Bereits im März verkündete der HVE Villigst-Ergste mit Maurice Schuster den ersten Neuzugang für die kommende Saison. Jetzt ist der Linkshänder, der vom VfL Kamen kam, offiziell vorgestellt worden. Seinem neuen Team will er helfen, nach dem Abstieg aus der Handball-Oberliga in der Verbandsliga wieder eine bessere Rolle zu spielen.
In Kamen machte er in der Landesliga auf sich aufmerksam. Nun wagt Schuster den Schritt in eine höhere Liga. „Ich war in den letzten zwei Saisons sehr gut in Form. Ich habe jetzt einfach nach einem höheren Niveau gesucht. Die HVE hat sich da angeboten, weil ich über „Kalle“ (Villigst-Ergstes Abwehrchef Pascal Wix, Anm. d. Red.) guten Kontakt habe“, so Schuster.
Der Rechtsaußen klärt auf: „Er war damals mein allerster Trainer in der Jugend. Das war glaube ich 2006 bei TuS Westfalia Kamen“, erinnert sich Schuster zurück. Nun ist er wieder mit seinem ehemaligen Lehrmeister vereint.
Wenige Linkshänder bei der HVE
Was in der Verbandsliga auf den inzwischen 25-Jährigen zukommt, konnte er beim Trainingsauftakt am vergangenen Dienstag bereits erahnen. „Das Trainingsniveau war gleich zum Auftakt ungewohnt enorm im Vergleich zu dem in Kamen. Das war schon sehr anstrengend, aber am Ende habe ich mich sehr befreit und wohl gefühlt“, betont er.
Der erste Eindruck vom neuen Klub passt – nicht nur aufgrund des anspruchsvollen Trainings. Auch in der Mannschaft fühlt sich Schuster gut aufgenommen. „Ich hatte ja schon vorher ein paar Probetrainings, da war der Eindruck schon positiv. Mir geht es primär auch um das Menschliche. Es hat sich jetzt wieder bestätigt, dass es eine super Truppe ist.“
In dieser „Truppe“ hat der Neuzugang als Linkshänder gleich eine Sonderstellung. Seit Jahren ist Schuster der erste Linkshänder im Team – bis auf einen weiteren. Dabei handelt es sich um Trainer Tobias Genau. Ein Vorteil, wie Schuster glaubt. „Es war immer so, dass ich der einzige Linkshänder bin, das ist halt eine Rarität. Ich hoffe, dass der Trainer mich da noch weiterbringt und vielleicht den ein oder anderen Tipp hat, den mir ein Rechtshänder nicht geben kann“, sagt Schuster.

Schuster hoffte auf Abstieg
Als wichtiger Bestandteil des Teams freue sich Schuster, die Mannschaft der HVE voranzubringen. Ein Platz in der oberen Tabellenhälfte sei das Ziel. Vom direkten Wiederaufstieg spricht Schuster erst einmal nicht. „Dafür kenne ich die Mannschaft zu schlecht. Die Liga war mir von vornherein egal“, betont Schuster und haut noch ein Geständnis hinterher: „Ich habe persönlich sogar ein bisschen auf den Abstieg gehofft, weil der Sprung sonst zu groß gewesen wäre in die Oberliga. Jetzt ist es leichter, sich zu akklimatisieren.“
Gegen den Abstieg spielte auch sein Ex-Klub VfL Kamen. In einem Herzschlagfinale sicherte sich der VfL in der Relegation den Klassenerhalt in der Landesliga. Als „emotionales hoch und runter“ bezeichnet Schuster die abgelaufene Saison. Persönlich sei er mit seinen Leistungen aber sehr zufrieden gewesen. Den Sprung in die Verbandsliga traut er sich zu, auch, wenn er eine Eingewöhnungszeit benötige. Bis zum Saisonauftakt Ende August gegen den SuS Oberaden kann er sich noch vorbereiten.