Die unschönen Begleiterscheinungen der Bezirksliga-Partie zwischen dem Geisecker SV und dem Dortmunder Klub FC Roj, die den fußballerischen Aspekt der Partie in den Hintergrund drängten, wirkten am Tag der Partie noch nach. Was den sportlichen Teil angeht, stellt sich die Frage, ob und wie die Partie gewertet wird. Oder gibt es eine Neuansetzung?
Staffelleiter Lothar König sah sich am Montagnachmittag (9. Oktober) nicht in der Lage, diese Frage zu beantworten. Er warte noch auf den Sonderbericht des Schiedsrichters Bogdan-Daniel Satcau zum Spiel, so König. „Was ich aber schon sagen kann, dass ich die Sache weitergeben geben werde zum Bezirkssportgericht“, so König. Diese Instanz müsse dann entscheiden, ob es zu einer mündlichen Verhandlung kommt oder ob es nach einem schriftlichen Verfahren zu einem Urteil kommt. Die Verantwortlichen der beiden beteiligten Vereine werden wohl zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Satcau: Klaren Kopf bekommen
Auf Anfrage wollte sich auch der Unparteiische am Montag nicht äußern. „Ich möchte noch keine Aussage zum Spiel tätigen, ich muss erstmal einen klaren Kopf bekommen“, so Bogdan-Daniel Satcau. Voraussichtlich am Montagabend werde er den Sonderbericht verfassen, um ihn dann umgehend Staffelleiter König zu übermitteln, so der Schiedsrichter aus Unna im Gespräch am Montagmittag mit unserer Redaktion.

Der Unparteiische hatte am Sonntag am Geisecker Buschkampweg unfreiwillig im Mittelpunkt des Geschehens gestanden - erstmals Mitte der zweiten Halbzeit, als er die Partie für etwa 20 Minuten unterbrach. Nach einer Freistoß-Entscheidung für Geisecke war der Schiedsrichter von einem Zuschauer des FC Roj in hoch-aggressiver Weise verbal angegangen und offenbar auch massiv bedroht worden. So berichtete es am Tag nach dem Spiel auch Thomas Redel, Sportlicher Leiter des Geisecker SV. Mit vereinten Kräften sorgten die Geisecker Ordner und andere Zuschauer - darunter auch Anhänger des FC Roj - dafür, dass die Person die Sportplatzanlage verlassen musste.
Redel: „Er war fix und fertig“
Bei Bogdan-Daniel Satcau hatten die heftigen Verbalattacken aber sichtlich Spuren hinterlassen. Die Spieler beider Mannschaften blieben auf dem Platz, während sich Satcau in Richtung Kabinentrakt zurückzog. „Der Mann war fix und fertig. er hat gezittert wie Espenlaub“, schilderte Redel und fügte hinzu: „Meiner Meinung nach hätte er das Spiel an dieser Stelle abbrechen müssen. Dass er es nicht getan hat, war im Nachhinein ein Fehler.“ Stattdessen pfiff der Schiedsrichter die Partie wieder an. Es wurde dann zunächst ganz normal weitergespielt - wie auch insgesamt festzuhalten ist, dass die beiden Mannschaften sich auf dem Spielfeld ein faires und nicht zuletzt sportlich durchaus ansehnliches Bezirksliga-Spiel lieferten.
Und trotzdem wurde es kurz vor Schluss noch wild, als der ausgewechselte Roj-Spieler Santiliano Braja den Geisecker Trainer Thomas Wotzlawski beleidigte, was diesen „auf die Palme“ brachte. Tätlichkeiten blieben zwar aus, aber dem Schiedsrichter reichte es offenbar an dieser Stelle. Auch wenn allenfalls noch ein paar Minuten Nachspielzeit zu absolvieren waren und sich die aufgeregten Gemüter wieder zu beruhigen schienen, brach Satcau die Partie vorzeitig ab - Fortsetzung vor dem Sportgericht folgt.
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