Keine Frage, es läuft beim TuS Holzen-Sommerberg. Der 850 000 Euro teure Neubau der Umkleidekabinen ist fertiggestellt, die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sorgt fast komplett für die Energieversorgung. Es gibt zwar keinen offiziellen Titel, aber zumindest inoffiziell kann sich der TuS „erster klima-neutraler Verein in Schwerte" nennen. Die Rahmenbedingungen im Eintracht-Stadion sind vorbildlich. Abteilungsvorstand Christian Siebert spricht von Nachhaltigkeit und durchaus mit Stolz über diese beachtliche Leistung. Jetzt fehlt nur noch das sportliche I-Tüpfelchen. Der Aufstieg in die Bezirksliga. „Den wollen wir in spätestens zwei Jahre schaffen", verspricht Siebert.
Was zeichnet eigentlich den TuS Holzen-Sommerberg aus, was macht ihn so attraktiv? Für Christian Siebert sind es mehrere Faktoren. Da wären zum Beispiel die beiden B-Lizenz-Inhaber Arne Werner und sein Co-Trainer Marvin Kohl. Werner mit seinen 26 Jahren einer der jüngsten Trainer auf diesem Niveau. Nur drei Jahre älter ist Marvin Kohl, erst im vergangenen Sommer zum TuS gestoßen. „Beide sind durch ihr Alter unglaublich nah dran an der Mannschaft. Was aber für das gesamte Führungsteam gilt, dass zwischen 26 und 30 Jahren alt ist und über ein hervorragendes Netzwerk und vielen persönlichen Freundschaften zu Spielern und Trainern von höherklassigen Verein verfügt", erklärt Siebert, „damit punkten wir, mit Nachhaltigkeit und Freundschaften."
Durch dieses Netzwerk konnte zum Beispiel Julian Schmidt in der Winterpause verpflichtet werden, der vom Oberligisten ASC 09 Dortmund nach Holzen-Sommerberg wechselte. Für Abteilungs-Chef Christian Siebert absolut keine Selbstverständlichkeit. Schmidt ist mit den Gebrüdern Leon und Luca Prause gut befreundet. Die hörten vom Wechselwunsch ihres Kumpels - und kurz darauf stand Schmidt im Kader des TuS.
Natürlich war die Erwartungshaltung nach dem im Vorjahr knapp verpassten Aufstieg hoch. Warum wurde sie nicht erfüllt? „Gemessen an der Qualität im Kader liegen wir auf Platz drei absolut im Soll, durch zahlreiche Ausfälle hat die Kaderqualität gelitten", erläutert Siebert, der die Hoffnung auf den Relegationsplatz aber bei einem Rückstand von acht Punkten auf den VfR Sölde II noch nicht aufgegeben hat. Auch Trainer Arne Werner geht davon aus, dass sein Team Platz zwei noch schaffen kann. „Alles andere wäre natürlich vermessen, Gahmen liegt 16 Punkte vor uns", so Werner.
Sollte es im Sommer dennoch nicht klappen mit dem ersehnten Aufstieg in die Bezirksliga, plant die Führungsmannschaft des TuS schon jetzt für die kommende Saison. Es geht um mögliche Neuverpflichtungen, um Spieler, die den TuS weiterbringen sollen, den Kader in der Tiefe verstärken. Doch solche Spieler kosten Geld, in Holzen-Sommerberg bislang eher ein Tabu-Thema. „Wir wollen unserer Linie treu bleiben, wir werden nicht auf Söldner setzen, die nicht zu unserem Verein passen", versichert Siebert, „andererseits müssen wir den Wettbewerb im Blick haben und werden in Zukunft vielleicht auch so manchen Grundsatz überdenken müssen."
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