So blickt Schwerte auf den Dortmunder Amateurfußball Schlagzeilen und Aufstiegsprojekte

So blickt Schwerte auf den Dortmunder Amateurfußball: Schlagzeilen, Schieflagen, Aufstiegsprojekte
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Während im benachbarten Dortmund der Amateurfußball regelmäßig für Schlagzeilen sorgt – sei es durch finanzielle Schieflagen, überraschende Trainerentlassungen, die einen kompletten Rücktritt der Mannschaft nach sich ziehen, oder ambitionierte Aufstiegsprojekte von heute auf morgen – geht es in Schwerte vergleichsweise behutsam zu.

Skandale, große Umbrüche oder riskante Investitionen sind hier selten. Doch wie bewerten die Schwerter Amateurfußballer die Entwicklungen in Dortmund? Sind die turbulenten Ereignisse eher eine Warnung oder der Preis für sportlichen Fortschritt? Ein kleiner Einblick auf die Sichtweise in einer Fußballszene, die zwar geografisch nah beieinander liegt, aber in ihrer Entwicklung doch sehr unterschiedlich erscheint.

TuS Holzen-Sommerberg ist „dazwischen“

Ein Verein, der sich genau zwischen diesen beiden Fußballwelten bewegt, ist der TuS Holzen-Sommerberg. Offiziell dem Schwerter Stadt-Sportverband zugehörig, spielt der Klub dennoch im Dortmunder Amateurfußball. „Sportlich sehen wir uns definitiv in Dortmund, aber wenn es um Derbys geht, dann sehen wir das gegen den VfB Westhofen. Wir sind also wirklich mittendrin“, erklärt Coach Arne Werner.

Arne Werner, Coach des A-Ligisten TuS Holzen-Sommerberg
Arne Werner, Coach des A-Ligisten TuS Holzen-Sommerberg. © Manuela Schwerte

Er sieht den Grund für die oft lauteren Entwicklungen in Dortmund vor allem in der Größe der Stadt und der Vielzahl der Vereine: „Hier in Schwerte gibt es einfach weniger Klubs, sodass solche Projekte nicht so häufig entstehen. Aber es ist nicht so, dass es in Schwerte nie Schlagzeilen gegeben hat“, schmunzelt er.

Schwerter Vereine mit guter Arbeit

Er bescheinigt den Schwerter Vereinen aber eine gute Arbeit: „Es kann schon von Vorteil sein, dass in den Verein ruhig gearbeitet wird. Das spiegelt sich dann ja auch im prozentualen Teil der überkreislich spielenden Mannschaften wider, so einen hohen Anteil gibt es in Dortmund nicht.“

Und wie nehmen die Spieler die Unterschiede wahr? Tim Birnkraut vom VfL Schwerte hat früher für den SV Brackel, den TSC Dortmund und BW Huckarde gespielt, bevor er sich vor einigen Jahren dem VfL anschloss.

Tim Birnkraut
Tim Birnkraut (l.) hat lange im Dortmunder Raum gespielt. © Manuela Schwerte

„Es ist definitiv ruhiger hier“, bestätigt Birnkraut. „Aber das ist auch eine Typfrage. Manche Spieler brauchen das Aufregende, andere bevorzugen die Beständigkeit.“

Während es auch in Schwerte gelegentlich kleinere Umstrukturierungen gebe, bleibe der Kern der Mannschaften meist zusammen. „In Dortmund gibt es Vereine, die plötzlich viel Geld investieren. Damit steigen aber auch die Erwartungen enorm“, erklärt Birnkraut. In Schwerte setzen die Vereine dagegen auf Tradition: „Das kann man von Klubs wie dem TuS Bövinghausen oder Türkspor Dortmund nicht behaupten.“