Roosters-Trainer Greg Poss im Interview „Das mannschaftsdienliche Spiel muss in den Kopf“

Von Dennis Heinings
Roosters-Trainer Greg Poss im Interview: „Das mannschaftsdienliche Spiel muss in den Kopf“
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Als Greg Poss vor rund sechs Wochen das Traineramt bei den Iserlohn Roosters übernahm, standen die Roosters auf dem letzten Tabellenplatz. Mit Poss kam er erhoffte Aufschwung bei den Waldstädtern – auch wenn die beiden jüngsten Ergebnisse (1:7 bei den Kölner Haien am Sonntag und 0:5 am Mittwochabend gegen Tabellenführer Red Bull München) den Roosters-Fans nicht gefallen haben. Danach haben wir mit Greg Poss gesprochen.

Herr Poss, nach Ihrer Ankunft sind sie in den ersten zehn Spielen auf einen Playoff-Platz gesprungen und waren in dieser Phase das formstärkste Team der Liga. Was haben Sie verändert?

Entscheidend war, dass wir – bis vor den letzten drei Spielen – mannschaftsdienlich gespielt haben. Damit haben wir auch Erfolg gehabt. Wir müssen zurück in die Phase gehen, wo jeder für die Mannschaft spielt. Wir müssen Schüsse blocken, defensiv gut spielen und dann werden wir auch wieder mehr Offensivchancen bekommen.

Zuletzt gab es drei Niederlagen in Serie, davon mit dem 1:7 in Köln und dem 0:5 gegen München zwei deutliche Niederlagen. Wie schüttelt man diese ab, was macht das mit einem Team?

Das Gute ist, dass die Dinge, die wir ändern müssen, einfach sind. Wir haben nach dem Spiel schon mit der Mannschaft gesprochen. Das mannschaftsdienliche Spiel, was wir fordern, muss schon heute Abend im Kopf sein. Wenn wir denken, wir können einfach so raus gehen und nicht in die Zweikämpfe gehen, dann ist gewinnen unmöglich. Wenn wir zweikampfstärker sind und die einfachen Dinge richtig machen, dann können wir jede Mannschaft schlagen.

Beide Torhüter haben zuletzt gute Leistungen gezeigt, vor allem Hannibal Weitzmann hat sich in ein echtes Formhoch gespielt. Haben Sie im Tor aktuell eine Luxussituation?

Wir haben zwei gute Torhüter, und wir werden beide nutzen. Das ist auf jeden Fall ein Vorteil für uns.

Wie würden Sie die aktuelle Situation generell bezeichnen. Möchten Sie noch Neuzugänge? Oder sind Sie in personeller Hinsicht zufrieden?

Es gibt nicht so viele Spieler auf dem Markt. Und wir haben neun Ausländer – wenn wir einen holen, muss einer aussetzen. Mein Wunsch ist, dass wir mannschaftsdienlicher spielen und in die Zweikämpfe gehen. Das würde unser Problem lösen.

Am Freitag kommt die Düsseldorfer EG an den Seilersee. Düsseldorf steht aktuell auf Platz 10, vier Punkte vor Iserlohn. Wie wichtig wird das Spiel vor womöglich ausverkaufter Halle – auch für den weiteren Saisonverlauf?

In erster Linie ist das Spiel wichtig, um wieder anzufangen vernünftiges Eishockey zu spielen – dann werden wir auch belohnt. Ob wir gewinnen oder verlieren, ist momentan zweitrangig. Es kann sein, dass wir ein gutes Spiel spielen und trotzdem verlieren – das ist manchmal so, wenn man so eine Phase hat. Ich möchte da schnell rauskommen. Wir müssen alles geben und uns so selbst die beste Chance geben, zu gewinnen.

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