Am Ende blieb dem Geisecker SV nur der Trostpreis, gegen den Vizemeister der Vorsaison ein starkes Spiel gemacht zu haben. Die Punkte aber gingen zum VfR Sölde, für den der 3:1-Erfolg am Geisecker Buschkampweg der vierte Sieg in Folge war.
Doch es ist nicht die Niederlage allein, die die „Kleeblätter“ schmerzt. Denn sie kassierten auch noch zwei Rote Karten gegen Koray Sener und Dennis Huck. Sener war in der 74. Minute gefoult worden und entgegnete seinem Gegenspieler auf dessen Vorwurf der Theatralik „Halt die Schnauze“ – für den insgesamt nicht allzu sicheren Schiedsrichter Isa Efetürk (FC Schalke 04) Grund genug, „Rot“ zu zücken (74.).
Huck und Aksoy sehen „Rot“
Zwei weitere Rote Karten gab es in der Nachspielzeit gegen Spieler, die gar nicht auf dem Platz standen. Von der Bank auf den Platz laufend, mischten Geiseckes Dennis Huck und Söldes Mustafa Aksoy bei einer Rudelbildung eifrig mit – zweimal „Rot“ wegen Tätlichkeit. Danach hatten sich die Gemüter auch schnell wieder beruhigt – und Efetürk pfiff die Partie ab. Der ausgelassene Jubel der Gästespieler war ein sicheres Zeichen dafür, dass sie vorher ein hartes Stück Arbeit für den Erfolg verrichten mussten.

„Geisecke war in der ersten Halbzeit durch ihre Aggressivität und Galligkeit die bessere Mannschaft“, meinte Söldes Trainer Marco Nagel, „und auch in die zweite Halbzeit sind wir nicht gut reingekommen. Aber so einen Sieg nehmen wir gerne mit“, so Nagel. „Es war definitiv eine unglückliche Niederlage. Ich denke, es hat nicht die schlechtere Mannschaft verloren“, meinte sein Geisecker Gegenüber Thomas Wotzlawski zum Spiel.
Nur mit der Chancenverwertung konnte der Geisecker Trainer nicht zufrieden sein. Allein in der Anfangsviertelstunde hatten die „Kleeblätter“ vier richtig gute Chancen. Doch Julian Hüser köpfte einen Leuer-Freistoß freistehend vorbei (8.) und Koray Seners Heber landete auf dem Tornetz (10.), ehe Max Wolff die dickste Möglichkeit hatte. Doch seinen schwach geschossenen Elfmeter nach Foul an Hüser parierte VfR-Keeper Timo Harbott. Dieser war schon geschlagen, als Hüser ihn umkurvte, doch wurde sein Schuss noch so gerade von der Linie gekratzt (17.).
Sölder Spieler verletzt sich
Kurz danach musste Söldes Kenan Kapusuz mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden – der VfR-Youngster zog sich eine schwere Knieverletzung zugezogen. Von diesem Schock erholten sich die Sölder aber schnell und kamen mit einem schönen Angriff über die linke Seite durch, den Ertugurul Aksoy per Kopf zur 1:0-Führung vollendete – es war die erste ernsthafte Sölder Tor-Annäherung. Doch vor der Pause antworteten die Platzherren – und das auf fulminante Art und Weise. Max Wolff legte offenbar die ganze Wut über seinen verschossenen Elfmeter in einen Freistoß, den er aus rund 25 Metern in den Winkel hämmerte. „Ein Traumtor“, fand auch Söldes Trainer Nagel.
Nach einer guten Stunde geriet Geisecke erneut in Rückstand, weil Julian Boethin den Ball nach einer Ecke unfreiwillig für Leon Beeke auflegte – 1:2 (65.). die Geisecker wehrten sich gegen die drohende Niederlage, wurden dann aber sechs Minuten vor Schluss klassisch ausgekontert. Lambertz traf zum 3:1-Endstand – ein Ergebnis, mit dem der VfR Sölde auf Platz drei vorrückt, während sich der Abstand des auf Rang elf platzierten Geisecker SV zur Abstiegszone auf drei Punkte verringerte.
Geisecker SV - VfR Sölde 1:3 (1:1)
Geisecke: Sebastian Beutler, Julian Boethin, Patrick Filla, Calvin Höptner, Mathis Leuer (28. Adam Bouadjaj), Max Wolff, Julian Hüser, Tim Finkhaus (75. Tobias Neynaber), Tom Wotzlawski (85. Lars Veith), Marc Schipper, Koray Sener.
Sölde: Timo Harbott, Kevin Dölling (80. Jonas Döring), Lamar Lambertz, Fabien Joel Garando (82. Stephen Hutmacher), Filip Bokemüller (90.+1 Jannis Hammelstein), Martin Striewski, Leon Beeke, Dominik Loos, Thomas Wilhelm, Kenan Kapusuz (23. Ertugurul Aksoy), Alec Derichs (46. Emanuel Lacau).
Tore: 0:1 Aksoy (33.), 1:1 Wolff (45.), 1:2 Beeke (65.), 1:3 Lambertz (84.).
Rot: Sener (74., Beleidigung), Dennis Huck (Geisecke/90.+3 Tätlichkeit), Mustafa Aksoy (90.+3, Tätlichkeit).
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