Olympischer Kanuslalom geht zu Ende Bei Schwerter Athleten werden Erinnerungen lebendig

Olympischer Kanuslalom geht zu Ende: Bei Schwerter Athleten werden Erinnerungen lebendig
Lesezeit

Mit ziemlich Sicherheit haben die meisten Paddler des Kanu- und Surf-Vereins Schwerte (KVS) in den vergangenen Tagen die Berichterstattung der olympischen Kanuslalom-Wettbewerbe verfolgt. Als letzte Kategorie steht am Wochenende und zum Abschluss am Montag die spektakulären Cross-Wettbewerbe auf dem Pariser Zeitplan.

Für diesen Kajak-Cross hatte KVS-Athlet Tillmann Röller beim Weltcup in Prag ein paar Wochen vor Olympia einen Startplatz für Deutschland herausgefahren. Qualifizieren für die Olympischen Spiele konnte sich Röller dann leider aber nicht – im Gegensatz zu vier Slalom-Athleten des Vereins, die bei den Spielen in München 1972, in Barcelona 1992 und in Athen 2004 für Deutschland paddelten.

KVS-Ikone Detlef Lewe war Fahnenträger

Die Sportart Kanuslalom war 1972 erstmals olympisch – bei den Spielen in München, bei denen mit Ausnahmesportler Detlef Lewe ein weiterer Sportler des KVS der deutsche Fahnenträger war. Lewe war jedoch nicht im Wildwasser unterwegs, sondern feierte seine überragenden Erfolge (unter anderen dreimal Weltmeister und zweimal Europameister) in der Sparte Rennsport.

Uli Peters, Olympia-Teilnehmer der Spiele von München im Jahr 1972.
Uli Peters, Olympia-Teilnehmer der Spiele von München im Jahr 1972. © Archiv

Zurück zum Slalom: Auf dem Augsburger Eiskanal waren die Brüder Peters für Deutschland am Start – Wolfgang im Canadier, sein drei jüngerer Bruder Uli im Kajakboot. Der Traum, eine Medaille zu gewinnen, erfüllte sich für die beiden aber nicht. Beide zählten bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme zum Favoritenkreis, mussten sich dann aber mit den Plätzen fünf (Wolfgang) und vier (Uli) begnügen.

Jens Vorsatz, Olympia-Teilnehmer der Spiele von Barcelona im Jahr 1992.
Jens Vorsatz, Olympia-Teilnehmer der Spiele von Barcelona im Jahr 1992. © Oskar Neubauer

20 Jahre nach den Peters-Brüdern schlug die olympische Stunde des Jens Vorsatz, für den die Teilnahme an den Spielen in Barcelona 1992 der Höhepunkt seiner sportlichen Karriere war. Platz 29 im Einerkajak-Rennen war zwar nicht die Platzierung, die sich Jens Vorsatz von seinem Olympia-Start erhofft hatte. „Das mit Abstand nachhaltigste Erlebnis meiner Sportkarriere“, wie er noch anlässlich seines 50. Geburtstags zurückblickte, sei Olympia in Barcelona trotzdem für ihn gewesen.

Jens Ewald, Olympia-Teilnehmer der Spiele von Athen im Jahr 2004.
Jens Ewald, Olympia-Teilnehmer der Spiele von Athen im Jahr 2004. © Ewald

Der bis dato letzte Olympionike des Kanu- und Surf-Vereins Schwerte ist Jens Ewald, der 2004 in Athen im Wildwasserkanal die deutschen Farben vertrat. So sehr es auch für Ewald ein toller Erfolg war, sich für die Olympischen Spiele qualifiziert zu haben, so enttäuschend verlief das Rennen. Am 20. Tor, dem letzten vor dem Ziel, unterlief Ewald ein Fahrfehler, der ihm 50 Strafsekunden wegen eines verpassten Tores einbrachte. Somit schied Ewald im Qualifikationsrennen aus – Traum vom Halbfinale oder gar vom Endlauf war jäh geplatzt.

Die Verbundenheit zum KVS ist bei allen vier Olympioniken über all die Jahre geblieben. Und bei Olympischen Spielen dabei gewesen zu sein, wird keiner von ihnen vergessen.