Es war ein kalter, ungemütlicher Mittwochabend (20. November) in Gevelsberg, doch am Ende konnte der SC Berchum/Garenfeld jubelnd vom Platz gehen.
Mit 7:5 nach Elfmeterschießen setzte sich das Team gegen den A-Ligisten SV Ararat Gevelsberg durch und sicherte sich den Einzug ins Viertelfinale des Kreispokals Hagen. Es war ein Sieg der Moral, der Nervenstärke und des unbändigen Willens, den Traum vom Pokal am Leben zu halten.
SC Berchum/Garenfeld verspielt Vorsprung
Bereits in der fünften Minute brachte Nico Lisewski seinen SC Berchum/Garenfeld in Führung. Trotz schwieriger Platzverhältnisse kontrollierte der SC das Spiel und erhöhte in der 39. Minute durch Jerome Nickel auf 2:0.
„Der Platz bestand gefühlt halb aus Schnee und Regen. Der Ball wurde immer sehr schnell. Daran mussten wir uns erstmal gewöhnen“, erzählt Trainer Sascha Engelberg.
Ein weiterer Treffer von Benjamin Mulzer kurz nach der Pause (48.) schien die Entscheidung zu sein. Zu diesem Zeitpunkt wirkte der Einzug ins Viertelfinale nur noch wie Formsache.

Doch der Pokal hat seine eigenen Gesetze – und Gevelsberg bewies eindrucksvoll, warum man nie zu früh abschalten darf. „Was in der zweiten Hälfte passiert ist, kann ich heute noch gar nicht sagen“, gibt Engelberg am Donnerstag zu. Innerhalb weniger Minuten kam der Gastgeber zurück ins Spiel. Zwei schnelle Tore (50., 52.) rissen die Partie völlig herum.
Die Garenfelder wirkten plötzlich gehemmt, als hätte jemand den Stecker gezogen. „Wir haben aufgehört, Fußball zu spielen“, meint der Garenfelder Trainer. Der Ausgleich zum 3:3 in der 70. Minute war der Höhepunkt einer Phase, in der die Gäste den Zugriff komplett verloren.
Chancen, die Partie in der regulären Spielzeit wieder auf ihre Seite zu ziehen, waren dennoch da. Doch eine Möglichkeit allein vor dem gegnerischen Torwart blieb ebenso ungenutzt wie andere Gelegenheiten.
SC Berchum/Garenfeld gewinnt im Elfmeterschießen
Nach dem Schlusspfiff war klar: Elfmeterschießen. Nun lag alles an den Nerven – und an Vinzenz Heinecke. Der Torhüter wurde zum Helden des Abends. Mit zwei starken Paraden sicherte er seinem Team den Sieg, während alle fünf Schützen des SC Berchum/Garenfeld eiskalt verwandelten.
„Am Ende war es unsere Moral, die uns gerettet hat“, resümiert Engelberg. Diese Moral kürt der Trainer zum „Man-of-the-Match“. Denn: „Nach einer schwachen zweiten Halbzeit hatten wir trotzdem die Kraft, im Elfmeterschießen alles rauszuhauen.“
Die Erleichterung nach dem Schlusspfiff war riesig: „Es war ein unglaublich schwer bespielbarer Platz, und trotzdem haben wir uns irgendwie durchgekämpft. Niemand hat sich verletzt, und wir sind weiter. Das zählt heute.“
Im Viertelfinale wartet mit dem Oberligisten TuS Ennepetal ein echter Kracher. Dieses Duell, das für Ende Februar geplant ist, wird vor heimischer Kulisse ein Highlight für die Mannschaft und ihre Fans.
Doch zunächst stehe Regeneration an. „Wegen Totensonntag können wir jetzt erstmal alle irgendwie vier oder fünf Tage gesund werden und uns erholen, damit wir dann in die letzte Woche starten“, erklärt Engelberg.
Im Jahr 2024 steht nur noch ein Heimspiel in der Bezirksliga 6 auf dem Programm. Am 1. Dezember gastiert um 15 Uhr die Spielvereinigung Hagen 1911 II im Waldstadion Garenfeld.
SC Berchum/Garenfeld: Vinzenz Heinecke - Lukas Schmidt (85. Eglon Nequeneaiandi), Patrick Borchert, Vladimir Kunz, Osman Armutcu (73. Ibrahim-Can Yildirim), Nico Lisewski (55. Maximilian von Dewitz), Benjamin Mulzer, Christian Deuerling, Daniel Schmidt (45. Finn Meierling), Jerome Nickel, Marcel Katrakazos (64. Joel-Samuel Ahlin).
Tore: 0:1 Nico Lisewski (5.), 0:2 Jerome Nickel (39.), 0:3 Benjamin Mulzer (48.), 1:3 (50.), 2:3 (52.), 3:3 (70.)