Zur kommenden Saison 2023/24 wurden vom International Football Association Board (IFAB) gleich sieben Regeländerungen verkündet. Unter anderem betrifft dies erneut das Verhalten der Torhüter bei Elfmetern. Erst zur abgelaufenen Saison /2023 gab es eine Regelanpassung beim Elfmeter. Diese Änderung sah vor, dass die Keeper beim Abschluss des Schützen mit mindestens einem Fuß die Torlinie berühren müssen.
Kein Zappeln auf der Linie
Nun gibt es eine neue Regel – mit der nächsten sportlichen Hiobsbotschaft aus Sicht der Torhüter. Denn die Regel besagt, dass der Torhüter den Schützen nicht mehr durch einen Sprung gegen die Querlatte oder durch Zappeln auf der Linie ablenken darf. Die Torhüter sind also dazu verpflichtet, bis zum Moment der Ausführung ruhig auf der Linie zu stehen.
Die Regeländerung reiche von der höchsten Spielklasse, der Bundesliga, bis hin zur Kreisliga – Anlass genug, bei den Schwerter Torhütern mal nachzufragen, wie sie diese Änderung bewerten.
Dennis Huber-Marzolla, der neue Schlussmann des VfL Schwerte, sieht es eher gelassen. „Mir ist das eigentlich egal, da ich mich immer nur auf den Schützen fokussiere“, so der VfL-Keeper. Dennis Huber-Marzolla habe vor dem Elfmeter aber auch einen Sprung gegen die Querlatte gemacht, doch das sei laut eigener Aussage ein Ritual gewesen und nie mit dem Hintergedanken, den Schützen zu verunsichern. „Wir als Torhüter werden im Allgemeinen dadurch schon benachteiligt, für mich macht es aber keinen großen Unterschied“, sagt Huber-Marzolla.

„Ist mir eigentlich egal“
Ähnlich wenig betroffen von der Regeländerung fühlt sich auch Jonas Hustadt, Torhüter des ETuS/DJK Schwerte. „Ich wusste noch nichts von der neuen Regel. Aber mir ist das eigentlich relativ egal, weil ich es vorher auch nicht gemacht habe“, sagt Hustadt. Mit Blick auf seine Torhüter-Kollegen merkt er aber noch an, dass es wichtig sei, wie die Regel genau umgesetzt würde.
„Da wird es schwierig“
Auch Sebastian Beutler, der für den Bezirksligisten Geisecker SV zwischen den Pfosten steht, sieht das Thema eher gelassen, fügt aber noch eine eindeutige Aussage hinzu. „Wenn man sieht, dass der Schütze die Anlaufbewegung unterbrechen darf, werden wir als Torhüter ganz einfach benachteiligt. Da wird es schwierig, noch Elfmeter zu halten“, so Beutler. Für ihn sei es allerdings nicht wirklich von Relevanz, da auch er diese Spielchen nicht in seinem Repertoire hatte. „Ich stehe eher ruhig auf der Linie, daher ist es mir egal“, ergänzte der Geisecker Schlussmann.
Eine ähnliche klare Meinung hat auch Ben Laurenzis, Keeper der SG Eintracht Ergste. Auf der einen Seite „kann ich es verstehen, dass man unsportliches Verhalten im Sinne des Fußballs bestrafen will“, sagte Laurenzis. „Doch mittlerweile wird einem als Torwart komplett die Chance genommen, einen Elfmeter zu halten“, meint der Ergster Keeper. Der Frust ist auch ihm deutlich anzumerken, obwohl auch Laurenzis diese Einschüchterungsmethoden nicht in Anspruch nahm.
Brand: „Es ist unfair“
Lennart Brand, Torwart von Holzpfosten Schwerte, hingegen ärgert sich über die Regeländerung, da er persönlich versuchte den Schützen auf diese Weise zu beeinflussen. „Es ist unfair gegenüber den Torhütern, wir werden eindeutig benachteiligt“, sagt Brand. „Ich habe selber versucht den Schützen einzuschüchtern, bzw. den Schuss zu verzögern“, verrät er. Trotz dieser Aussagen sieht auch Lennart Brand der Änderung eher gelassen entgegen.
Die Schwerter Torhüter sind sich somit alle einig. Einige betrifft es mehr, andere weniger – doch glücklich mit dieser Regeländerung ist letztlich keiner der befragten Keeper.