Nicht für möglich gehaltener Ausgang des Derbys HVE Villigst-Ergste dreht Hinspiel-Spieß um

Nicht für möglich gehaltener Ausgang des Derbys: HVE Villigst-Ergste dreht Hinspiel-Spieß um
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Mit diesem Ausgang des Schwerter Derbys der Frauenhandball-Oberliga war nicht zu rechnen: Vor vollen Tribünen der Gänsewinkel-Sporthalle feierte die HVE Villigst-Ergste am Sonntagnachmittag einen vor allem in der Höhe nicht für möglich gehaltenen 30:20-Sieg gegen die eigentlich favorisierte HSG Schwerte/Westhofen.

Deren Trainer Peter Hengstenberg hatte eine schwache Gesamtvorstellung seiner Schützlinge gesehen: „Was die Abwehr angeht, war das von unserer Seite ein kollektives Versagen. Und im Angriff war es ähnlich“, meinte Hengstenberg, der die Niederlage als „vollkommen verdient“ bezeichnete.

Nelskamp: „Wie im Hinspiel - nur andersrum“

Dagegen war HVE-Spielertrainerin Katharina Nelskamp bestens gelaunt. „Es war wie im Hinspiel – nur anders herum“, stellte Nelskamp mit Blick auf die 18:36-Pleite vor vier Monaten in der FBG-Halle fest. Nelskamp war vor allem mit der Defensivleistung zufrieden. Dazu zählte auch die Klassevorstellung von Torhüterin Natascha Turner, die gegen ihren Ex-Verein zum großen Rückhalt der Villigst-Ergsterinnen wurde. Oder wie es ihre Trainerin formulierte: „Sie war mega – ein Sonderlob von mir.“

Aber auch Nelskamp selbst war auf dem Spielfeld einer der entscheidenden Faktoren für den deutlichen Erfolg der Gastgeberinnen. „Wir haben sie nicht in den Griff gekriegt. Sie hat immer wieder Lücken gerissen oder ist selbst zum Abschluss gekommen“, meinte der HSG-Coach zur Leistung seiner Trainerkollegin, die mit sieben Treffern die beste Schützin für ihre Farben war.

Die Spielerinnen der HVE Villigst-Ergste schauen nach der Derbyniederlage enttäuscht.
Lange Gesichter gab es nach der Derby-Niederlage im Lager der HSG Schwerte/Westhofen. © Manuela Schwerte

Zum Verlauf des Derbys: Bis in die Endphase der ersten Halbzeit sah es ganz und gar nicht nach einer deutlichen Angelegenheit aus. In einer umkämpften Partie stand es fünf Minuten vor dem Seitenwechsel 9:9-unentschieden. Doch mit den letzten beiden Toren des ersten Spielabschnitts und den ersten beiden Treffern nach Wiederanpfiff setzte sich die HVE auf 13:9 ab – der Beginn einer Halbzeit, in der die Villigst-Ergsterinnen immer mehr Oberwasser bekamen. Durch einen 6:0-Lauf – von 20:16 auf 26:16 – wurde es dann richtig deutlich, weil die HSG-Werferinnen immer wieder an Turner scheiterten und weil auf der anderen Seite fast jeder Wurf drin war.

Friederike Suhr macht die 30 voll

Als Friederike Suhr dann mit der Schlusssirene die 30 voll machte, war dies das i-Tüpfelchen auf einen höchst gelungenen Handballnachmittag der HVE Villigst-Ergste. Allen Beteiligten der HSG blieb dagegen nur, dem Gegner fair zum Derbysieg zu gratulieren. Oder wie Peter Hengstenberg abschließend feststellte: „Jetzt steht es in der Derby-Wertung 1:1.“

HVE Villigst-Ergste - HSG Schwerte/Westhofen 30:20 (11:9)

Villigst-Ergste: Natascha Turner, Ann-Kathrin von Oepen - Lena Schröer (3), Lorena Lange (2), Jasmin Schiprowski (2), Lina Becker (1), Nina Großheider (4), Adna Rastoder, Friederike Suhr (1), Katharina Nelskamp (7), Julia Angel (7/5), Tatjana Sahage (2/1), Ronja Kaup (1).

Schwerte/Westhofen: Julia Stang, Erva Aydin, Dana Misiok - Cynthia Hengstenberg, Julia Ullrich (4/4), Vivien Hacheneier, Katharina Petri (4), Vicky Wolff, Klara Rosenthal (6), Tugba Tekin, Jennifer Nickolas (1), Shari Linnemann (1), Katharina Batschurin (2), Sally Unger (2).

Die Zuschauer in der Gänsewinkel-Sporthalle verfolgen das Lokalduell.
Die Tribünen der Gänsewinkel-Sporthalle waren beim Frauenhandball-Derby voll besetzt. © Manuela Schwerte

Jede Menge Fotos vom Derby gibt es hier.