Sportgericht hat über ETuS/DJK-Einspruch entschieden Entscheidung im Abstiegskampf gefallen

Sportgericht hat über Einspruch des ETuS/DJK Schwerte entschieden: Folgen für Abstiegskampf
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Mittwochabend war es so weit: Das Kreissportgericht Dortmund verkündete seine Entscheidung über den Einspruch des ETuS/DJK Schwerte gegen die Spielwertung des A-Liga-Spiels bei Ay Yildiz Derne.

Am 16. April hatten die Schwerter in Dortmund mit 2:3 verloren. Anschließend hatte der ETuS/DJK Protest eingelegt. Demnach soll der Derner Fußballer Bünyamin Sener, der eigentlich eine Gelbsperre hätte absetzen müssen, auf einem falschen Spielerpass mitgewirkt haben.

Tobias Felgner, Sportlicher Leiter beim ETuS/DJK hatte Ende April gegenüber dieser Redaktion bekundet, Sener habe auf dem Pass von Ahmed Ersoy gespielt – und dabei sogar zwei Tore gegen Schwerte geschossen.

Auffällig dabei: Jener Ersoy trug in der Partie gegen den ETuS/DJK genau die Trikotnummer 27, mit der sonst Sener auflief. Nach einem Vergleich der Passfotos mit dem Spieler vor Ort sei man sich innerhalb der Mannschaft einig gewesen, dass sich hinter Ahmet Ersoy eigentlich Bünyamin Sener verberge, so Felgner.

Er hatte vorab darauf gehofft, dass Ay Yildiz den vom ETuS/DJK vorgebrachten Vorwurf vielleicht selbst zugeben werde. Sportrichter Patrick Neumann, am Mittwoch wegen Befangenheit durch Jürgen Oelker vertreten, hatte vorab erklärt, der Beschwerdeführer – also Schwerte – müsse eindeutige Beweise liefern.

ETuS/DJK Schwerte ohne Beweise

Genau das geschah am Mittwoch aber nicht. Stattdessen führten die Schwerter vier Zeugen vor: die Spieler Kevin Loke, Marvin Schröder, Semih Aktas und den Sportlichen Leiter Tobias Felgner.

Diese sagten zwar alle aus, dass ihnen auf dem Feld Bünyamin Sener gegenübergestanden hätte. Als Beweis reichten ihre Aussagen, denen mehrere Derner Spieler und der Ay-Yildiz-Trainer widersprachen, aber nicht.

Als sogenannte Beweise legte der ETuS/DJK Schwerte nur die Passfotos der beiden Spieler vor, immer wieder erwähntes Bewegtbild lag dagegen nicht vor. „Zwei ausgedruckte Passbilder aus dem DFB.net sind ein bisschen dünn in der Beweisführung“, sagte der vorsitzende Sportrichter Jürgen Oelker.

Antrag abgewiesen

Kollege Hasan Kayabasi ergänzte: „Wir brauchen Fakten.“ Für Aufklärung sorgen können hätte womöglich Schiedsrichter Amir Aletic, der aber trotz ordnungsgemäßer Ladung nicht zur Verhandlung erschien und dafür später eine Geldstrafe von 75 Euro erhielt. Trotz geringer Erfolgsaussichten stellte der Schwerter Vorsitzende Hans Haberschuss trotzdem den Antrag auf Spielwertung für den ETuS/DJK Schwerte

Der Antrag wurde von Oelker abgewiesen. „Taktisch klug wäre es gewesen, den Antrag auf Vertagung zu stellen“, sagte Oelker in seiner Urteilsbegründung. Dann hätte man eventuell noch Aletics Aussage anhören können.

Hasan Kayabasi war Teil der Sportgerichts-Besetzung, die am Mittwochabend das Urteil fällte.
Hasan Kayabasi war Teil der Sportgerichts-Besetzung, die am Mittwochabend das Urteil fällte. © Timo Janisch

ETuS muss in die Relegation

Damit steht die erste Entscheidung im Kampf gegen den Abstieg in die Kreisliga B fest. Für den ETuS/DJK Schwerte bleibt es bei noch zwei ausstehenden Partien bei neun Punkten Rückstand auf das rettende Ufer – dort hat Ay Yildiz Derne angelegt.

Entsprechend ist der direkte Klassenerhalt für den erst aus der Bezirksliga abgestiegenen Schwerter Klub nicht mehr zu schaffen. Der ETuS/DJK wird in einem Entscheidungsspiel am 2. Juni gegen den Tabellenvorletzten der Parallelstaffel um den Verbleib in der A-Liga kämpfen müssen. Dann geht es gegen Mengede 08/20 II, Hellweg Lütgendortmund, K.F. Sharri oder Arminia Marten.