Vorzeitiges Ende eines Fußballspiels der untersten Spielklasse: Die Partie der Iserlohner Kreisliga C1 zwischen dem TuS Wandhofen und der zweiten Mannschaft des VTS Iserlohn wurde am vergangenen Sonntag in der 81. Minute abgebrochen. Schiedsrichter Yilmaz Korkut sah sich gezwungen, die Partie vorzeitig zu beenden, als die Lage am Spielfeldrand eskalierte.
Auslöser der Rudelbildung mit Handgreiflichkeiten, an der rund zwei Dutzend Spieler, Betreuer und auch Zuschauer beteiligt waren, waren zwei Rote Karten. Schiedsrichter Korkut schickte Wandhofens Daniel Hornbruch und den Iserlohner Can Gündüz vom Platz, die während des Spiels aneinandergerieten.
Trainer: „Wurden provoziert“
Nachdem die beiden Streithähne vom Feld geleitet worden waren, eskalierte die Situation am Spielfeldrand - nach Darstellung des VTS-Trainers Okan Senel als Folge von Beleidigungen und zum Teil sogar rassistischen Provokationen, die von Wandhofener Seite gekommen seien. Was dann passiert sei, könne man nur verurteilen, so Senel weiter. „Das hat nichts mit Fußball zu tun. Aber es soll sich keine Seite rausziehen - wir sind provoziert worden. Und es sind nicht nur von unserer Seite die Fäuste geflogen“, sagt der Trainer.
Auch Benjamin Arens, Sportlicher des TuS Wandhofen, war vor Ort. Was genau der Auslöser für die Handgreiflichkeiten gewesen sei, könne er nicht sagen, so Arens. Aber wie sich einige Iserlohner anschließend verhalten hätten, „das geht gar nicht“, so Arens, „und das ist ja auch auf dem Video zu sehen.“ Damit spielt Arens auf die Aufnahme des Anbieters „staige tv“, dessen Kamera auch in der Wandhofener Ruhrtalkampfbahn hängt und die das Spiel gefilmt hat.
Serkan Cam: Schädelprellung
Dort sind Tumulte am Spielfeldrand klar zu erkennen - und Tritte mehrerer VTS-Spieler gegen den am Boden liegenden Wandhofener Spieler Serkan Cam. Dieser sei später sogar zu einer Untersuchung ins Krankenhaus gebracht worden, wo eine Schädelprellung diagnostiziert worden sei, so Benjamin Arens. Der Sportliche Leiter des TuS betont aber auch, dass längst nicht alle VTS-Spieler sich daneben benommen hätten.
Nach ein paar Minuten hatte sich das Geschehen halbwegs beruhigt. Ein Fortsetzen der Partie war trotzdem für den Unparteiischen keine Option mehr - auch wenn VTS-Trainer Okan Senel der Meinung ist, dass man durchaus hätte weiterspielen können. Das sieht Benjamin Arens anders. „Die Entscheidung des Schiedsrichters war absolut richtig. Wenn wir weitergespielt hätten - das wäre nicht gut gegangen.“
Urteil binnen zwei Wochen
So wird die Partie nun wohl ein Nachspiel vor dem Kreissportgericht haben. Beide Klubs werden eine Stellungnahme zu den Vorfällen abgeben, der Schiedsrichter wird einen Sonderbericht schreiben - und dann werde innerhalb der nächsten beiden Wochen, so die Auskunft des Kreisvorsitzenden Horst Reimann, ein Urteil bekannt gegeben.
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