Der ETuS/DJK Schwerte und der TuS Hannibal lieferten sich einen Bezirksliga-Schlagabtausch, bei dem insgesamt sieben Treffer fielen. Nach Spielschluss blieb es hitzig. Mit 3:4 unterlag Schwerte und verpasste es, verdiente Punkte im Abstiegskamp zu sammeln. Per Freistoß – Hannibals Torwart Benjamin Krause hatte den Ball außerhalb des Strafraums aufgenommen und war dafür vom Platz geflogen – hatte der ETuS die letzte Chance.
Doch der Freistoß landete in der Mauer, der Schiedsrichter pfiff die Partie sofort ab – und stand trotzdem weiter im Fokus. Laut TuS-Trainer Hamsa Berro habe Ayoub Boulila dem Unparteiischen nochmal mitgeteilt, dass er die Rote Karte gegen Krause falsch gesehen habe. Offenbar sah Boulila dafür selbst noch den Platzverweis. Plötzlich entstanden Tumulte, offenbar ausgelöst von den Gästen. Beide Mannschaften drängten sich in einer Menschentraube. Es wurde hektisch und laut. Die Spieler des TuS verlagerten das Treiben anschließend in Richtung Tribüne. Es kam zu erneuten Rudelbildungen, dieses Mal mit den Schwerter Zuschauern als Widersacher. ETuS-Trainer André Haberschuss habe den Beginn der Tumulte nicht mitbekommen.
„Es wurde keiner angefasst. Gleich kommen wieder zwei Polizei-Autos und es heißt wieder: Oh, der TuS Hannibal“, sagte Berro anschließend. Eine Voraussage mit beeindruckender Treffergenauigkeit. Tatsächlich waren es zwei Wagen der Polizei, die kurz darauf Am Hohlen Wege vorfuhren. Das Geschehen hatte sich da aber schon wieder beruhigt. Die Mannschaften hatten sich beinahe vollständig in ihren Kabinen versammelt. Berro war da immer noch sichtlich geladen.
„Ein faires Spiel“
„Es war ein faires Spiel. Der Schiedsrichter hat sein eigenes Ding gemacht. Der braucht sich nicht nach Abpfiff noch profilieren“, sagte der Dortmunder Trainer. Berro kündigte zudem an, dass dem Unparteiischen erneut mitteilen zu wollen – dafür nehme er auch eine Sperre in Kauf. Die 90 Minuten zuvor verliefen dagegen relativ ruhig. Wenn, dann waren es die TuS-Akteure untereinander, die verbal aneinandergerieten. Berro wurde zudem nicht nur einmal vom Schiedsrichter ermahnt und letztlich auch verwarnt.

Der ETuS/DJK hatte dem Dortmunder Top-Team zuvor das Leben schwer gemacht. Durch zwei Tore von Ismail Ayar hatten die Schwerter zum 2:0 vorgelegt. „Ich glaube, dass es wirklich eine gute Leistung war von uns. Wir haben gut gearbeitet“, sagte Haberschuss. Der Schwerter stand am Sonntag selbst zwischen den Pfosten. Zuletzt hatte Pascal Müller aus der Reserve den verletzten Stammtorwart Lukas Hedtheyer vertreten. Nun richtete es Haberschuss selbst.
Aus der Hand getreten
Beim 1:2-Treffer stand der ansonsten sichere Schlussmann im Fokus. Er fing einen hohen Ball ab, verlor das Spielgerät aber währen der Landung. Hannibal ließ sich nicht zwei Mal bitten und verkürzte. „Ich hatte den Ball und er wird mir aus der Hand getreten“, sagte Haberschuss. In der Tat hätte man hier auch auf Freistoß für den ETuS entscheiden können. Zu allem Überfluss verletzte sich Haberschuss bei der Aktion auch. Der Finger könne gebrochen sein, sagte er. Doch damit nicht genug. Zwar zeigte Schwerte auch auf den 2:2-Ausgleich durch William Najdi die perfekte Reaktion und eroberte durch Ayar auf 3:2 – doch Najdi per Kopf und Ibrahim Berro per abgefälschtem Freistoß entrissen dem ETuS noch zumindest einen verdienten Punkt.
ETuS/DJK Schwerte - TuS Hannibal 3:4 (2:0)
ETuS/DJK: André Haberschuss - Kevin Kinach, Milos Bratic, Ismail Ayar, Nouridine Bah (63. Ergün Yildrim), Kevin Loke (76. Marcel Neumann), Dustin Schürholz, Filipe Andre Barreto Ferreira (46. Mijo Martinovic, 86. Justin Sawatzki), Rodi Mohammad, Tim Mühlhof, Kadir Yilmaz.
Tore: 1:0 und 2:0 Ayar (13./40.), 2:1 (50.), 2:2 (69.), 3:2 Ayar (72.), 3:3 (83.), 3:4 (88.)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte gegen Benjamin Krause (90.+2, Handspiel außerhalb des Strafraums), Rote Karte gegen Ayoub Boulila (nach Abpfiff, Meckern).
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