Bei den Iserlohn Roosters herrscht eine ausgeprägte Vorfreude auf die Eishockey-Saison, die für die Iserlohner am Mittwoch mit einem Auswärtsspiel in Krefeld beginnt. © Toellestudios

Eishockey

Iserlohn Roosters haben Nachholbedarf - aber die Fans hoffen auf bessere Zeiten

Den Amateursport hat das Coronavirus lahmgelegt. Der Profis aber dürfen ran, auch im Eishockey. Für die Iserlohn Roosters steht das erste Saisonspiel auf dem Plan - am Tag vor Weihnachten.

Iserlohn

, 22.12.2020 / Lesedauer: 4 min

Am 17. November gegen etwa 17 Uhr war es so weit: Die Iserlohn Roosters vermeldeten, dass sie die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Saison 2020/2021 in der „Penny DEL“, wie die Deutsche Eishockey-Liga nach dem Einstieg des Discounters als Sponsor offiziell heißt, geschaffen haben. Zwei Tage war klar, dass diese Saison mit allen 14 Teams starten würde – seitdem ist die Euphorie ligaweit ungebrochen. Auch in Iserlohn.

Wenn die Roosters am Mittwoch (23. Dezember) um 20.30 Uhr bei den Krefeld Pinguinen in die Saison starten, sind seit der Meldung zur Teilnahme knapp fünf Wochen vergangen, seit dem Trainingsauftakt am 1. Dezember nur knapp drei. Man muss kein Experte sein, um festzustellen: Diese Zeit reicht kaum aus, um sich vollumfänglich auf drei Monate Höchstleistung im Drei- bis Vier-Tages-Rhythmus vorzubereiten.

Jason O`Leary: „Topfit und hochmotiviert“

„Die Jungs sind topfit und hochmotiviert, aber die meisten waren das letzte Mal vor etwa neun Monaten auf dem Eis“, erklärt Coach Jason O’Leary. Es sei völlig normal, dass einige Abläufe noch recht hölzern wirken und dass wohl auch im ersten Saisonspiel noch bei Weitem nicht alles klappen werde.

Vorbereitet auf die Saison haben sich die Roosters auch mit drei Testspielen. Zweimal ging es gegen die Kölner Haie, gegen die die Iserlohner beim 3:1-Sieg und der knappen 4:5-Niederlage ordentliche Leistungen zeigten. Der amtierende Deutsche Meister aus Mannheim zeigte den Sauerländern dann aber die Grenzen auf und gewann am Seilersee mit 5:1 - alles andere wäre gegen ein Team, das seit mehreren Monaten geschlossen auf dem Eis steht, aber wohl auch eine große Überraschung gewesen.

Roosters-Fans hoffen auf erfolgreichere Zeiten

Im Großen und Ganzen geben diese drei Spiele den Roosters-Fans nach zwei mageren Spielzeiten, die jeweils auf dem vorletzten Platz beendet wurden, Anlass zur Hoffnung auf erfolgreichere Zeiten. Denn offensiv wissen die Roosters durchaus zu gefallen. Genau an dieser Stelle drückte in der vergangenen Spielzeit der Schuh. Deshalb setzte Christian Hommel, Sportlicher Leiter der Roosters, bei den Neuzugängen im Angriff auf Erfahrung und Qualität - entweder DEL-erprobt oder aus Übersee.

Der Kanadier Joe Whitney und der Amerikaner Casey Bailey trafen in den beiden Partien gegen Köln jeweils dreimal. Dazu kommen mit Brent Aubin (Wolfsburg) und Brent Raedeke (Mannheim) zwei Stürmer, die ebenfalls wissen, wo das Tor steht und die in normalen Zeiten das Zeug zum Publikumsliebling hätten. Weil zu keinem DEL-Spiel Zuschauer zugelassen sind, ist dies vorläufig nicht möglich.

„Keine Experimente“ ist auch die Devise in der Defensive. sie wird angeführt vom Kanadier Ryan O’Connor, dem Insider bescheinigen, durchaus das Potenzial für die NHL zu haben, wenn er ein paar Zentimeter größer wäre. Aus Roosters-Sicht gut, dass er es nicht ist: O’Connor war in der abgelaufenen Saison der Spieler mit der ligaweit meisten Eiszeit.

Jenike und Schwendener - zwei zuverlässige Torhüter

Mit Torsten Ankert und Philip Riefers kam eine ordentliche Portion Erfahrung aus Krefeld. Riefers ist auch in der Lage, offensiv Akzente zu setzen. Diese Rolle soll auch der letzte Neuzugang ausfüllen: Der Kanadier Ryan Johnston, der erst vor etwa einer Woche zum Team stieß, bringt auch nochmal ein Plus an Qualität. Und hinter der Abwehrreihe stehen mit Andreas Jenike und Janick Schwendener zwei zuverlässige Torhüter - auch das haben die Testspiele gezeigt.

Auch wenn sie neben den Kölner Haien das einzige Team sind, das erst im Dezember in den Trainingsbetrieb startete, scheinen sich die Roosters im Kreis der sieben Teams umfassenden „Gruppe Nord“ der DEL also nicht verstecken zu müssen. Innerhalb ihrer Gruppe absolvieren die Teams zunächst jeweils 24 Spiele, anschließend steht eine Doppelrunde gegen die sieben Teams der Südgruppe an.

Es bleibt abzuwarten, wie schnell die Sauerländer die Nachteile in Sachen Spielpraxis aufholen. Kurz vor den Feiertagen herrscht rund um den Seilersee aber erstmal nur die Vorfreude darauf, dass es endlich losgeht.

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