Der beste Torschütze des SC Hennen in der laufenden Saison der Kreisliga A trägt die Nummer 9 auf dem Rücken - wie passend. „Aber eigentlich ist die 11 meine Lieblingsnummer“, sagt Kingsley Nweke - und das hat seinen Grund in einem Vorbild des 34-Jährigen: „Rivaldo - den fand ich schon als Kind richtig gut“, sagt Nweke über den brasilianischen Nationalspieler, der in den 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre einer der Top-Spieler der Selecao war.
Nweke selbst ist kein Brasilianer, sondern kommt aus Nigeria - und trotzdem ist Rivaldo nicht der einzige brasilianische Nationalspieler, der es ihm angetan hat. Gemeint ist Ronaldo. „Und damit meine ich nicht den Cristiano“, sagt Nweke lachend. Viel mehr ist jener Ronaldo gemeint, der Brasilien 2002 zum WM-Titel schoss - Oliver Kahn wird sich erinnern.
Von der SpVg Hagen 11 zum SC Hennen
Dieser Ronaldo trug damals das gelbe Trikot mit der 9 - die Nummer, mit der Kingsley Nweke in dieser Saison für den SC Hennen aufläuft und mit der er in der Hinrunde der A-Liga-Spielzeit immerhin 16 Tore erzielt hat. Und mit der er an diesem Sonntag (8. Dezember) im Lokalduell bei der SG Eintracht Ergste einen satten Fünferpack nachlegte.
Im Sommer dieses Jahres kam Nweke nach Hennen - mit Fug und Recht wurde seine Verpflichtung als Königstransfer der Hennener bezeichnet. Denn für die Kreisliga A ist der variabel einsetzbare Offensivspieler eigentlich überqualifiziert. Vom Landesligisten SpVg Hagen 11 war er nach Hennen gewechselt, davor war Nweke sogar noch eine Liga höher, in der Westfalenliga, für den FC Iserlohn und Borussia Dröschede unterwegs.
Rückennummern-Adventskalender
Sportlicher Advent: Bis zum 24. Dezember öffnen wir jeden Tag ein Türchen, hinter dem sich ein Schwerter Fußballer mit der passenden Rückennummer präsentiert.
Nun darf es im Naturstadion ein paar Nummern kleiner sein. „Ich wollte den Aufwand, den Druck und den Stress, den du höheren Ligen hast, einfach nicht mehr haben“, begründet Nweke seinen Wechsel in die Kreisliga. Dass es der SC Hennen wurde, hängt maßgeblich mit Nwekes guter Bekanntschaft zum Sportlichen Leiter der „Zebras“ zusammen. „Mo Tahrioui ist ein guter Kollege von mir“, sagt der Spieler.

„Eher im Scherz“, erzählt Nweke lachend, habe ihn Tahrioui gefragt, ob er sich vorstellen könnte, für den SC Hennen zu spielen. Nweke konnte es sich sehr gut vorstellen und sagte zu. Bereut hat er diese Zusage kein bisschen - im Gegenteil. „Für mich war das die beste Entscheidung. Ich habe richtig Spaß am Fußball, und die Jungs in Hennen sind voll in Ordnung.“
Nweke will mit Hennen oben mitmischen
Dass er seinen Aufwand für Fußball heruntergeschraubt hat, heißt jedoch nicht, dass Kingsley Nweke keinen sportlichen Ehrgeiz mehr hat. Drei Punkte Rückstand sind es zum Jahreswechsel zur Tabellenspitze - und Nweke würde nur allzu gerne auch nach der Winterpause möglichst lange im Aufstiegsrennen mitmischen.
Und wie sieht er die Chancen der „Zebras“, in die Bezirksliga zurückzukehren? „Sicher, VTS Iserlohn und Letmathe sind stark. Aber ich denke, alles ist offen“, meint der Stürmer, der beim SC Hennen sein spätes Fußballer-Glück gefunden zu haben scheint - auch wenn er zumindest in dieser Saison nicht mit der Rückennummer seines Lieblingsspielers Rivaldo auf Torejagd geht.