Trainer des SC Berchum/Garenfeld hört auf Yagmur Akyol zieht es zu den Profis

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Noch hat der SC Berchum/Garenfeld etwas Zeit, bevor die Bezirksliga am 18. Februar wieder startet. Trotzdem sind die Planungen für die Zukunft im vollen Gange – auch über die Rückrunde hinaus.

Denn Trainer Yagmur Akyol kündigte letzten Freitag an, das Amt des Trainers bei den Garenfeldern nach der Saison niederlegen zu wollen. Dieses hatte er im Anschluss an den unerwarteten Rücktritt von Fabian Kampmann spontan übernommen, nachdem er im Sommer als Co-Trainer eingestiegen war.

Während der Verein bereits ein Nachfolger-Duo für den Nachfolger gefunden hat, will sich Akyol zukünftig voll und ganz einer anderen Aufgabe widmen: Und zwar als Scout im Profi-Bereich.

Scout für türkischen Zweitligisten

„Ich arbeite bereits seit Oktober letzten Jahres als Scout für einen Investor, der im Profi-Fußball tätig ist“ erklärt der Kurzzeit-Coach. Dass seine Verantwortung beim Bezirksligisten plötzlich größer werden würde, sei für den damaligen Co-Trainer noch nicht absehbar gewesen.

Der Investor mit dem Namen „Sport Republic“ steht in Verbindung mit mehreren Vereinen in Europa, zu denen unter anderem auch der englische Klub FC Southampton gehört. Yagmur Akyol wird zukünftig für den Zweitligisten Göztepe aus der Türkei tätig sein.

„Meine Aufgabe ist es, jeden talentierten türkischen Spieler auf dem Zettel zu haben, der außerhalb der Türkei spielt“ gibt Akyol Einblick in seine Aufgaben. Schon in den vergangenen Monaten sah er sich „unter der Woche fast täglich drei Stunden lang Videos“ mit potentiell interessanten Fußballern an, die Wochenenden verbringt er auf verschiedenen Plätzen in Deutschland, Belgien oder den Niederlanden.

Yagmur Akyol: „Wäre der Rolle nicht mehr gerecht geworden“

Dass deswegen auch schon ein Spiel des SC Berchum/Garenfeld ohne ihn an der Seitenlinie stattfinden musste, „tut mir als Trainer natürlich in der Seele weh“.

Als die Verantwortlichen des Vereins schließlich bei Yagmur Akyol nachfragten, ob er auch in der kommenden Spielzeit Trainer bleiben wolle, lehnte dieser ab: „Ich kann dieser Rolle nicht mehr gerecht werden“. Vor allem, weil seine Scouting-Tätigkeit „eher mehr als weniger werden wird. Ab Sommer ist das ein Vollzeit-Job mit vielen Auslandsreisen“.

Die Vorfreude auf letzteren, den er über einen alten Bekannten aus der Trainerschule vermittelt bekam, sei jedoch groß. „Es ist super spannend, verschiedene Spieler und Ligen kennenzulernen“ freut sich Akyol, auch die Arbeit mit anderen Scouts mache ihm großen Spaß.

Mit seinem (Noch-)Klub gäbe es derweil kein böses Blut: Die Gespräche liefen beidseitig sauber ab, „da wurde keine dreckige Wäsche gewaschen“. Und sollten die aktuell mit 20. Punkten auf dem zehnten Platz stehenden Garenfelder die Saison beenden, ohne nochmal in Abstiegsnot zu geraten, wird die Trennung vermutlich umso versöhnlicher ablaufen.