Der Unparteiische aus Herne hatte die Begegnung nach exakt 90 Minuten abgepfiffen, Grund zum Nachspielen sah der Referee keinen. Buchstäblich mit dem Schlusspfiff erzielten die Gäste den Ehrentreffer - zum Anstoßpunkt ging es aber nicht mehr. Es hätte wohl auch nichts mehr gebracht, selbst Berchums Trainer Fabian Kampmann zuckte mit den Schultern: „Da war nichts drin heute.“
Der Ehrentreffer - erzielt durch Julian Marx, nachdem Langenbochums Keeper Maximilian Ronneburg einen eher harmlosen Schuss nach vorne hatte abprallen lassen - war aus Gäste-Sicht noch die bemerkenswerteste Aktion. Ansonsten war das Landesliga-Kellerkind im Hertener Norden vor allem eins: Chancenlos. Der Langenbochumer 3:1 (1:0)-Sieg war damit nur eine logische Folge.
Platzherren schludern mit Chancen
Die Platzherren hätten es sich leichter machen können, hätten sie in den ersten 45 Minuten aus ihrer Fülle an Torchancen nur mehr gemacht. So blieb es zur Pause beim für die Gäste schmeichelhaften 1:0, das Yannick Außem nach feinem Spurt über die rechte Außenbahn in den Strafraum erzielte (18.). Die Pausenansprache von Nassir Malyar war konstruktiv und verfehlte ihre Wirkung nicht: Binnen sechs Minuten entschieden seine Mannen die ohnehin einseitige Partie für sich. Erst traf Lukas Matena nach Vorarbeit von Hayssam Siala (48.), dann war nochmals Außem zur Stelle (51.). Berchums erster Schuss aufs Tor resultierte aus Minute 56 und wurde da noch sichere Beute für Ronneburg. Ansonsten kamen die Gäste zu einigen Freistößen, die aber überall hinflogen, nur nicht Richtung Tor.
Langenbochum bleibt damit Tabellenführer Hombrucher SV auf den Fersen, ohne sich vor nur etwa 40 Zuschauern verausgaben zu müssen. Berchum/Garenfeld bleibt zum Rückrundenstart im Tabellenkeller kleben mit respektablem Abstand zum ersten Nichtabstiegsplatz. „Der Gegner hat mit den konsequenten langen Bällen unser Spiel komplett ausgehebelt, die waren giftiger und galliger“, analysierte Trainer Kampmann. „Heute gibt es keine zwei Meinungen, dass der Sieg hochverdient war.“
Malyar kann mit Lapsus leben
Sein Trainerkollege Nassir Malyar war entsprechend zufrieden: „Das war im Kollektiv eine blitzblanke Leistung.“ Sogar den Lapsus seines Schlussmanns in der Schlusssekunde konnte Langenbochums Übungsleiter verkraften. Der ersparte ihm die obligatorische Kiste Bier, die es an der Villa Brinkmann für jeden Zu-Null-Erfolg gibt...
Landesliga 3: BW Westfalia Langenbochum - SC Berchum/Garenfeld 3:1 (1:0).
BW Westfalia Langenbochum: Ronneburg - M. Elvermann (74. F. Elvermann), T. Portmann, Widera, Seklawi - Heinemann, Kwiatkowski (76. Sehic), N. Matena (84. Delibas) - Siala (67. Buth), Außem (67. Rottmann) - L. Matena
SC Berchum/Garenfeld: Sawitzky - Atuk, Ryschka, Pais (46. Nickel), Becker - Kulczycki, Deuerling - Armandeh (67. Marx), Röhrig Roszak, - Boulaayoun (84. Schmidt)
Schiedsrichter: Kevin Zahnhausen (Herne)
Zuschauer: 40
Tore: 1:0 Außem (18.), 2:0 Matena (48.), 3:0 Außem (51.), 3:1 Marx (90.)
Mehrere Spieler fehlen: BWW Langenbochum erwartet zum Rückrunden-Start eine „knackige Aufgabe“
Aufstieg in die Westfalenliga: Chancen für BWW Langenbochum und alle Top-Klubs sind groß wie selten
Torhüter schrieb mit Berchum/Garenfeld Vereinsgeschichte: Nun könnte ein bitteres Ende folgen