkamp (62.), 10:0/11:0 Koseler (72., 83.)