Es sind Distanzen, die bei einem gemäßigten Sportler ein Schaudern auslösen. Fast vier Kilometer schwimmen, über 180 Kilometer auf dem Fahrrad fahren und danach noch einen Marathon laufen. Das sind die Strecken, die Ironman-Athleten bei ihren Wettbewerben hinter sich bringen. Zuletzt beim Ironman in Frankfurt, der dazu als „European Championship“, also als Europameisterschaft, fungiert. Und mittendrin war der Schwerter Ex-Fußballer Yannis Schwarze, der unter anderem für den VfL aktiv war.
Jahrelang war der 30-Jährige beim VfL Schwerte als Spieler und Co-Trainer aktiv. Der Beruf ließ das regelmäßige Vereinsleben aber nicht mehr zu und so entschied sich Schwarze, zum Ausdauersport umzusteigen. Eine Erfolgsgeschichte, wie sich herausstellt. „Ich habe mir einen zehnmonatigen Trainingsplan erstellt und die Zeit hat es auch gebraucht. Mein Ziel war immer, in Frankfurt anzutreten“, erzählt der Schwerter. Der Ironman in Frankfurt ist einer der prestigeträchtigsten Wettbewerbe hierzulande. Und Yannis Schwarze war mit dabei.
Yannis Schwarze startet beim Ironman
„Es ging erstmal nur darum, den Ironman zu schaffen. Mit der Zeit bin ich aber sehr zufrieden“, sagt Schwarze. Genau elf Stunden, 48 Minuten und 49 Sekunden brauchte der 30-Jährige und blieb damit unter der ominösen Zwölf-Stunden-Marke. Mit Gesamtrang 1031 gehörte Yannis Schwarze sogar zu der besseren Hälfte des 2066-köpfigen Starterfeldes.

„Man hat natürlich nach den ganzen Trainingseinheiten so eine gewisse Vorstellung, was man erreichen kann und das war schon eine wirklich gute Zeit“, so der Ironman-Athlet. Trotzdem musste er an zwei Stellen richtig kämpfen. „Die letzten 17 oder 18 Kilometer beim Laufen haben sich angefühlt wie fünf Stunden, da habe ich dann auch meinen Magen gemerkt“, erzählt er. Dazu erschwerte der Gegenwind auf der zweiten Rad-Runde die Sache deutlich.
Kein Fußball-Comeback in Sicht
Dennoch: Schlussendlich hat es Yannis Schwarze geschafft. „Das ist schon ein richtig geiles Gefühl. Allein, wenn man sieht, was da in Frankfurt los war. Das trägt einen nochmal richtig“, erinnert sich der 30-Jährige gerne zurück. „Im ersten Moment nimmt man das alles als Sportler gar nicht wahr. Aber wenn du das dann später auf den Fotos siehst, war das schon gewaltig.“ Besonders die Lauf-Runde um den Main herum sei eine besondere Erinnerung.

Und trotzdem ist mit Ironman erstmal Schluss. „Ich mache jetzt Pause, beziehungsweise aktive Erholung“, sagt Schwarze lachend. „Ich mache bestimmt nochmal einen Triathlon über die Kurz- oder Mitteldistanz, aber ich musste in den letzten Monaten auf sehr viel verzichten. Das war ein Projekt, das ich jetzt abgeschlossen habe.“ Dafür trainierte er zuletzt nicht weniger als 16 Stunden pro Woche.

Auch ein Comeback beim VfL Schwerte schließt der 30-Jährige auf jeden Fall aus. „Ich spiele sehr gerne Fußball. Aber aktuell ist es zusammen mit meinem Job einfach nicht möglich“, erklärt Yannis Schwarze ehrlich. „Beim Triathlon war es egal, ob ich um 19 oder 21 trainiere – das geht im Vereinssport nicht.“