
Schwerter berichtet aus den USA: Wenn „How are you“ keine Floskel mehr ist
Coronavirus
Der Schwerter Stefan Schneider lebt im Umfeld von Chicago. Seit rund 20 Jahren. Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf das Familienleben des ehemaligen Fußballers, der heute ein anderes Hobby hat.
Stefan Schneider und seine Frau Ina leben seit fast 20 Jahren in den USA. Mit ihren Kindern Lia (15) und Tessa (10) wohnen sie etwa 35 Meilen westlich von Chicago. Früher spielte Schneider Fußball (Torwart bei der DJK Schwerte und VfL Schwerte), mittlerweile ist eher Golf angesagt. Er hofft, dass sich die Situation bis zum nächsten Jahr entspannt:

Stefan Schneider spielt in den USA viel Golf.
„Be safe and stay healthy! – so beenden meine Frau Ina und ich praktisch seit Monaten E-Mails, die wir aus unserem jeweiligen „Home Office“ versenden. Glücklicherweise können wir beide von zu Hause aus arbeiten. Dies ist insbesondere jetzt auch wieder wichtig, weil unsere beiden Töchter Lia (10. Schuljahr der High School) und Tessa (5. Schuljahr der Elementary School) seit Ende November wieder ganztägig „E-Learning“ in ihren Kinderzimmern ausüben müssen.
Masken im Supermarkt sind eine Selbstverständlichkeit
So wie in Deutschland wurden auch hier in den USA die Lockerungen wieder weitestgehend eingeschränkt, allerdings sind wir (noch) nicht wieder in einem „Hard Lockdown“. Wie bisher versuchen wir auch weiterhin, uns noch so normal wie möglich zu verhalten. Das Tragen der Masken beim Einkauf ist eine Selbstverständlichkeit, und natürlich versuchen wir auch die Mindestabstände einzuhalten.
Mittlerweile ist gang und gäbe, dass man sich nach dem Befinden des Gegenüber erkundigt. War es sonst nur eine Floskel, zur Begrüßung „How are you?“ zu sagen, meinen es die Amerikaner jetzt mittlerweile tatsächlich so – nur um sicher zu gehen. Die größten Einschränkungen sind die Sportveranstaltungen für unsere Kinder.
High-School-Sport fällt derzeit ins Wasser
Zwar können sie noch zum Training gehen (Tessa zur Gymnastik und Lia zum Volleyball), allerdings sind die wöchentlichen Wettkämpfe und Turniere (vergleichbar mit dem Vereinsleben in Deutschland) in unserem Staat bis auf Weiteres auf Eis gelegt. Besonders schade ist dies für die Kinder, Jugendlichen, und den High-School-Sport, der hier einen sehr hohen, gesellschaftlichen Stellenwert hat.

Der Ex-Schwerter Stefan Schneider lebt in der Nähe von Chicago. © Foto: Stefan Schneider
Doch hoffentlich ändert sich das im Frühjahr, wenn wir unser 20. Jahr hier in den USA beginnen. Bis dahin gilt : „It is, what it is“! Wir finden uns mit den Gegebenheiten ab, und leben mit ihnen, auch wenn wir uns nicht mit ihnen anfreunden können.“