Die Tabellenkonstellation macht keine Freude. Neun Spiele, eine Tordifferenz von minus 75 und null Punkte. Und nach der letzten 22:30-Niederlage beim Drittletzten Mennighüffen ist die Frage, ob sich der Schwerter Handball-Oberligist schon jetzt Gedanken über den Abstieg macht, durchaus berechtigt. „Nein, wir bekommen keinen Druck, der Vorstand stellt uns auch keine komischen Fragen, sondern lässt und komplett in Ruhe arbeiten", erklärt Tobias Genau, Coach der HVE Villigst-Ergste.
Natürlich habe man sich schon im Sommer mit der Situation beschäftigt, die jetzt eingetreten ist, so Genau: „Wir sind nicht blauäugig in die Situation gegangen mit der Annahme, dass wir jetzt acht Punkte haben. Natürlich wussten wir, dass in der Oberliga ein anderer Wind weht.“
Und vielleicht hat man sich auch durch das ein oder andere Ergebnis in der Vorbereitung dazu verleiten lassen, etwas zu positiv zu denken. „In der Vorbereitung haben wir gegen Bommern ein gutes Spiel gezeigt, haben deutlich besser ausgesehen, in der Meisterschaft haben wir dann richtig was auf die Nuss gekriegt“, erklärte Genau im Rückblick auf die 18:36-Niederlage im Bommern am zweiten Spieltag.
Nicht immer chancenlos
Nicht immer waren die Villigster so chancenlos wie in Bommern oder beim 23:40 bei Eintracht Hagen II. Gegen den Tabellendritten Menden Sauerland Wölfe verlor man nur mit zwei Toren Unterschied. Und gegen Haltern-Sythen und in Hahlen habe man „zweimal ganz unglücklich in letzter Sekunde verloren“, unterstreicht Genau, „jeweils mit dem letzten Angriff.“
Natürlich war die Partie beim bis dahin ebenfalls noch punktlosen Vorletzten in Haltern ein Gradmesser in Sachen Abstieg. Nach einer schwachen ersten Hälfte glich die HVE aus, ging dreimal im zweiten Durchgang in Führung, kassierte 60 Sekunden vor Schluss per Siebenmeter den 25:25-Ausgleich und hatte dann das Pech, nur den Innenpfosten zu treffen. Dann folgte der Halterner Gegenangriff zum 26:25.
Die Hoffnung gibt Tobias Genau trotz aller Rückschläge nach erst neun Spielen nicht auf. Angesichts von insgesamt 32 zu absolvierenden Partien sicherlich nicht die schlechteste Idee. „Wir müssen konzentriert weitermachen und müssen immer hundert Prozent über 60 Minuten bringen. Einen Ausfall können wir nicht kompensieren“, fordert der Coach und fügt an: „Wir arbeiten jetzt Step-by-Step immer weiter. Irgendwann werden wir dafür dann auch belohnt.“
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